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Das Rauschen des Wassers war so laut. Ein ewig fließender Strom, veränderbar nur durch die Zeit die mir wie Sand durch die Finger rann.
Der Strom der Zeit, veränderte nicht nur den Verlauf des kleinen Wasserlochs. Er veränderte Leben.
Brachte Menschen zusammen, trennte sie, erschuf Menschen, tötete sie, baute Familien auf, zerstörte sie. Meine Familie war größtenteils zerstört. In diesem Fall wäre es vielleicht schön gewesen, die Zeit anhalten zu können.
Seit fast einer Stunde saß ich auf einem der großen Felsen und sah den Kleineren beim spielen zu. Wie sie über die Steine und durch das Wasser sprangen, sich über das Rauschen hinweg Wörter zuriefen, die ich nicht verstand. Sie redeten italienisch, ich liebte diese Sprache. Sie klang immer so harmonisch, auch wenn die Menschen hier sehr temperamentvoll und aufbrausend waren.
Ich steckte einen Fuß ins Wasser, aber es war eisig kalt. Ich blieb in der erfrischenden Kälte, bis ich das Gefühl hatte, zu erfrieren.
Ich hatte kein Gefühl mehr dafür, wie lange das war.
Zeit ist wie Sand,
Fließt zäh durch deine Hände wie Kaugummi.
Ich sah ihn plötzlich wieder hier, er sah zu mir hoch, aus seinen unschuldigen treuen Augen.
Er war ein leeres Blatt als ich ihn fand, doch nach und nach haben wir es mit unseren Erinnerungen beschrieben.
Ich sah mit jeder Sekunde, wie seine Fassade von ihm abfiel,
sah seine Gesichtszüge klarer vor mir.
Er brach auseinander, genau wie ich.
Wie lange würde es dauern, bis aus kreativ verrückt wird?
Bis aus einem Menschen ein Monster wird?

MitternachtsblauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt