#12 "Ich brauche Hilfe!"

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"Wieso rennst du so?", schrie mir Liza hinterher, die versuchte mein Tempo zu erreichen.

"Weil ich von diesem scheiß Hotel weg will! Ich brauche jetzt eine Ablenkung!", schrie ich wieder zurück und beschleunigte mein Tempo nochmals.

Ich hatte so eine Wut. Wut auf James. Wut auf Jaqi und Wut auf mich.

'Ich bin so eifersüchtig und dann macht er sowas? Das wird nicht zwischen uns klappen.'

Am liebsten hätte ich alles zusammengeschrien, aber ich würde mir meine Klassenfahrt nicht durch sowas kaputt machen.

Jetzt wird gefeiert!

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"Der dahinten ist ganz süß", schrie Liza mir zu, die ich durch die laute Musik, welche in meine Ohren dröhnte, kaum verstand.

"Bist du dir sicher, dass du das machen willst?", fragte ich sie skeptisch.

"Ja es ist doch nur ein kleiner Flirt Sara! Hab dich nicht so, such du dir doch auch einen aus.", sie lächelte mich an.

Sie wusste, dass ich nicht über James hinweg war. Natürlich nicht! Er war der erste Mann für den ich etwas empfand und das tat ich immer noch, trotz des Streits.Aber ich wusste nicht ob ich so eine Beziehung führen konnte. Eine Beziehung in der mich mein Freund verstecken muss, weil ich zu jung bin. Eine Beziehung von der keiner wissen durfte.

Ich musste irgendwann darüber hinweg kommen und mir blieb nur das Vergessen übrig.

Ich nickte Liza zu und ging mit festen Schritten zu dem Jungen, den ich von Anfang an bemerkt hatte. Er hatte braunes, leicht gelocktes Haar, war sehr groß und hatte eine perfekte Figur.

Etwas zögerlich blieb ich vor ihm stehen. Er stand mit dem Rücken zu mir, weshalb ich erstmal auf mich aufmerksam machen musste.

Leicht tippte ich auf seine muskulöse Schulter. Er dreht sich um und fesselte mich mit seinem Blick.

Er hatte schöne blaue Augen, aber sie toppten nicht James Augen. Keiner toppte ihn.

'Hör auf an James zu denken!'

Ich fühlte mich plötzlich wie ein kleines Mädchen, als er meinen Körper abchekte und schmunzelte.
Noch nie zuvor hatte ich versucht einen Jungen anzusprechen. James war der erste Mann, bei dem ich versucht hatte näher zu kommen.

"Hallo, ich bin Sara", sagte ich verlegen und bewegte meinen Kopf leicht zu seinem Ohr, damit er mich besser verstand.

"Schöner Name. Ich heiße Pierre", antworte er mir und lächelte mich an.

Gott sei dank kann er Deutsch.

"Was macht einer deutscher in Paris?", fragte ich ihn höflich und kam mir schon ein wenig komisch vor irgendeinen Jungen einfach anzusprechen.

Peinlich berührt wich ich einen Schritt von ihm und nuschelte "Ich kann das nicht, tut mir leid".

Gerade als ich gehen wollte zogen mich zwei Hände an meiner Hüfte zurück und ließen mich fast hinfallen. Ich spürte einen Körper hinter mir und ich wurde noch fester an ihn herangedrückt. Ein warmer Atem verbreitete sich an meinem Nacken und bereitete mir Gänsehaut. Aber es war keine angenehme Gänsehaut, wie bei James. Es war etwas komplett anderes. Ich hatte Panik!

Es war komisch nicht James Körper an mir zu spüren. Gerade als ich mich von Pierre lösen wollte wurde ich an meinen Handgelenken festgehalten und in einen Raum gezogen.

"Hilfe!", rief ich doch keiner hörte mich. Die Musik war einfach zu laut.

Ein helles Licht blendete mich und ließ mich schwankend zu Boden sinken.

"Wach auf Schlampe!", schrie mich der Junge an und schlug mir einmal fest ins Gesicht.

Ich schrie weiter um Hilfe und versuchte mich zu wehren, was mir nicht gelang.

Überall spürte ich seine Hände an meinem Körper. Immer näher kam er an mich heran und presste mich an ihn.

Mein Streben wegzulaufen unterdrückte er, in dem er mich fest gegen eine Wand drückte.

Noch immer schmerzte mein Gesicht. Ich hatte keine Kontrolle über meinen Körper und so langsam wurde mir schwindelig. Nur allein die Kraft von seinen Armen ließen mich stehen bleiben.

Plötzlich ließ er mich los und ich fiel auf etwas hartes. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir in einer Toilettenkabine waren.

Schnell zog er mein T-Shirt aus und machte sich an meiner Hose zu schaffen.

"Du bist so heiß Baby, ich kann nicht anders", sagte er mit einer ekelhaft dreckigen Stimme und lachte laut auf.

Gewaltsam nahm er meinen Kopf und küsste mich hart. Immer wieder steckte er mir seine Zunge in den Hals, was mich würgen ließ. Angewidert versuchte ich ihn wegzuschubsen.

"Ich brauche Hilfe!", schrie ich.

'Wo ist denn Liza, wenn man sie braucht?!'

Ich hatte keine Kraft und wehrte mich nicht mehr. Langsam verschwand meine Sicht und ich verlor mein Bewusstsein.

Meine geheime Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt