Prolog

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Die Sonne geht auf. Ein neuer Tag in der grenzenlosen Welt namens Aktros. Alles Lebende könnte sich beim besten Willen noch nicht ausmalen, wie riesig diese Welt eigentlich ist. Vieles, das unbeantwortet geblieben ist, wartend auf einen, der die Mythen und Legenden bewahrheiten kann. Schauderhafte Märchen von Monstern und Kreaturen, die den Jünglingen in ihren Betten vor dem Schlafengehen erzählt wurden; doch wissen sie alle nicht, dass diese in ihren Kerkern, Höhlen und verlassenen Ruinen heute noch leben. Dort wo der Krieg nicht wütet, strahlt die Sonne umso heller; und man findet hin und wieder einen friedvollen Moment der Ruhe. Dichte Wälder, kilometerhohe Berge, unbewohnte Ödländer und grüne Ländereien. Orte, die man sich nicht durch alte Schriften oder Erzählungen bildlich vorstellen könnte.

Die Wiesen sind mit den verschiedensten Blumenarten bedeckt, Flüsse strömen in Richtung Süden und finden ihr Ziel meistens im scheinbar unendlichen Meer. Ein leichter Wind zieht durch die Täler, von den Wäldern bis hin zu den Bergen. Die Blumen und Bäume fangen an sich zu bewegen. Es sieht so aus, als würden sie alle zusammen fröhlich tanzen. Das wärmende Licht der Sonne erfreut die Lebewesen in den Wäldern und riesigen Landschaften. Die Vögel zwitschern schon früh am Morgen; ehe man von einem Paradies sprechen kann wird das Gezwitscher von einem der meist gefürchtetsten Geschöpfe unterbrochen. Ein Laut, dass viele als Warnsignal auffassen. Viele fangen an das Weite zu suchen, wenn sie der Kreatur nahe sind.

Dieses gefiederte Raubtier, erstreckt sich über vier Meter und scheut sich vor nichts. Seine Reißzähne übertreffen nur schwer seine Schnelligkeit auf der Jagd. Ein König im Wald, der seine Weibchen ausschließlich zum Paaren aufsucht. Hungrig nach Essbarem, sucht der Hypernus mit seinen messerscharfen Augen, nach einer Beute, die ihn für den heutigen Tag sättigt. Das Biest kann nicht fliegen, stattdessen hat es Beine mit langen, spitzen Krallen, mit denen es sein Opfer in einigen Sekunden, auf brutalster Weise aufspießen kann.

Er sucht und sucht, bis er schließlich auf eine Horde Luffer trifft. Seine Augen öffnen sich weit, sein Atem versinkt in tiefer Stille. Der König im östlichen Wald kann kaum das Maul öffnen, ohne dass er anfängt zu sabbern. Sieben Tage und Nächte nur von Eidechsen und anderen Kleintieren ernährt; sein Magen ist leer und ihm dürstet es nach frischem Fleisch, getränkt vom Blut seiner Beute.

Er nähert sich den Luffern und nutzt das hohe Gras zu seinem Vorteil. Die Horde bemerkt ihn erst dann, als es zu spät war. Als das Raubtier nah genug war und sich das fetteste Luffer als Ziel ausgesucht hatte, nutzte er seine unglaubliche Schnelligkeit aus. Die Horde brach in Panik aus. Jedes der friedlichen Säugetiere floh in irgendeine Richtung. Der Hypernus hatte nur ein Ziel und sprang mit seinen muskulösen Beinen auf das Luffer, stieß seine Krallen tief in den Körper und biss einmal ins Genick. Sieben Tage lang nichts als Häppchen und jetzt das fetteste der Luffernhorde. Er frisst bis nur noch die Knochen übrig waren und schüttelte sich zufrieden.

Als er dann schließlich mit gefülltem Magen Richtung Waldrand aufbricht, stößt er auf mehr Beute, die er durch seine aggressive Natur keineswegs ohne Weiteres ziehen lässt.

Der Hypernus ist zwar der König im östlichen Wald, jedoch gibt es auch viele andere gefährliche Kreaturen. Da gibt es Harpyien, die in den Bergen von Targon ihre Nester haben. Trolle, die eigentlich in jeder Wetterlage überleben, nur die Sonne scheuen sie, weswegen sie erst bei Anbruch der Dunkelheit aus ihren Höhlen kommen. Zwerge, die unermüdlich nach Gold und Edelsteinen in ihren kilometertiefen Mienen suchen.

Waldelfen, Menschen, Ghule und viele andere seltsame, aber auch bemerkenswerte, Geschöpfe.

Sie alle machen Aktros zu dem Ort, der er heute ist. Jedes, dieser Lebewesen, verteidigt ihr Heim mit ihrem Leben. Einige mit einfachen Mauern und Waffen, andere mit Magie, sei es von heller oder dunkeler Natur. Unzählige Ghulnester verteilt auf der ganzen Welt, doch haben die Ghule eine mehr oder weniger stadtähnliche Heimat, in der sie mehr oder weniger miteinander auskommen. Menschen nannten sie damals die Schlammküste. Sie ist ein einziger riesiger Sumpf im Osten, der nach einer Mischung aus erbrochenem Trollfraß und Tot riecht. Schon meilenweit vorher hat man den Gestank in der Nase, heißt es. Weiter östlich, befindet sich das unendlich weite Meer. Die gewaltigen Berge im Norden werden nur sehr schwer von den weißgoldenen Stränden im Süden an Schönheit überboten.

Die Welt bietet vieles was so schön ist, doch am meisten den Tod. Viele Kriege und Schlachten musste sie erleben, viel Leid und Schmerz. Gefährliche Orte entstanden mit der Zeit. Gepeinigt von der ständigen Angst, leben alle großen Völker vorerst im Frieden, bis auf einen finsteren Orden, der schon bald für Aufruhr sorgen wird. Dann wird sich entscheiden, ob Aktros der Dunkelheit trotzen kann oder dem Untergang geweiht ist.

~~~> Ich freue mich, dass du dir meine Geschichte bis hierhin durchgelesen hast. Ich kann dir versprechen, dass der Prolog ein kleiner Einblick auf Aktros ist. Du wirst schnell merken, dass sich der Verlauf der Geschichte schnell entwickelt und es stets spannend bleibt. Viel spaß beim Lesen,

euer Berkant :)

Drog ~ Das Abenteuer von einem GhulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt