Unerfreulicher Besuch

25 1 0
                                    

Am nächsten Morgen wurden wir unsanft aus unserem Liebkosen gerissen, denn Takuma kam herein gerannt und schrie: „Heute Abend kommt mein Großvater zu Besuch!" Als er uns so sah, knurrte er. „Das ist MEINE Flamera! Wie kannst du es wagen, dich so nah an sie ran zu trauen?!", schrie er wütend. Nun fingen sie an, sich zu beleidigen. „Stopp!", sagte ich so laut ich konnte. „Ihr seid es alle, die sich an mich ran machen! Du, Takuma-kun, du, Akatsuki-kun, aber auch Hanabusa-kun!" Sie sahen mich entgeistert an. „Ich brauche die Nähe von jemandem! Ich war die ganzen Wochen alleine, weil ihr mich ausgestoßen habt! Ich wäre von der Einsamkeit aufgefressen worden und auch Hanabusa-kun wäre das, hätten wir uns nicht die Liebe gegeben, die wir brauchen. Ich weiß nicht, wen von euch ich liebe. Ich mag euch alle, aber ihr verwirrt mich immer mehr!" Ich begann beinahe zu weinen. Zu meinem Erstaunen waren die beiden nicht sauer. Sie nahmen mich beide in den Arm. Ich weiß nicht, was mich dazu trieb, aber ich riss die beiden auf das Bett und begann sie zu liebkosen und zu beißen. Beide erwiderten die Küsse und bissen zurück. So ging das eine ganze Zeit lang, bis es Abend war. Ich ging die Treppen herunter. Die anderen standen alle schon unten, auch Kaname. Ichijo diskutierte gerade mit Kaname, als die Tür aufschwang. Asato Ichijo, Takumas Onkel, schritt in den Raum. Er war eingebildet, ich kannte ihn von Ratssitzungen mit meinen Eltern. Alle erstarrten, nur ich blieb ruhig stehen. „Oho... Sieh mal an... Euer lebhafter Willkommensgruß ehrt mich, aber ich bin nur wegen meines süßen Enkels hier. Ihr braucht nicht vor Ehrfurcht zu erstarren", verkündete er. Okay, ja, er war eingebildeter als Kaname. „Ja, ja, Asato-san. Wir haben kapiert, dass du dich für den Größten hältst, aber willst du nicht erst mal Kaname-kun begrüßen? Der ist wenigstens nicht so eingebildet wie du", sagte ich in den stillen Raum. „Oho, ich dachte, du wärst unter dem Beinamen 'die stumme Prinzessin' bekannt. Wieso kannst du auf einmal doch sprechen. Bist du durch den Tod deiner Eltern stärker geworden?" Ich schnellte nach vorne und krallte ihm in den Hals. „Verschwinde!", zischte ich. „Bitte beruhige dich, Flamme!", beruhigte mich Kain und hielt mich von hinten fest, aber Aido war meiner Meinung. „Bei allem Respekt, ihr...", setzte er an, doch dann gab es einen lauten Knall. Kaname hatte Hanabusa geschlagen. Ich schnellte nach vorne und sorgte dafür, dass ein roter Handabdruck auf seiner Wange entstand. Dann packte ich Asako am Hals und schleuderte ihn im hohen Bogen aus der Akademie. „Ra! Wie ich ihn hasse!", schrie ich wütend. Kaname rieb sich die Wange. „Wofür war die?", fragte er. „Für Aido-kun!", schrie ich ihn an. Ich rannte in mein Zimmer. Ich war auf 180. Dieser eingebildete, alte, beschissene, dumme Knacker! Dieser Asato! Wie konnte Ichijos Großvater nur so anders sein als Takuma?! Plötzlich schwang meine Zimmertür auf. Ich drehte mich abrupt herum. In der Tür stand Kaname. „Was willst du!?", zischte ich. „Du hast gerade großen Mut bewiesen. Ichio kann sehr ungemütlich werden, wenn er wütend ist", meinte Kaname ruhig. „Pah! Als ob ich mir von so einem alten Knacker die Stirn bieten lasse! Ich habe schließlich auch meinen Stolz!", meinte ich. „Du hast mich nicht ausreden lassen. Ich habe auch meinen Stolz und lasse mich nicht von dir schlagen", sagte er wütend und packte meinen Hals. Ich grinste. Eingebildet wie immer, dieser Kaname. Kaname schob meinen Kopf beiseite und strich meine Haare hinter meine Schulter. Ich hatte sie wieder zu einem Zopf gebunden. „Warum lässt du sie nicht offen?", flüsterte er mir ins Ohr. „Ich muss nicht noch mehr auffallen", antwortete ich leise. Kaname leckte einmal über meinen ganzen Hals. Ich zitterte leicht, weil ich wusste, dass ich mich nicht wehren konnte. Trotz allem war er noch ein Reinblüter und ein paar Ränge höher als ich. Er öffnete meinen Zopf. Ich wollte ihn anschnauzen, aber mein Körper, geschweige denn meine Lippen, gehorchte mir nicht. Meine Haare fielen herab. Er nahm sie mit einer Hand. Plötzlich spürte ich, wie meine Haare zu Boden fielen. Ich wurde blass. Er hatte sie abgeschnitten! Meine schönen Haare! ABGESCHNITTEN! Ich verpasste ihm eine riesige Kratzwunde an der Wange. Dann rannte ich aus dem Zimmer. Wie konnte er nur?! (Romantische Szene mit Kaname Ende! -.-)

Flamera - Outtake Stories - Vampire KnightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt