Kapitel 3 - Ärger im Paradies?

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Magnus langweilte sich. Er langweilt sich immer wenn Alec mal außer Haus ist und er gerade nichts zu tun hat. In letzter Zeit nahmen immer weniger Leute seine magischen Kräfte in Anspruch. Langsam fragte er sich ob er irgendwas falsch machte.
Er seufzte frustriert, stützte sich mit den Armen an der Küchen Insel ab und ließ seinen Blick durchs Apartment gleiten. Er sah auch kurz aus dem großen Panoramafenstern. Viel erblicken konnte er durch die vielen Häuser nicht aber die Sonne schien, der Himmel hatte eine hellblaue Farbe angenommen und nur wenige Wolken zogen vorbei. Es war Herbst, aber es sah im Moment aus als wären wir mitten im Sommer. Trotzdem wusste Magnus das es unangenehm kalt draußen war.
Die Zeit verging heute einfach nicht. Magnus hatte bereits seinen Kater gefüttert, sich selbst was zum Essen besorgt und gegessen, er hatte den große Vorsitzende Miau Tse-Tung bereits so lange gestreichelt bis der Kater nicht mehr wollte und miauend von Magnus's Schoss runter sprang. Mittlerweile saß Magnus in einen seiner Hochwertigen Designer Sessel und nippte an einem Glas Champagner. Was könnte ich jetzt nur machen?, ging es ihm durch den Kopf. Dann viel ihm ein das er Alec mal wieder mit einem Essen überraschen könnte. Zwar kocht Magnus nicht besonders gut aber er könnte was bei Taki's bestellen. Gesagt getan! Magnus gab die Bestellung am Telefon rasch durch und machte sich dann daran den Tisch zu decken. Er wusste das Alecs Lieblingsspeise Lasagne war und hatte deswegen auch gleich zwei Portionen bestellt. Bevor er das Telefon aus der Hand legte hatte er noch Alec angerufen um zu fragen ob er zum Mittagessen vorbei kommt, allerdings ging nur die Mailbox ran. Der Hexenmeister machte sich erst gar nicht die Mühe auf die Mailbox zu sprechen da er wusste das Alec diese eh zu selten abhörte. Dann deckte Magnus den Tisch und das heute sogar mal ohne die Hilfe von Magie.
Gerade, als er noch zwei Gläser auf den großen Esstisch stellte, klingelte es an der Tür. Er hatte sich, als Alec anfing öfters bei ihm zu Nächtigen, abgewöhnt die Tür unverschlossen zu lassen. Immerhin wollten sie ihre Zweisamkeit alleine genießen und nicht das jemand wildfremdes hinein platzt. Er ging also zur Tür und öffnete sie.
Erschrocken kippte ihm der Kinnladen hinunter. Vor ihm stand Camille. Die "nette" Vampirdame aus dem Hotel Dumort. Magnus hatte Camille schon ewig nicht mehr gesehen und es eigentlich auch nicht vor gehabt.
„Hallo Magnus.", begrüßte sie ihn. Ohne das Magnus etwas antwortete spazierte sie einfach so in die Wohnung hinein. Verwirrt sah der Hexenmeister ihr nach. Er schloss die Tür und ging ihr dann nach.
Sie drehte sich in ihrem roten Kurzen Kleid und den Dunkelblauen Pumps rasch zu ihm um, ihr Lippenstift hatte die selbe Farbe wie ihr Kleid: „Du schaust überrascht aus."
„Ja das bin ich in der Tat.", erwiderte Magnus: „Was treibt eine Vampirin mitten am Tag bei hellsten Sonnenschein auf die Straße?".
„Ich wollte dich sehen.", antwortete sie knapp. Camille sah sich um, als würde sie etwas in Magnus Apartment suchen.
Magnus wurde immer noch nicht schlau daraus was seine Exfreundin von ihm wollte: „Ahja?"
Dann kam Camille langsam auf Magnus zu: "Ja, mir hat es nicht gefallen wie wir damals auseinander gegangen sind.".
Damit meinte sie wohl die Beziehung die sie mit dem Hexenmeister vor ein paar Hundertjahren hatte. Magnus erinnerte sich nur ungern an die Zeit zurück. Und er war sich immer noch nicht so ganz sicher was Camille ausgerechnet jetzt von ihm wollte.
„Das ist schon mehrere Jahrhunderte her.", stellte Magnus klar.
Camille kam ihm langsam näher: „Ich weiß aber es hat mir das Herz zerbrochen damals."
Magnus konnte nur nach hinten ausweichen. Er fühle sich bedräng. Sehr bedrängt. Und er wusste nicht warum die Vampirin ausgerechnet jetzt auf einmal was von ihm wollte. Wenn er ehrlich war ist er immer noch am grübeln wie Camille es geschafft hatte am Helllichten Tage hier her zu kommen. Einerseits war er erstaunt aber auch überrascht zu gleich. Hatte sie die ganze Nacht im Hausflur gewartet? Oder kann sie jetzt auf einmal im Sonnenlicht herumspazieren? Er dachte nicht weiter darüber nach sondern verschenkte die Arme und sah sie mir einer hochgezogenen Augenbraue an.
„Ach komm schon Magnus!", sagte sie und kam immer weiter auf ihn zu: „Ich weiß doch genau wie sehr du es damals genossen hast mit mir zusammen zu sein.". Und plötzlich stieß er gegen den großen massiven Esstisch und konnte einfach nicht mehr weiter nach hinten ausweichen. Er war aufgewühlt, aufgeregt und verwirrt zu gleich das er völlig vergaß seine Magie einzusetzen. Er konnte nicht anders als Camille verwirrt in die Augen zu schauen.
Inzwischen stand sie ganz dicht vor Magnus und legte ihre Hände auf Magnus Schultern in Nähe des Halses. Panisch legte der Hexenmeister seine Hände auf die von Camille und versuchte sie weg zu zerren. Aber natürlich war die Vampirin viel stärker als er.
„Magnus lass es uns noch einmal mit einander versuchen. So wie ganz früher. Nur wir zwei. Allein.", sagte sie und kam mit ihrem Kopf noch näher bis sich ihre Lippen schon fast streiften. Der Hexenmeister versuchte sich so gut wie es ging zu wehren aber es klappte einfach nicht. Außerdem lief es ihm bei den letzten Worten von der Vampirin eiskalt den Rücken runter. Er bekam sogar leichte Angst so wie sie in dem Ton mit ihm sprach. Sie ist immer hin stärker als er und könnte ihm ganz leicht die Hände mit Handschellen speziell für Hexenmeister fesseln so das er keine Magie mehr anwenden könnte. Magnus schauderte bei dem Gedanken was sie theoretisch alles mit ihm abstellen könnte. Der Hexenmeister würde sich jetzt so gerne wehren aber hatten Angst das er bei jedem einzelnen Schritt den Vertrag brach und das wollte er nicht. Er darf keine anderen Unterweltler töten!
So hatte sich Camille vor Jahren nie benommen. Als sie dann ihre Lippen auf die von Magnus presste geriet dieser völlig in Panik! Er erweiterte den Kuss erst gar nich, er versuchte sie weg zu schubsen aber sie war natürlich viel stärker als er. 
Im nächsten Moment hörte man nur wie jemand erschrocken laut einatmete. Magnus sah rasch an Camille vorbei und traute seinen Augen nicht als er sah wer im Türrahmen stand. Auch Camille blickte sich jetzt um und erstarrte plötzlich als sie die Gestalt in der öffnen Wohnungstür erblickte.
„Was ist denn hier los?" frage Maryse die vor Scheck die Hände vor den Mund geschlagen hatte.
Was macht Alecs Mutter bloß hier?, fragte sich Magnus als er die Frau in der Tür weiter verwirrt anblickte. Mist da hat er einmal nicht richtig aufgepasst und die Tür nicht richtig verschlossen. Was fällt Maryse eigentlich ein so in die Wohnung hinein zu spazieren. Magnus verwirrter Blick wandte sich zu einem wütenden. Erst als er ihren Satz noch mal im Kopf wieder Hallen hörte, bemerkte er das Camille noch vor ihm stand und nun ihre Hände von seinem Schultern nahm.
„Überleg dir mein Angebot. Du weißt wo du mich findest.", flüsterte sie und ging dann mit großen aber langsamen Schritten zur Tür raus. Wenige Sekunden später war sie verschwunden. Maryse schien Camille nicht ein einziges Mal beachtet zu haben, sie starrte nur Magnus an. Wenn Blicke töten könnten dann wäre Magnus jetzt definitiv tot umgefallen. Inzwischen hatte sie ihre Hände vom Mund genommen und sie zu Fäusten geballt. Abrupt drehte sie sich um und wollte verschwinden. Aber Magnus ist nicht dumm und wusste ganz genau wenn er sie jetzt gehen lässt dann rennt sie sofort zu Alec und erzählte ihm alles was sie eben gesehen hatte. Und sie hatte nur das gesehen was sie sehen wollte.
Mit einer raschen Handbewegung, in denen kleine Blaue funken aus den Händen des Hexenmeisters flogen, flog die Tür zu. Und das bevor sie Maryse überhaupt erreichen konnte.
„Bevor du jetzt los rennst und lügen verbreitest, lass mich erklären was wirklich passiert ist!", sage Magnus mit angespannter stimme.
Irgendwas in Magnus Kopf sagte ihm das hier etwas gewaltig faul an der Sache war. Vielleicht waren Camille und Maryse gar nicht aus Zufall da, vielleicht war es einfach nur ein Plan damit Alec mit Magnus Schluss macht. Aber das würde er Maryse nicht zutrauen. Er glaubte nicht das sie wirklich sowas machen würde nur um die zwei auseinander zu bringen.
Alecs Mutter drehte sich in ihrem schwarzen Kleid, was ihre Runen an den Armen sehr gut betonte, wieder zu Magnus um. Ihre Lippen waren fest aufeinander gepresst als würde sie sich unterdrücken den Hexenmeister laut an zu schreien.
Doch dann änderte sich ihr Gesichtsausdruck von Zornig, in einen völlig gelangweilten und dann sagte sie: „Ich habe genug gesehen. Und das reicht ja wohl.".
„Es ist nicht so wie es ausgesehen hat!", stellte Magnus klar und kam langsam ein paar Schritte auf Maryse zu.
„Du hast sie geküsst Hexenmeister!", antwortete Maryse darauf bitter: „Du hast damit Alec hintergangen!".
„DAS STIMMT ÜBERHAUPT NICHT NICHT!", Magnus war der erste der Laut wurde. Er hasst es wenn ihm jemand was unterstellen wollte was er überhaupt nicht getan hatte.
Maryse kochte vor Wut: „NATÜRLICH STIMMT DAS! ICH HABE ES MIT MEINEN EIGENEN AUGEN GESEHEN!".
Magnus kannte Maryse gut, sie würde sich an alles Klammern nur um die Beziehung zwischen Alec und ihm kaputt zu kriegen. Aber allmählich ging es zu weit.
„Eure Liebe hat eh keine Chance!", warf sie ihm nun gegen den Kopf: „Wenn ich könnte würde ich alles tun um euch auseinander zu bringen!".
Diese Frau ist doch vollkommen krank., ging es Magnus durch den Kopf. Er wusste genau das sie das nie schaffen würde, dazu liebt Alec ihn zu sehr. Trotzdem hatte er Angst das er Alec immer noch verlieren konnte.
Die beiden sind jetzt schon gefühlte Ewigkeiten zusammen und lieben sich von Tag zu Tag mehr. Dieses unbeschreibliche Gefühl was Magnus spürte wenn er mit Alec zusammen ist, dass hatte er noch nie in irgendeiner Beziehung gefühlt. Und beide wussten das etwas besonderes zwischen den beiden steht.
Der Hexenmeister spielte sogar schon seit längeren mit den Gedanken ob er Alec nicht fragen sollte ob er ihn heiraten will. Allerdings hatte er sich immer damit zurück gehalten, weil er Alec noch etwas Zeit geben wollte und ihn nicht sofort überstürzen wollte. Im Moment dachte er aber nicht daran, er genoss wirklich jede einzelne Minute die er mit Alec verbringen konnte. Auch Alec nahm sich viel Zeit für Magnus.
„Wieso kannst du es nicht wie Robert akzeptieren das dein Sohn auf Männer steht?", fragte Magnus mit scharfen Unterton.
Maryse schnaufte: „Robert akzeptiert es nicht. Und halte gefälligst meinen Mann da raus!".
Genervt verschränkte Magnus die Arme vor der Brust: „Jedenfalls stellt er sich nicht so sehr uns in den Weg wie du.".
Alecs Mutter ließ jedoch nicht locker: „Ich möchte das du deine dreckigen kleinen HexenmeisterFinger von meinem Sohn lässt!".
Gleichgültig antwortete er: „Das werde ich nicht.".
„OH DOCH DAS WIRDT DU!", sie wurde wieder etwas lauter. Magnus schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf.
Mit eiligen Schritten ging Maryse auf Magnus zu und sagte mit einem Knurren in der Stimme: „Entweder du sagst ihm das du diese Vampirin geküsst hast oder ich werde es tun, Hexenmeister!".
„Mir was sagen?" fragte Alec der in der Tür stand und Magnus und Maryse überrascht anstarrte.
Als Magnus Alec erblickte brachte er nur ein leises: „Verdammt." hinaus.

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