Kapitel 15 - Ein kleiner Spaziergang

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„Findest du es nicht komisch das sie ausgerechnet hier schlafen und nicht im Institut?", frage Alec plötzlich seinen Verlobten.
Chairman war inzwischen auf die Lehne des Sofas geklettert und tapste dort auf und ab.
Magnus konnte sich nicht vorstellen was Alec meinte: „Nein, warum? Es ist doch in Ordnung das sie hier unter gekommen sind oder nicht? Wir haben doch genug Platz. Hast du was gegen sie?".
Zum Ende hin klang der Hexenmeister etwas sauer. Er hatte es falsch aufgefasst was sein Schattenjäger gemeint hatte.
„Nein. Du weißt doch ich mag die beiden sehr gerne.", versuchte Alec zu erklären als er Magnus Hand in seine nahm: „Aber im Institut ist so viel Platz! Deswegen glaube ich das Maryse sie extra zu uns geschickt hat...".
„Um uns damit auseinander zu bringen?", beendete Magnus Alecs Satz.
Alec nickte nur leicht und sah seinen Verlobten besorgt an.
Magnus hingegen schüttelte den Kopf und musste Lächeln: „Ich glaube kaum das die beiden uns mit ihrer Anwesenheit auseinander bringen.".
Wieder nickte Alec. Sein Hexenmeister hatte recht, ob sie nun hier schliefen oder im Institut, das würde nichts an ihrem Liebesleben ändern. Vielleicht bildete Alec sich das auch nur ein und Maryse hatte wahrscheinlich schon längst kapiert das sie die beiden nicht auseinander bringen kann.
„Hey...", sagte Magnus so sanft er nur konnte, rutschte näher zu Alec heran und brühtet sein Kinn damit er ihn wieder ansah: „Du machst dir zu viele Sorgen. Wir werden in zwei Wochen heiraten! Und niemand wird das verhindern!".
Das brauche den Schattenjäger zum schmunzeln.
„Ich liebe dich.", fügte Magnus noch hinzu bevor er seinen Verlobten küsste.
„Ich liebe dich auch!", flüsterte Alec.
Einen Moment saßen die beiden noch auf dem Sofa und knutschten ein wenig vor sich hin, bis sich Alecs Magen meldete.
„Wie gut das wir gestern noch einkaufen waren.", bemerkte Alec und stand vom Sofa auf um zur Küche zu gehen.
Mittlerweile war es schon Mittag und er bekam langsam Hunger. Außerdem müssten die Gäste nach ihrer langen Anreise bestimmt auch Hunger haben. Magnus folgte Alec sofort der inzwischen schon vor dem offenen Kühlschrank stand und überlegte was man heute schönes kochen könnte: „Hast du eine Idee was wir eben auf die schnelle zubereiten können?".
„Hm, nein. Was haben wir alles da?", fragte der Hexenmeister der hinter Alec in den Kühlschrank lugte.
„Wir haben Hackfleisch und Pesto. Und wir haben bestimmt noch Spagetti irgendwo.", antwortete Alec der den Kühlschrank wider zumachte.
Als er sich umdrehte stieß er beinahe mit seinem Verlobten zusammen: „Meinst du die beiden mögen Spagetti?".
Im gleichen Moment kam Jem um die Ecke. Ob die beiden etwas zu laut waren? Alec starrte Jem nur an und Magnus musste sich umdrehen um zu sehen wohin der Schattenjäger sah.
„Tschuldigung, waren wir etwa zu laut?", entschuldigte sich der Hexenmeister.
Jem schüttelte nur den Kopf und ging zum Sofa hinüber: „Nein alles bestens. Tessa hat sich nur etwas hingelegt. Sie ist erschöpft von der Anreise.".
„Sag mal mögt ihr Spagetti Bolognese?", fragte Alec sofort als Jem auf dem Sofa platz genommen hatte.
„Ja klar.", kam es knapp von Jem der sich jetzt anscheinend nach Chairman umsah.
Magnus hatte schon angefangen den Tisch zu decken während Alec alle Zutaten zusammen suchte und sich dann and kochen machte.
„Kann ich irgendwie helfen?", fragte Jem plötzlich, er kam sich so unnütz vor wie er so dort auf dem Sofa saß.
Magnus schüttelte den Kopf während er das Besteck richtete: „Nein. Bleib du mal schön sitzen. Immerhin seit ihr zu Gast hier.".
Der Tisch war schnell gedeckt und das Mittag schon so gut wie fertig, als dann auch Tessa wach wurde. Sie hatte sich umgezogen und trug jetzt eine weite rote Bluse mit einer Jeanshose.
„Hast du etwas schlafen können?", fragte Jem sofort als sie sich ganz dicht neben ihm setzte und er den Arm um ihr legte.
Sie nickte nur als Antwort und kuschelte sich bei Jem ein.
Magnus suchte jetzt noch nach einem passenden Wein den sie zu dem Essen trinken könnten. Ein einfacher Rotwein kam ihm da richtig vor. Alec stellte inzwischen die Spagetti auf den Tisch und die Bolognese Soße.
„Gut dann können wir ja essen.", sagte Magnus während er am Tisch versuchte die Flasche zu öffnen was ihm erst nicht gelang.
Jem und Tessa kamen zum gedeckten Tisch rüber und setzten sich hin. Alec setzte sich auch schon und Magnus wollte gerade Tessa Wein in ihr Glas eingießen als sie es zuhielt.
„Für mich bitte nicht.", sie versuchte Magnus dankend anzulächeln.
Der Hexenmeister hob nur eine Augenbraue: „Okay.".
Alec sprang wieder von seinem Stuhl auf um eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank zu holen während Magnus weiter den Wein verteilte und sich nichts bei Tessas Reaktion dachte. Als Alec mit dem Wasser und einem einfachen Glas wieder kam saß Magnus bereits auf seinem Platz.
„Danke.", bedankte sich Tessa herzlichen als Alec das Glas und Wasser zu ihrem Platz stellte.
„Das riecht einfach herrlich!", bemerkte Tessa als alle Essen auf ihren Tellern hatten. Jem stimmte nickend zu.
Eigentlich war es nichts großes, einfach nur Nudeln mit Tomatensoße aber so wie die beiden Gäste reinhauten schien es gut zu schmecken. Auch Alec und Magnus schmeckte es, es muss ja nicht immer ein drei Gänge Menü sein, was einfaches geht auch mal.
„Wir wollen nach dem Mittag noch mal zum Institut.", sagte Tessa plötzlich während dem Essen: „Ich konnte mich noch gar nicht richtig mit Clary und den anderen unterhalten. Wir wurden ja nach unserer Ankunft sofort hier her gebracht.".
„Ist in Ordnung.", antwortete Magnus direkt darauf: „Wir geben euch einen Schlüssel für die Wohnung mit, weil wir noch ein wenig spazieren wollen.".
Alec der gerade am kauen war sah seinen Verlobten völlig verdattert an. Davon wusste er aber bis eben nichts. Magnus der gerade Spagetti auf seine Gabel drehte sah nicht von seinem Teller auf sondern grinste vor sich hin so das Alec auf der Stelle rot im Gesicht wurde.
Dann blieb es still bis alle aufgegessen hatten. Tessa und Jem hatten sich sogar noch eine zweite Portion genommen.
„Das war wirklich lecker.", lobte Tessa während sie ihr Wasser austrank und sich zurücklehnte.
„Das stimmt.", Jem war schon aufgesprungen um das Geschirr zusammen zu räumen.
„Lass ruhig stehen. Wie räumen das schnell in den Geschirrspüler, das geht schneller als wenn wir das jetzt per Hand abwaschen.", sagte Magnus hastig und begann den Tisch abzuräumen.
Alec half ihm dabei: „Wenn ihr los wollt könnt ihr gerne los. Nehmt euch einfach den Schlüssel der auf der Kommode neben der Haustür liegt.".
Jem sah fragend zu seiner Frau die nur nickte.
Dann stand er auf und sagte zu ihr: „Ich hole eben nur unsere Jacken.".
Kaum waren die beiden aus der Tür und der Geschirrspüler eingeräumt drehte Alec sich zu Magnus um und stemmte die Hände an die Hüfte: „Soso. Spaziergang von dem ich nichts weiß.".
Magnus der eben noch am Esstisch stand, stand nun urplötzlich vor Alec und küsste ihn. Der Schattenjäger fühlte sich völlig überrumpelt und erwiderte den Kuss erst nach ein paar Sekunden.
Als sie sich wieder voneinander lösten erklärte der Hexenmeister sein vorhaben: „Schau doch mal raus Alec! Es ist schönes Wetter und ich dachte wir gehen etwas im Central Park spazieren und genießen etwas die Zweisamkeit, bevor in ein paar Tagen der Stress noch zunimmt.".
„Na da kann ich nicht nein sagen.", antwortete Alec grinsend bevor sie sich noch ein weiteres Mal küssten: „Dann lass uns am besten gleich los!".
Magnus hatte recht, das Wetter war toll. Es war zwar nicht unbedingt warm durch den Wind aber die Sonne schien und mittlerweile Blüten die Tulpen, sowie auch andere Blumen, im Park in voller Pracht. Als die beiden Händchen haltend die kleine Brücke über den See überquerten erinnerte sich Alec an ihren ersten Spaziergang hier zurück. Das war bei ihrem ersten Date, direkt nach ihrem ersten Kuss gewesen. Es war schon dunkel und sie hatten Händchen gehalten. Und sie sind beide immer noch bis über beide Ohren ineinander verliebt wie am ersten Tag. Alecs Körper fing genau wie an diesem Tag wieder an zu kribbeln und er wurde rot im Gesicht und sah zu Boden.
Das bekam Magnus natürlich mit und drückte die Hand seines Verlobten: „Denkst du auch gerade an das was ich denke?".
Er sah wieder auf und könnte ein grinsen nicht unterdrücken: „Ich denke schon.".
Die beiden gingen noch ein Stückchen weiter bis sie eine Bank unter einem der Bäume fanden wo sie sich nieder ließen. Das was Alec eben durch den Kopf gegangen ist wollte er Magnus jetzt sagen, einfach so!
„Magnus...", Alec drehte sich ein wenig zu ihm um und sah ihn an, er wurde nochmals rot im Gesicht und konnte es selber nicht fassen: „Wahnsinn. Meine Gefühle sind noch genau so stark wie am Anfang. Wenn nicht sogar noch stärker.".
Der Hexenmeister musste grinsen: „Das geht mir nicht anders Alexander. Ich liebe dich einfach.".
„Ich liebe dich auch! Sehr sogar. Das ich es nicht in Worte fassen kann.", kam es vom Schattenjäger.
„Dann zeig es mir.".
Und schon lagen seine Lippen auf die seines Hexenmeisters. Der Kuss schien Stunden lang sich hin zu ziehen, dabei war es nur eine Minute. Als sie sich voneinander lösten hatte Alec das Bedürfnis seinen Kopf auf Magnus schoss zu legen. Und das tat er auch und steckte seine Beine auf der Holzbank aus. Eine Hand des Hexenmeisters hielt immer noch seine Hand fest und die andere verschwand in Alecs dichtem schwarzen Haar. Der Schattenjäger schloss die Augen und seufztet glücklich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Die beiden blieben noch den ganzen Nachmittag im Park und gingen erst zum Abend wieder Nachhause.

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