Lucian
Warum machte der Dämon das? Okay, die Antwort lag auf der Hand. Er wollte, dass ich ihm half. Nur wie kam er darauf, dass ich nicht einfach verschwand?
Ich schob den Gedanken kurz zur Seite und zog den Rest des geschmolzenen Metalls mit einem schmerzerfüllten Zischen von meiner Haut. Es wunderte mich, dass meine Haut nicht verkokelt war, doch gleichzeitig genoss ich die Magie, die wieder durch meine Adern floss. Ich schob den Batzen Metall von mir, dann blickte ich wieder herunter.
Die Typen und Talia standen dem Dämon immer noch gegenüber und schienen einen Starr-Wettkampf mit Adrian auszutragen. Oder wollten es zumindest. Ich wartete, bis der Dämon wieder auf mich aufmerksam wurde, dann legte ich fragend den Kopf schief. Warum wollte er das ich ihm half? Und wie zum Teufel?
Adrian schien meine Fragen zu verstehen und kurz darauf bekam ich auch mehr oder weniger die Antwort.
„Was habe ich davon, wenn ich euch das Buch der Arte negro gebe?"
Das war sein Druckmittel. Er würde es ihnen geben, wenn ich ihm nicht half. Scheiße. Ich musste ihm helfen, sonst waren wir alle verloren. Vielleicht wusste ich nicht, was diese Leute planten, aber gut konnte es nicht sein, das lag einfach nicht in der Natur des dunklen. Ich knurrte, dann tastete ich mich zu dem Balken, der mir am nächsten stand. Vorsichtig hielt ich mich daran fest und kletterte daran herunter. Wenigstens Klettern konnte ich noch.
„Wir würden dir den Engel bringen."
Ich hielt auf halber Höhe inne und sah vorsichtig zu der Ansammlung an Schreckgestalten. Dabei klopfte mein Herz fiel zu schnell.
Adrian lächelte bloß, dann antwortete er ruhig: „Ich weiß, wo der Kleine ist. Neues Angebot."
Der Typ ganz vorne schnaubte, dann meinte er überheblich: „Der círculo del demonio würde dir wieder gehorchen."
Ich sah den Typen kurz überrascht an, dann riss ich mich zusammen. Mein Blick zuckte automatisch zu Talia, die den Boden immer noch unglaublich interessant fand. Daher wehte also der Wind, ich hätte es mir denken können.
Adrian schien nicht wirklich überrascht, da er ruhig meinte: „Einmal Verräter, immer Verräter. Es war klar, dass der Zirkel mir nicht ewig die Treue hält. Trotzdem wird jeder von ihnen sterben, allen voran natürlich Talia."
Die Magierin zuckte bei der harten Drohung zusammen und hob dann ihren Blick. Ich konnte leider ihre Miene nicht sehen, doch war ich mir ziemlich sicher, dass sie ängstlich war. Jede andere Reaktion würde auf eine ernstzunehmende psychische Störung hinweisen.
Ich sah noch einmal zu der Gruppe, dann kletterte ich den restlichen Balken herunter. Unten ging ich sofort in die Knie und prägte mir die Stellung der Angreifer ein. Das war ziemlich wichtig, da ich meine Magie für den ultimativen Vorstoß nutzen wollte und mir dabei keine Fehler erlauben konnte.
Talia würde die Schwerste sein, doch ich hatte schon eine Idee. Ich würde einen meiner liebsten Tricks anwenden, den ich selbst erfunden hatte. Mit klopfendem Herzen und schwitzigen Handflächen konzentrierte ich mich auf meine Opfer.
Der Trick war simpel und gleichzeitig ziemlich gemein. Ich konzentrierte mich auf das Gefühl einer starken Migräne, dann stellte ich mir vor, wie Talia und der Rest dort zusammensackten und sich den Kopf hielten, weil er so sehr schmerzte. Ich erlaubte meiner Magie, sich um meine Opfer herum auszubreiten, dann zog ich sie, ähnlich wie ein Lasso, zusammen.
Plötzliche, laute Flüche ließen mich aufblicken. Ich sah um den Balken herum und sah, wie sie sich tatsächlich am Boden wanden. Adrian blickte sich um, bewegte sich ansonsten aber nicht.
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ʟᴜᴄɪᴀɴ
ParanormalDer 18 jährige Erdengel Lucian hat schon viele schlimme Dinge in seinem Leben erlebt. Doch dann, eines Tages, geht wortwörtlich die Hölle los. Eine Gruppe abtrünniger Magier hat den uralten Dämon Adrian aus seiner Verbannung geholt und nun sinnt di...