Einweisung

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Kapitel 6 ~Einweisung~

Meine Familie war noch den ganzen Tag bei mir geswesen. Wir gingen alle zusammen in die Cafeteria, jedoch musste mein Vater gleich danach meinen Bruder ins Fußballtraining und meine Schwester ins Ballet bringen. Meine Eltern zwingten mich etwas zu essen, also nahm ich einen Tee ohne Zucker und ein Wassereis.
Als mein Vater, mein Bruder und meine Schwester weg waren gingen meine Mutter und ich zurück ins Zimmer. Meine Mutter nervte mich andauernd mit den selben Fragen: Warum? Seit wann? Wie bist du auf diese Idee gekommen? Ist etwas vorgefallen? Ich schüttelte immer wieder den Kopf. Sie nervte einfach nur noch, genauso wie der Rest meiner Familie. Warum können sie mich nicht einfach schön und dünn sterben lassen? Wenn ich noch schön jung bin und meinen tot verdient habe. Warum muss ich alt und verschrumpelt mit Falten und Speck sterben?
Im Zimmer legte ich mich wieder in mein Bett und las ein bisschen in einer Teenie-Zeitschrift und war am Handy. Meine Mutter las ebenfalls eine Zeitschrift, nur halt eine in ihrem Alter.
Gegen halb 7 kam Dr. Schiller zurück. Er fragte mich wie es mir ginge und ob ich etwas gegessen hätte. Ich antwortete, dass es mir gut ginge und ich etwas gegessen habe. Er war beruhigt und froh darüber, dass konnte ich an seinem Gesicht erkennen. Er bat meine Mutter kurz mit ihm raustugehen. Ich wartete. Sie waren bestimmt über 20 Minuten draußen. Als sie wieder reinkamen sah meine Mutter betrügt aus. Sie setzte sich neben meinem Bett auf einen Stuhl und nahm meine Hand. Dr. Schiller setzte sich ebenfalls neben mich auf einen Stuhl. Er fing an zu reden:" Stella ich habe mit deiner Mutter sowie mit deinem Vater geredet und lange darüber diskutiert. Wir meinen alle, dass es das Beste für dich ist wenn du in eine Klinik kommst für Magersüchtige und Depressive Teenager. Deine Aufenthalts Dauer kann ich dir leider nicht genau sagen, ich glaube, dass es mindestens 1 bis 2 Monate Aufenthalt wären. Während dieser Zeit darfst du deine Familie und Freunde nur zu bestimmten Uhrzeiten und Tagen sehen dürfen. Auch dein Handy darfst du zwar mitnehmen, aber auch dieses darfst du nur zu bestimmten Zeiten nutzen. In der Klinik sind ungefähr 20 weitere Teenager. Das wäre erstmal das wichtigste, was zu sagen ist. Hast du noch Fragen? Ist das in Ordnung für dich?" Ich musste erstmal tief einatmen, bevor ich sprechen konnte. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm bei mir ist, dachte ich mir. Ich schaute meine Mutter an und dann Dr. Schiller. Ich sagte:" Ja ist Oke für mich," und fragte:" Wann komme ich dort hin?" Dr. Schiller antwortete:" In den nächsten Tagen wirst du eingewiesen. Hast du noch weitere Fragen?" Ich schüttelte den Kopf. Er sagte:" Dann noch einen schönen Abend und bis morgen. Tschüß!" Ich brachte nur ein leises:" Ja Tschüß," heraus. Meine Mutter schaute mich an ihr liefen die Tränen übers Gesicht und dann umarmte sie mich einfach nur und sagte immer wieder:" Oh Stella..."
Am späten Abend rief ich Jessi an und erzählte ihr einfach alles. Sie musste es einfach wissen, denn sie ist schließlich meine beste Freundin.

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