Kapitel 30

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Luke

Nach einigen vielen und langen Gesprächen mit Hope und ihren leiblichen Eltern, war sie schließlich auf der Couch bei Flynt eingepennt. Später nahm ich sie hoch und trug sie ins Zimmer, in dem wir in den letzten Tagen meist schliefen. Sie sah wieder einmal wie ein Engel aus, wenn ihre Augen geschlossen waren und nicht nur da. Sie war allgemein einer. Meiner. Mit ihrem wunderschönen rosa Wangen und den blonden Locken, die ihr Gesicht umrahmten, war diese Frau perfekt. Für mich. In den letzten Tagen war allerdings zu viel passiert und es wurde Zeit, dass wir endlich beide abschalten konnten, doch noch etwas stand uns bevor und ich hätte die Sache mit meinem Vater lieber erledigt, wenn mein Sohn auf der Welt gewesen wäre. 

Denn so bestand die Wahrscheinlichkeit, dass er irgendetwas Verletzendes zu ihr sagte, da das mit der Schwangerschaft ziemlich fix ging. Vielleicht war es aber auch anders, wie ich annahm und er war von ihr genauso hin und weg, wie jeder eigentlich. Doch ich wollte es auch nicht unbedingt herausfordern. Nun hatten wir allerdings zugesagt. Des Weiteren war meine Mutter mit dabei, was ihn hoffentlich dazu veranlasste sich zusammenzunehmen.

Lange lag ich noch neben Hope im Bett wach und dachte über alles nach, aber das brachte mich keinen Schritt weiter. Eine schlaflose Nacht war nicht gerade das, was ich brauchte. Deshalb war ich froh, als ich binnen weniger Minuten dann doch wegnickte. Den nächsten Tag weckte mich zeitig früh mein Wecker, den ich sofort auf stumm schaltete, damit Hope weiterschlafen konnte. Ich drückte ihr lediglich einen Kuss auf den Mundwinkel und schrieb ihr kurzerhand einen Zettel, wo draufstand, wie sehr ich sie liebte und dass ich zum College musste, weil mir am heutigen Tag eine Prüfung bevorstand. Da ich allerdings in den letzten Monaten extrem büffelte, ging alles ziemlich gut von der Hand und ich versagte somit auf keinen Fall.

Auf dem Weg dorthin, kam mir jedoch unverhofft Olivia entgegen. Ich sah ihren roten Schopf schon von weitem aufblitzen. Zwar versuchte ich mich noch vor ihr zu verstecken und ihr ihrem Sichtfeld zu verschwinden, doch da hatte sie mich auch schon entdeckt und kam winkend auf mich zugelaufen. Als sie mich umarmen wollte, trat ich allerdings einen Schritt nach hinten. Sie wusste genau, dass ich so etwas nicht wollte und irgendwie bekam sie das nie in ihren Schädel. Das letzte Mal, als uns Hope sah, war es schon ziemlich ungewohnt, sie in meiner Nähe zu wissen.

Sofort fielen ihre Mundwinkel natürlich nach unten und sie murmelte ein Sorry. »Ich wollte dir nicht zu nahekommen, sondern dir nur viel Glück wünschen. Da ich dich im College nicht angetroffen habe, bin ich nach draußen gegangen und habe dich einparken sehen.« Verstand sie nicht, dass ich das alles nicht wollte? »Ja. Danke. Ich muss dann auch. Immerhin will ich nicht unbedingt zu spät kommen«, brummte ich stattdessen. »Hey«, begann sie noch und hielt unvermittelt meinen Arm fest, woraus ich mich auf der Stelle entwand. Ich mochte es überhaupt nicht, wenn sie mich berührte, aber sie ging gar nicht darauf ein und feixte lediglich: »Was ist eigentlich mit unserem Filmabend? Mark hat auch schon gefragt.« Wollte sie mich verarschen? Mark war einen Tag zuvor noch bei Ryan gewesen. Wenn er es hätte machen wollten, hätte er mir sicher das gesagt und ich wusste auch, dass er den Mund hielt und Olivia nichts von dem Ganzen erzählte, da er sich genau im Klaren war, wie diese Frau tickte.

Nur wusste ich nicht wirklich, was ich dabei denken sollte. Den sonst so kurzen Rock tauschte sie an diesem Tag mit einer langen Hose und die aufgeknöpfte Bluse gegen ein lockeres Shirt. Auch ihre Art war noch immer so nett, genau an dem Tag, als sie mir sagte, dass sie sich änderte. Womöglich hatte ihre Mitbewohnerin Sally doch einen guten Einfluss auf sie, aber richtig sicher war ich mir da noch immer nicht wirklich. Deswegen wollte ich ihr so fern wie nur möglich bleiben. »Ich habe keine Ahnung, wann wir das machen werden. Ich will einfach nur erst mal alles hinter mich bringen« und sie nickte. Gott sei Dank. »Okay. Dann melde dich bei mir und vergiss es nicht.« Auf ihren Lippen breitete sich ein Lächeln aus, wobei sie mir noch zu winkte und dann verschwand. 

Stupid Mistake II - Für immer MeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt