Das Maid Sama ABC [kurz pausiert]

Angsthässchen.

A - Das Erste
Sicht von Misaki.

Ich ging hin und her in unserem Schlafzimmer. Da es immer viel als Arzt zu tun gibt, musste Takumi spontan eine weitere Nachtschicht im Krankenhaus einnehmen. Dabei hatte ich mich schon den ganzen Tag auf einen Abend mit ihm gefreut, dafür sind wir doch schließlich zusammen gezogen. Wir wollten jede einzelne Minute gemeinsam verbringen, doch nicht nur sein Alltag machte uns einen Strich durch die Rechnung. Auch mein Job als Anwältin war sehr anstrengend und zeitaufwendig, sodass uns weniger Zeit blieb als erwartet. Trotzdem war ich mir sicher, das dies das perfekte Leben sein musste.

Vor Langeweile bildete ich mir ein, es müsse mal wieder geputzt werden und holte unseren Staubsauger aus dem großen Schrank, der neben der Haustür stand und als Abstellkammer für all das ganze Putzzeug diente. Es ist nicht so das wir Arm sind, ganz im Gegenteil. Jedoch liebten wir diese kleine bescheidene Wohnung über alles.

Schnell machte ich mich an die Arbeit und schaffte es einmal durch die ganze Wohnung, mit ihren vier Räumen, zu saugen. Angefangen hatte ich mit dem Vorraum, wie wir ihn nannten, da Eingangshalle viel zu übertrieben gewesen wäre. Schließlich war die Räumlichkeit wirklich nur etwas größer als eine normal kleine Vorratskammer. Trotzdem liebte ich diesen Ort, da er mit seiner blauen Tapete gleich die Wärme vermittelte, die in dem gesamten Apartment herrschte. Gleich danach putzte ich im Badezimmer weiter, wo man nur das Übliche wie eine Toilette, ein Waschbecken und Badewanne mit Dusche anfinden konnte. Außerdem konnte man hier in einem großen Spiegel, der neben dem Waschbecken angebracht war, sein Outfit betrachten. Meines war wie immer schlicht. Eine normale blaue Jeanshose und eine weiße Bluse bedeckten meinen Körper und ich hatte mir, wie jeden Tag, die Kette angelegt, die Takumi mir am Tag geschenkt  hatte, an dem wir uns unsere Gefühle gestanden hatten. Wenn ich nur daran dachte, schoss mir die Wärme in beide Wangen und färbte sie rot.

Ich machte weiter im Schlafzimmer, welches gegenüber unseres Bades lag. Hier fiel einem zuerst das große, hölzerne Bett in's Auge, was mit der Kopfseite gegen die rechte Wand gerichtet stand. Wenn man sich darauf nieder ließ, konnte man gegenüber zwei große Schränke sehen, die ebenfalls aus Akazien holz bestanden und in denen sich unsere komplette Kleidung befand. Ich liebte diesen flauschigen Teppich, auf dem man genau so weich schlafen hätte können wie auf unserem Ehebett. Als ich auch hier ordentlich mit dem Staubsauger durchgegangen war, begab ich mich in den größten Bereich unseres Zuhauses. Hier wurde die Wand in einem genauso hellen Blau, wie in unserer Schlafstube, bestrichen und ließ sich als Wohnzimmer mit anschließender Küche erkennen. Takumi kochte immer in dieser Küche und ich saß daneben und bewunderte seine geschickten Hände, von denen ich nur träumen konnte. Ich machte dann immer den Abwasch, um mich nicht allzu schlecht zu fühlen. Gleich vor einem, wenn man eintrat, lag ein großes weißes Sofa, was wohl schon immer hier gewesen sein musste. Unser Esstisch war ein kleiner Stubentisch, der vor der Couch stand. Da wir es pflegten in der Hocke unser Essen einzunehmen, ging er mir im stehendem Zustand nur knapp über mein Schienbein. Wir hatten extra Sitzkissen besorgt um es uns auch auf dem Fußboden bequem machen zu können. Nun fehlte nur noch der Schreibtisch der rechts an der Wand stand und auf dem ich wichtige Sachen für meine Arbeit erledigte. Auch in diesem Moment lagen viele, verschiedene Unterlagen kreuz und quer, sodass ich den Anblick nicht ertragen konnte und deshalb, gleich nachdem ich den Staubsauger weggeschafft hatte, alles erledigte.

Ich ließ mich erschöpft auf die Couch fallen und überlegte was ich nun mit meiner weiteren freien Zeit anfangen sollte. Die Entscheidung wurde mir recht schnell von meinem knurrendem Magen abgenommen, der nach seinem Abendessen bettelte. "Jaja, es geht schon los" antwortete ich ihm und stand mit einem Ruck aus der liegenden Stellung wieder auf.