Ente.

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E - Das Fünfte
Misakis Sicht.

Ich stand am Panoramafenster unserer Wohnung und blickte auf die mit Lichtern, in der Dunkelheit, beleuchtete Stadt, die einer Ameisenstadt gleichsah. In meiner rechten Hand hatte ich mein Handy, welches ich gleichzeitig an mein Ohr hielt und über Telefonwellen mit meiner Mutter sprach. "Wie geht es euch beiden und trinkst du überhaupt genug?", fragte sie in ihrem gewohnten fürsorglichen Ton, was mich leicht Schmunzeln ließ. "Ja Mama, uns geht es hier super. Wasser trink ich auch genug; du kennst ja Takumi", sagte ich, mit einem breiteren Lächeln, als ich von meinem festen Freund sprach. "Aber deswegen rufe ich nicht an...", begann sie. "Oh okay, was ist los?", gab ich neugierig zurück. "Es ist wegen dem Weihnachtsessen nächste Woche. Jemand müsste den Entenbraten vorbereiten und da dachte ich an Taku...", bevor meine Mutter zu Ende reden konnte, unterbrach ich sie "Ich mach das!", sagte ich übereifrig und viel zu laut.

"Was? Das musst du wirklich nicht. Du weißt ja, dass unsere ganze Familie kommt und...", ich sprach ein weiteres Mal dazwischen "Ich schaff das, wirklich", versuchte ich meine Mutter zu überzeugen.

"Naja, du machst das schon irgendwie. Takumi ist ja auch noch da, falls es Probleme gibt", ließ sie sich letztendlich breit schlagen, was mich mehr als alles andere, in diesem Moment, freute. "Danke, Danke, Danke!", sprach ich meine Gefühle aus, während ich leicht vor Freude lachen musste und ein "Ich hab dich lieb", hinterher schob. "Jaja, ich dich auch. Du, ich muss jetzt auflegen, mein Kuchen ist fertig gebacken", sagte sie, auch leicht kichernd. "Lass es dir schmecken. Wir sehen uns zu Weihnachten", verabschiedete ich mich, worauf meine Mutter noch mit einem "Ja. Tschüss, dann", antwortete, bevor sie auflegte und ich das Handy anschließend von meinem Ohr nahm.

Ich konnte mich nur riesig über die Verantwortung für den Weihnachtsbraten freuen, denn endlich hatte ich die Chance zu beweisen, dass auch ich etwas kochen konnte und nicht nur Takumi. Egal was meine Mutter gesagt hatte, es war klar, dass ich mir nicht von dem Alleskönner-Alien helfen lassen würde, dafür hatte ich einfach zu viel Ehrgeiz etwas allein durchzuziehen.

Ich wusste genau, dass ich es ihm trotzdem sagen musste, schließlich konnte ich schlecht in unserer gemeinsamen Wohnung eine Ente braten, unbemerkt. Im Moment war er sowieso auf seiner Arbeit, im Krankenhaus, weshalb ich erst morgen mit ihm darüber reden konnte und wollte.

Immer noch glücklich, meine Mutter überredet zu haben, ging ich in unser Schlafzimmer, wo ich mich in eines von Takumis weißen Hemden, welche leicht seinen Körpergeruch angenommen hatten, einkleidete. Anschließend putzte ich im Badezimmer meine Zähne, innerhalb von drei Minuten sauber und begab mich dann zurück zu unserem gemeinsamen Schlafplatz.

Erschöpft, ließ ich mich auf das Kissen, der linken Seite des Bettes fallen, streckte meine nackten Beine über der Decke aus und genoss die kühle Luft, die im Zimmer herrschte. Meine Augen schlossen sich, während sich meine rechte Hand automatisch zu Takumis Nachttischlampe, die ich vorhin angeknipst hatte, bewegte, um das gelbe Licht zu löschen.

Es dauerte nicht lange, bis ich bemerkte, dass etwas unter seinem Kopfkissen lag, denn unbequemer hatte ich zuvor noch nie in einem, sonst weichen, Bett gelegen. Mit einem genervten Stöhnen und einem schnellen Handgriff, war das gemütliche Schlafzimmer wieder beleuchtet und ich konnte meine freie Hand unter das, blau bezogene und gut riechende, Kissen führen.

Meine Finger griffen sofort um eine Menge an Papier und Pappe, woraufhin ich den versteckten Gegenstand hervorzog. So wie ich es erwartet hatte, kam ein Buch zum Vorschein, welches einen gelben Einband bekommen hatte. Nur fragte ich mich, warum Takumi dies vor mir verheimlichen wollte, was sich gleich darauf klärte, als ich den Lesestoff, auf die Vorderseite, umdrehte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 12, 2017 ⏰

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Das Maid Sama ABC [kurz pausiert] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt