Challange.

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C - Das Dritte
Takumis Sicht.

Ich saß an unserem Schreibtisch und arbeitete an einer wichtigen Arbeit für das Krankenhaus, die ich schon in einer Woche abgeben musste. Wenn ich nur daran dachte wie viel ich noch zu tun hatte, wurde mir übel.

Mit einem lauten Stöhnen stützte ich meinen Kopf auf meinem Arm ab und schloss für einen kurzen Moment meine schwer gewordenen Augen, bis sich plötzlich warme Arme von hinten um meinen Hals schwangen. Sofort schnippten meine Augenlider wieder nach oben, an ihren gewohnten Platz.

Jeden anderen Moment hätte ich diese liebenswerte Geste, die mein Herz heftig flattern ließ, genossen. Doch zu diesem Zeitpunkt konnte ich nur an die wichtige Krankenhausarbeit denken und das mich nichts mehr davon ablenken könnte als Misaki mit ihrer süßen aufdringlichen Seite.

Sanft griff ich ihre Arme und löste sie aus meinem Nacken. "Misaki, ich muss arbeiten", kamen die Worte über meine Lippen und hörten sich härter an, als wie sie es eigentlich geplant waren.

Es gab einen kurzen Moment der Stille, in dem ich mich nicht traute, auch nur einen Blick auf sie zu werfen.

"Okay, du musst arbeiten. Das versteh ich voll und ganz!", begann sie mit lauter wütender Stimme, die nicht zu dem Sinn der Wörter passten die sie aussprach. Sie hielt beide Hände angewinkelt neben ihren Kopf und schüttelte den Kopf "Viel Spaß dann noch".

Misaki setzte zum Gehen an, als ich mich zu ihr umdrehte. Doch bevor sie weiter ging, stoppten ihre Schritte kurz, "Weißt du was? Du hast es ja so gewollt", begann sie mit zusammengekniffenen Augen, die mich sauer an funkelten "Wir werden uns ganz einfach nicht mehr berühren bis deine Arbeit abgeschlossen ist", kurz stoppte sie um ihre Worte erstmal auf mich wirken zu lassen "und ich weiß, dass hältst du im Leben nicht aus. Wetten?". Mit völlig unschuldigen Augen sah sie in meine, welche sich zu leichten Schlitzen geformt hatten.

"Gut, von mir aus", sagte ich und zog meine Schultern nach oben. Doch eigentlich musste ich mich mehr als zusammenreißen, um die sinnlose Herausforderung nicht einfach abzubrechen. Denn genau so wenig wie Misaki mich freiwillig gewinnen lassen würde, sah es umgekehrt aus. Auch wen meine Freundin deutlich mehr Ehrgeiz besaß, hatte auch ich meinen Stolz.

"Keinen Kuss", erinnerte sie mich, wartend darauf, dass ich sofort aufgab und ich musste kurz hart schlucken. "Keine Umarmung", fuhr sie fort, während ich mich voll auf einen neutralen Gesichtsausdruck konzentrierte. "Und keine Hände halten bei unseren Spaziergängen", sagte sie mit ihrem aufgerichteten rechten Zeigefinger und nach oben gezogenen Augenbrauen. Ein Lächeln auf ihrem Gesicht, versicherte mir das ihr die ganze Nummer auch noch Spaß machte. Doch diese Freude konnte ich einfach nicht teilen und es ärgerte mich wirklich ein wenig, denn diese Herausforderung wollte ich auf keinen Fall verlieren, sondern eher Misaki zum tausendsten Mal klar machen wie sehr sie mich doch wirklich brauchte.

"Ich werde gewinnen!", beendete Misaki ihre Rede mit einem siegesvollen Blick.

"Wir werden sehen", gab ich selbstbewusst zurück, ohne auch nur einem Moment unseren Blickkontakt zu brechen.

Auf ihren Zehenspitzen drehte sich die Liebe meines Lebens elegant um hundertachtzig Grad und setzte ihren Weg in die Küche fort, wo sie den Kühlschrank aufschlug. Als wäre nichts gewesen hatte sie ihre Arbeit fortgesetzt, während ich mich auf nichts außer sie konzentrieren konnte, genau wie ich es schon vorhergesehen hatte. Dabei trug ihr aufreizendes Outfit nicht gerade zu meinem Vorteil bei.


Das Maid Sama ABC [kurz pausiert] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt