Kapitel 3- Nacht Besuch

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Es war 3 Uhr nachts. Ich stand im Balkon. Ich hatte ein top und eine kurze Hose als Pijama an. Es war schon ziemlich kühl, aber das machte mir nichts aus. Ich liebte es hier draußen zu sein. Einfach die Sterne angucken, allein sein und über Leben nachdenken, denn nachdem Dad von uns gegangen ist, hat sich vieles in dieser Familie geändert. Sehr vieles.
Seufz. Wärst du noch hier...Dann wüsstest du was zu tun wäre.
Ich schluckte den Kloß im meinem Hals runter. Seufz Ich will nicht weinen. Wenn ich Weine beweist es nur das ich schwach bin. Das ich Aufmerksamkeit suche. Das ist zumindestens was mein Bruder und meine Großmutter mir beigebracht hatten. Ich seufzte schon wieder
"Und schon zum zehnten Mal."
"ARGH!?"
Ich zuckte nach rechts zusammen
"Was zum-!? Raph!?"
Toll! Was macht der überhaupt hier?!
"Na?"
Er schaute mich grinsend an. Ich schlug ihn in die Schulter
"Au! Sag mal! Was hab ich denn jetzt gemacht!?!"
"Mich erschreckt!!"
Erwiderte ich.
"Das ist kein Grund mir eine rein zuhauen!"
"Aw! Tat das dem großen Raphi weh? Und überhaupt. Was zur Hölle suchst du hier?!"
Er saß auf den Gittern vom Balkon. Er drehte sein Kopf wieder nach vorne.
Ignoriert er meine Frage?
"... Hab'n Spaziergang gemacht. Konnte nicht schlafen. Sah dann das du hier so traurig und deprimiert guckst. Dachte du vermisst mich vielleicht."
Ich verdrehte meine Augen.
"Von wegen."
"Was ist mit dir, Dornröschen? Wenn ich nicht derjenige bin der dich wach hält, was denn?"
Grinste er.
Ich seufzte und wollte gerade sagen es geht dich nichts an.
Aber dann fielen mir die Worte von Onkel ein, die er mir heute gesagt hat:
Versuch mit Leuten zu kommunizieren. Wenn dich jemand fragt was du hast, ist es nicht weil er sich über dich lustig macht. Es ist weil er sich um dich sorgt. Er möchte wissen warum du so traurig bist. Du solltest mit Freunden über deine Familie ruhig reden können. Es tut gut sich mit jemanden darüber zu unterhalten. Glaub mir, liebes. Deine Freunde wollen nur das Beste.
Seine Worte bereiteten mir Herzschmerzen. Genau dasselbe hätte Dad auch gesagt. Liegt glaub ich in der Familie.
"Hey! Bist du noch da!"
Wohaa!! Sein Gesicht ist so nah an meins! Zu nah! Seine Augen strahlen so schön!
Ich schaute schnell weg
"J-ja!"
"Was ist falsch mit dir?"
Fragte er scherzend.
"Nichts."
Sagte ich
"Und? Hast du jetzt ne Ausrede warum du hier draußen bist?"
Grinste er wieder.
"Ja. Aliens haben die Kontrolle über mein Gehirn! Und sie zwingen mich das ich wach bleibe!"
Er lächelte
"Hm...Nicht schlecht. Schon glaubhaft."
Ich grinste ihn an.
"Sag bloß...Du glaubst an Außerirdische?"
"Du sprichst gerade mit einer mutierten Schildkröte. Aliens gibt es."
Ich dachte nach
"Okey...Punkt geht an dich. Hast du Mal eins gesehen?"
Fragte ich neugierig.
"Eins gesehen? Ich hab die bekämpft!"
Ich verdrehte meine Augen.
"Wow! Wie cool!"
"Glaubst mir nicht?"
"Ne, nicht wirklich."
Er sprang in mein Balkon ganz rein, sodass er vor mir stand.
"Willst also Beweise haben?"
"Das wäre nicht schlecht."
Ich kreuzte meine Arme.
"Cool. Wenn ich weiß wo die sich momentan aufbewahren, werd ich dich mitnehmen. Ich muss dich aber warnen. Die haben laiser Pistolen."
Ich schaute ihn unglaubwürdig an
"Aha..."
Er reichte mir dann seine Hand
"Du kommst mit. Abgemacht?"
Ich nahm seine Hand und drückte sie.
"Abgemacht!"
Er zog mich an sich dran
"Woha!"
"Wag es bloß nicht unsere Abmachung durch feig werden abzubrechen."
"Teh! Das glaubst du wohl selbst nicht!"
Grinste ich ihn an.
"Schön! Weißt du...Bin ziemlich müde geworden. Wie wäre's? Sollen wir wieder zusamm-"
Ich unterbrach ihn
"Verschwinde."
Und grinste ihn an.
"Bist du sicher das du-"
Er kam näher. Seine Augen!
"J-ja! Und jetzt geh!"
Ich drehte mich um und wollte gehen. Ich hörte das er schon ging. Aufeinmal fiel mir ein
"Raph! Hey, warte!"
Ich lief zu den Gittern vom Balkon. Er blieb stehen und schaute über sein Rücken
"Was ist? Hast du es dir doch anders überlegt?"
"Ich...Ich wollte mich nur für gestern bedanken!"
Er schaute mich grinsend an
"Wofür denn genau? Für die schöne Nacht?"
"Nein, du Idiot! Dafür das du mir geholfen hast!"
Ich merkte das meine Wangen rot wurden. Also lief ich rückwärts wieder langsam rein.
"Klar. Gute Nacht! Und Träum von mir!"
Ich lächelte etwas und sagte zum Schluss
"Sicher doch! Du auch von mir!"
Ich ging wieder rein und machte hinter mir die Tür zum Balkon zu und zog die Gardinen auch zu.
Ich lehnte mich da an. Mein Herz schlug schnell. Man! Warum schlägt mein Herz so?! Argh! Was ist nur falsch mit mir?!
Mit ihm da draußen hatte ich schon ganz die Kälte vergessen. Ich hab eigentlich alles vergessen. Meine Familien Probleme, die Kälte und mein Hass auf mich selbst. Ich fühlte mich wohl. Mit einem komischen Kloß im Bauch. Und wieso zur Hölle lächelte ich?! Mein Gott! Was ist denn nur falsch mit mir? Und haben wir gerade abgemacht das wir gegen...Aliens kämpfen?
"Aliens...Pff.- Haha"
Ich fing an leise vor mir zu lachen und ging dann zu Bett. Aber von Schlaf war keine Spur!
Was hat der bloß das mich so reagieren lässt. Ich denke...er ist der einzige der mich seit dem mein Vater weg ist zum ersten Mal wieder zum Lachen gebracht hat. Zum...Zum ersten Mal.

~~~

Am Morgen.

Man...Es ist Sonntag. Das heißt...
"Morgen Schule...Bring mich um."
Es ist 10 Uhr. Ich bin um 5 Uhr eingeschlafen. Ich saß 2 Stunden einfach im Bett und hab über....
Ich hab tatsächlich über eine mutierte Schildkröte nachgedacht. Raph...Was zur Hölle machst du?!

Nachdem ich auf Toilette war und mir die Zähne putzte, machte ich mir meinen Zopf und ging dann nach unten zu meinem Onkel.
"Hey Onkel."
Grüßte ich ihn.
"Hey, Liebes. Wie geht es dir?"
Fragte er mich.
"Ganz ok. Wann hast du geöffnet? Kann ich heute aushelfen?"
Fragte ich ihn während ich vor meinem Frühstück saß, das er vorbereitet hatte.
"Hm..J-ja Klar kannst du aushelfen. Wir haben schon geöffnet, aber morgens kommen sonst nie Leute."
Er war über etwas überrascht.
"Jinx? Geht es dir wirklich gut?"
Fragte er nochmal.
"Hm? Klar. Wieso?"
Fragte ich nach als ich essen im Mund stopfte.
"A-ach...Nichts."
Lächelte er.
"Kann ich den Fernseher an schalten?"
Fragte ich
"Sicher!"
Antwortete er. Als ich das tat war der Sender auf Nachrichten eingestellt. Als ich wechseln wollte, kam mir eine nur zu bekannte Person vor's Gesicht.
Mom... Als Titel stand da
"Fashion designerin Scarlett Everdeen aus Beverly Hills erbt 100.000.000 $ nach Ehemanns Tod."
Und dann taucht aufeinmal eine Reportage mit ihr auf
"Ich bin empört und zu Boden zerstört. Ich kann es immer noch nicht fassen das mein Geliebter Ehemann weg ist. Und in diesen schwarzen Tagen hat mich meine Tochter auch noch verlassen. Ihr Bruder, ihre Großmutter und ich wollen das sie zurück kommt und ihrer Familie in diesen dunklen Tagen beisteht, doch sie hat uns einfach Verstoßen. Es ist sehr hart. Sie war nicht Mal bei der Beerdigung von ihrem Vater da. Ich bin enttäuscht von meiner Tochter. So enttäuscht, dass ich sie nicht Mal mehr als meine Tochter ein-"
Aufeinmal ging der Fernseher aus.
"Genug ferngesehen für heute."
Ich schaute zu meiner Hand. Ich hatte noch nicht einmal gemerkt das er mir die Fernbedienung aus der Hand genommen hatte.
"Jinx? Alles okay?"
Ich merkte wie mir die Tränen hoch kamen. Ich hatte einen dicken Kloß im Hals.
"Ich...Ich bin in mein Zimmer."
Ich ging einfach los.
"Jinx! Warte! Ignorier einfach das was sie- Jinx!"
Mir war egal wie oft er mein namen rufen wird. Ich hatte keine Lust mehr auf irgendetwas. Ich hatte keine Lust mehr auf mein Leben. Meine eigene scheiss Mutter, verstößt mich. Doch das war mir scheiss egal. Was mich aufregt ist, dass die noch sagt das sie "Traurig" ist das mein Vater Tod ist!

~~~♥ FORTSETZUNG FOLGT‡♥~~~

Red Like Blood♥tmnt/ raphWo Geschichten leben. Entdecke jetzt