XIV

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Halli hallo meine Lieeeben! :) ♥  Ich war die letzten Tage so unheimlich unmotiviert zu schreiben, aber - hey, ich hab's geschafft :D Ein Hoch auf mein schlechtes Gewissen, das mir immer wieder zuflüsterte: 'schreib endlich. SCHREIB!' :D 

Ach ja, und bevor ich es vergesse: Habt ihr schon die neue Geschichte von mir gesehen? :) Sie wird eher in Richtung Fantasy gehen und heißt 'Crados - Herzlos verflucht'. Vielleicht hat ja jemand von euch Interesse vorbei zu gucken! :) Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen :) Der Prolog ist bereits da ;) Und natürlich kommt auch diese Geschichte nicht ohne einen tollen männlichen Charakter aus, versprochen ;) 

Aber jetzt: Viel Spaß beim lesen! :) 

-Eure Karo ♥

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,,Lassen Sie mich sofort da rein!'', schrie ich mein Gegenüber an. Niemand war solch ein Verhalten von mir gewöhnt. Selbst ich nicht. 

,,Prinzessin, ich verstehe-''

,,Sie verstehen offensichtlich überhaupt nichts! Er liegt meinetwegen dort! Meinetwegen!'' Ich wusste nicht, ob man diesen Zustand als 'panisch' oder 'außer sich' bezeichnen konnte. Zunächst war ich immerhin absolut ruhig gewesen. Hatte den Arzt geholt, zugesehen, wie man Neron weggebracht hatte. Wie man Liros' Leiche aus dem Saal trug. Und mich schließlich und endlich auf mein Zimmer brachte. Ungefähr eine Stunde später war dieser ruhige, wahrscheinlich schockierte, Zustand vergangen. Ich war aus dem Zimmer gestürmt, hatte jeglichen Einwand ignoriert - bis ich dort angekommen war, wo ich mich nun befand. Direkt vor dem Zimmer, in das sie Neron gebracht hatten. 

,,Ich kann sie im Moment nicht zu ihm lassen. Er fühlt sich nicht gut'', versuchte es die Frau vor mir erneut. Ich kannte ihren Namen nicht. Normalerweise würde ich in einer solchen Situation sofort nachfragen, doch in diesem Moment konnte ich mir nichts vorstellen, das mich weniger interessierte als ihr Name. Das einzige, was ich wollte, war Neron zu sehen. 

,,Fühlt sich nicht gut?! Was Sie nicht sagen! Das ist mir bewusst - ich war immerhin dabei, als ihm ein verfluchtes Messer in den Bauch flog!'' 

,,Liyana!'', unterbrach mich mit einem Mal eine dominante Stimme, die sich natürlich nur einem einzigen Mann zuordnen lassen konnte. Meinem Vater. 

Ruckartig drehte ich mich zu ihm und betrachtete ihn mit großen Augen. Vermutlich war ich doch außer mir. 

,,Sie lassen mich nicht rein!'', erklärte ich, als auch noch meine Mutter dazu kam und neben meinem Vater zu stehen kam. 

,,Zu recht. Die Ärzte kümmern sich um ihn'', antwortete mein Vater und ließ wie immer nicht die kleinste Emotion durchsickern. Aber ich wusste, dass er sich Sorgen machte. Mindestens genau so viele wie ich. 

,,Komm mit mir Liyana. Wir kommen später wieder'', sagte nun meine Mutter, nahm mich sanft am Arm und zog mich mit sich. Ich wehrte mich nicht, widersprach nicht. Irgendwann sah auch ich ein, dass es keinen Sinn hatte. Wahrscheinlich reagierte ich einfach über - ich durfte die Ärzte jetzt nicht stören. 

Bis wir im Esszimmer ankamen, sagte niemand von uns beiden etwas. Erst als sie mich auf einem der Stühle platziert und ein Glas Wasser vor mir abgestellt hatte, setzte sie sich gegenüber von mir hin und fragte nach meinem Befinden. 

,,Ich könnte es mir niemals verzeihen'', murmelte ich nur vor mich hin, ohne auf ihre Frage einzugehen. 

,,Was meinst du?'', fragte sie und strich eine ihrer blonden Strähnen hinter ihr Ohr. Ich senkte meinen Blick auf meine Hände, die ich auf dem Tisch liegen hatte, und verschränkte die Finger ineinander. 

,,Wenn er stirbt. Ich könnte es mir nie im Leben verzeihen. Er hat mich gerettet, schon das zweite Mal. Er riskiert sein Leben, um meines zu beschützen! Und dabei kennt er mich noch nicht einmal! Kannst du das verstehen?! Ich jedenfalls nicht. Und doch weiß ich, dass er es jedes Mal wieder, ohne zu zögern, tun würde. Er würde jedes Mal wieder das Messer, das für mich bestimmt war, abfangen. Auch ohne Vaters Befehl. Und dieser Gedanke macht mich krank.'' 

Ich konnte den eindringlichen Blick meiner Mutter spüren. 

,,Es hat einen Grund, dass Lysander ihn ausgewählt hat auf dich aufzupassen. Er hätte ihn nicht genommen, hätte er nicht mit absoluter Sicherheit gewusst, dass er genau das tun würde. Dass er sein Leben opfern würde, sollte es nötig sein.'' Ich wusste, dass sie die Wahrheit sagte. Doch manchmal ist die Wahrheit nicht so leicht zu ertragen. 

,,Ich will nicht, dass er sich für mich opfert. Ich will nicht für den Tod eines Menschen verantwortlich sein!'' Nach diesem Satz spürte ich einen deutlich Stich in meinem Inneren. Es waren die Schuldgefühle, die sich langsam aber doch Platz machten. Ich fühlte mich verantwortlich für das, was passiert war. 

,,Er wird nicht sterben.'' 

,,Woher willst du das wissen?''

,,Ich weiß es nicht. Aber er macht auf mich nicht den Eindruck jemand zu sein, der leichtfertig aufgibt. Er wird kämpfen. Und er wird es schaffen.'' Die Zuversicht, die in ihrer Stimme mitschwang, brachte mich dazu meinen Kopf zu heben und ihr in die Augen zu blicken. Doch auch dort, sah ich nichts anderes, als pures Vertrauen auf das, was sie gesagt hatte. 

,,Gott, ich hoffe es. Ich hoffe es so sehr'', flüsterte ich. 

,,Ich mache mir ehrlich gesagt mehr Sorgen darum, was hier vorgeht. Ich mache mir Sorgen um dich, Liyana. Jetzt hat es bereits ein Untergebener deines Vaters versucht. Zuvor war es immerhin ein unbekannter Mann. Aber nun ist der Feind in unseren Reihen. Und das macht es um ein vielfaches schlimmer. Niemandem ist mehr zu trauen.'' 

,,Neron hat es befürchtet'', entgegnete ich und erinnerte mich an den Moment, in dem er mich gegen die Mauer gepresst und mir klar gemacht hatte, in was für einer Gefahr ich mich befand. 

,,Wir wissen wohl noch vieles nicht über diesen Mann. Doch eines weiß ich: Mein Herz war ruhiger mit dem Wissen, dass du in seiner Nähe warst.'' 

Mir wurde bewusst, dass auch ich mich um einiges sicherer gefühlt hatte mit Neron an meiner Seite. Er hat mir mit seiner bloßen Anwesenheit das Gefühl gegeben, geborgen zu sein. Mich nicht fürchten zu müssen. Vor nichts und niemandem. 

,,Ich kann es einfach nicht fassen, dass Liros so etwas tun konnte. Er ist und bleibt ein Rätsel für mich. Er hätte mehrere Gelegenheiten gehabt mich zu töten, Mutter. Es gab Momente, in denen waren wir komplett alleine - niemand hätte mir helfen können. Doch er hat gewartet. Er hat gewartet bis zu diesem einen Moment. Wieso?''

,,Ich weiß es leider nicht. Aber vielleicht werden wir es erfahren, wenn wir die Quelle des Ganzen finden. Wenn wir endlich herausfinden, wo der Ursprung dieses Wahnsinns ist.'' Meine Mutter hatte recht. Man musste das Problem bei der Wurzel packen. Doch ein, alles andere als gutes, Gefühl verriet mir, dass dies kein Kinderspiel werden würde. 

,,Ich bin mir sicher, dass dein Vater Männer auswählen wird, bei denen er sich sicher ist, ihnen vertrauen zu können. Es wird sich um wenige handeln. Und diese Männer werden die Aufgabe erhalten, es herauszufinden - herauszufinden, wer nach deinem Leben trachtet.'' 

,,Ich denke, dass ist das beste, was er tun könnte. Doch wen bitte will er auswählen? Woher will er wissen, wem er vertrauen kann?'', fragte ich und runzelte die Stirn. Es hörte sich zwar alles sehr gut an, doch in der Umsetzung konnte ich mir die auftretenden Probleme mehr als nur gut vorstellen. 

Ein kleines, unscheinbares Lächeln erschien auf dem Gesicht meiner Mutter: 

,,Ich habe das Gefühl, dass er bereits weiß, wen er wählen wird.'' 

LiyanaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt