Ein nächtlicher Rausch

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Der Wind pfeift durch den schummrigen Wald, welcher lediglich vom Mond erleuchtet wird. Die Blätter rauschen vor sich her, der leichte Regen trippelt auf die dunkle Pflanzenpracht und einige Vögel erhellen den Wald mit ihrem Gesang. Eine Eule singt ihr Lied der Nacht. Hier und da raschelt es im Gebüsch, Stöcker knacken. Gelegentlich ist ein Tier zu erhaschen.

Die vermeintliche Ruhe des Waldes vernebelt mir nahezu die Sicht, sodass ich nicht bemerke wie sich etwas weiß schimmerndes neben mich setzt. "Was machst du noch so spät hier draußen?", fragt mich eine beruhigende Stimme. Mein Blick schweift zur Seite und ich erblicke Luciel. Sein weißes Fell glänzt im Schein des Mondes und seine Gesichtszüge sind so warm wie immer, wenn er in meiner Nähe ist. "Ich lasse mich berauschen.", antworte ich ruhig und lege mich langsam auf meinen Rücken. Den nächsten Atemzug nehme ich mit geschlossenen Augen.

"Und du?", will ich von meinem Gefährten wissen. 

"Ich wollte lediglich schauen, ob bei dir alles in Ordnung ist."

"Alles in bester Ordnung."

"Das freut mich. Willst du trotzdem nicht wieder reinkommen?"

"Nein, Luciel. Geh du rein, ich komme später nach."

"Mein Instinkt willigt dies aber nicht ein, Estella.", widerspricht mir mein kuschliger Gefährte.

"Wölfe sind so pedantisch. Es wird schon nichts passieren, auch wenn es dein Instinkt dir sagt.", seufze ich und richte mich auf.

Luciel steht schon längst vor unserer Unterkunft. "Beeilung meine Liebe, der Sturm ist nicht mehr weit entfernt."

"Drangsalier mich nicht so.", ächzte ich, während ich mich erhebe. 

Das kommentiert Luciel schon gar nicht mehr, da er reingegangen ist. Wenn ich nicht wüsste, dass er Recht hat, würde ich draußen bleiben. Aber der Instinkt eines Wolfes liegt selten falsch, zudem wittern sie z.B Stürme schon Stunden vorher. 

Luciels Vermutung hat sich schon nach 10 Minuten bestätigt, aber so lange hätte ich auch noch draußen bleiben können. Wenigstens sitze ich nun vor einem knisternden Feuer, welches ruhig vor sich hin lodert. Neben mir Luciel, mein treuer und flauschiger Freund, welcher sich an mich schmiegt. Ich streichle sanft über sein glänzendweißes Fell, während er ohne weitere Sorgen um mich döst. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2016 ⏰

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