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Chapter 10

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Träume

Emma Thompson

Mein Herz setzt aus. Ich will ihn nicht sehen, ich will ihn nicht sprechen hören. Seine schwarzen Augen bohren sich in mein Gedächtnis, lassen mich nicht los. Schwankend senke ich meinen Kopf und gehe den gleichen Weg wieder zurück, ich weine, schluchze, doch es geht in den lauten Rufen unter.

Die Luft umhüllt mich, lässt mich frieren, erschüttern, auch wenn es nicht kalt ist. Im Gegenteil. Meine Schritte hallen über den leeren Platz wider, mein Blut rauscht in meinen Ohren und durch meinen Körper. Schmerzend halte ich meinen Bauch und meine Brust, ringe nach Luft.

Hände schließen sich um meine Handgelenke und ziehen sie aus meinem Gesicht.

„Fass mich nicht an!" Ich entreiße sie ihm, nehme seine nassen Augen wahr.

„Lass es mich erklären!" Hektisch umfasst er aufs Neue meine Hände. Ich wehre mich gegen seinen Griff, doch meine Kraft reicht nicht aus, sodass er sie mit Leichtigkeit festhalten kann.

„Hör auf."

Mein Kopf fällt schluchzend nach vorne. Ich bin erschöpft, so unglaublich müde. Ich habe keine Kraft mehr, mich aufzurichten und scheitere immer und immer wieder. Wimmernd blinzle ich gegen meine Tränen, um seine braunen Augen aufzusaugen. Seine Demut, die Trauer, die Enttäuschung. Alles. „Was machst du hier?" Flüsternd schließt er die Augen, dennoch erkenne ich die Träne, die seine Wange entlangläuft.

„Ich habe dich kennengelernt", hauche ich ebenso leise. Seine Lider öffnen sich und neue Tränen strömen aus seinen Augen.

„Ich konnte es dir nicht sagen, wie hätte ich?" Er schüttelt seinen Kopf und umfasst mein Gesicht, doch ich drehe es weg. Die Hände fallen kraftlos auf seinen Schoß, wo er sie lässt. „Ich kann dich nicht verlieren."

Ich schmecke das Eisen meines Blutes, welches sich in meinem Mund ausbreitet. „Nenn mir einen Grund, warum ich bleiben sollte."

Erneut schließt er seine Augen, reckt seine Nase in die tiefe Nacht hinein. Ich richte mich auf und blinzle gegen meine brennenden Tränen. Seine Hände vergraben sich in seinen Haaren, seine Tränen und sein Blut vermischen sich auf dem Asphalt. „Weil ich dich liebe."

„Tu mir das nicht an, Aiden! Das ist nicht fair", hauche ich leise. Mein Herz zermahlt sich selbst, hinterlässt das bittere Blut in meinen Adern wie selbst entzündetes Feuer. Eingefallen und gebrochen sitzt er da, seine Hände in seinem Nacken überschlagen, seine Schluchzer markerschütternd und mit meinen im Einklang.

„Es ist das Einzige, was zählt. Ich liebe dich." Braune Augen verlieren sich in meinen blauen. „Ich liebe dich, Emma. Vergiss das nie."

Ein erstickter Schrei erklimmt meine Kehle, als ich schweißgebadet aufschrecke. Mein Top klebt an mir, ist mit Nässe durchsetzt und erkundet jeden Zentimeter meines Körpers. Das Bett neben mir ist leer und nur durch einen Spalt erkenne ich Damian, der sich mit seinem Bettzeug auf dem Sofa breit gemacht hat.

Meine Hand fährt durch mein Gesicht und durch das hereinfallende Licht der Straßenlaterne erkenne ich die Tränen und den Schweißfilm auf meiner Hand. Lange habe ich nicht mehr so schlimm und so echt geträumt. Lange habe ich nicht mehr von ihm geträumt. Ich richte mich zögernd auf und beschließe, mich unter die kalte Dusche zu stellen, in der Hoffnung wieder klare Gedanken fassen zu können.

Ein kühler Kopf. Ein kühler Kopf. Ein–

„Emma?" Ich erschrecke als Damian im Bad auftaucht und sich müde durch seine Haare streicht. „Schatz, alles gut bei dir?" Seine Augen suchen die meinen und nur zögernd stelle ich das Wasser ab und wickle mich in ein Handtuch ein.

He Owns My HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt