Times change, people too..

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* 5 Jahre danach*

"Chris!" rief ich laut durch das Appartement. "Christian!"

Meine Güte dieser Kerl war schlimmer als jede Frau, die ich kannte. Wie kann ein Mann nur eine ganze Stunde im Bad brauchen?!

Dabei wusste er doch ganz genau, wie sehr ich es nicht leiden kann, wenn man unpünktlich ist.

Ungeduldig rannte ich die Treppe nach oben und hämmerte gegen die Tür zum Badezimmer.

"Man Ellie chill!", hörte ich ihn durch die Tür murmeln. Dann erklangen Schritte und das Aufschließen der Tür. Die Tür öffnete sich und er stand fertig angezogen in seinem feinsten Anzug vor mir.

Eine Augenbraue hochziehend,sah ich ihn an. Er seufzte auf: "Sieh mich nicht so an, wir werden pünktlich da sein, ok? Ohne uns sind sowieso alle aufgeschmissen,da du ja die Rede hältst. "

"Eben! Jetzt komm endlich oder wir werden nicht pünktlich da sein und einen schlechten Eindruck hinterlassen. Wir müssen pünktlich sein, das weißt du doch, der erste Eindruck ist das, was zählt!", sagte ich,  schnappte mir sein Jackett, welches er in der Hand hielt und dann ging ich ohne noch einmal zurückzublicken geradewegs aus dem Haus und stieg ins Auto.

Die Tür auf der Fahrerseite öffnete sich und Chris stieg ein.

Die Fahrt dauerte nicht lange höchstens 15 Minuten, in denen ich immer nervöser wurde und Chris sich nur darüber lustig machte.

Er parkte den Wagen genau vor dem Eingang des Gebäudes.

Ich sah auf, und sah an der Front die großen silbernen Lettern "Mercy West Hospital Wolverhampton" stehen. Es zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht, zu wissen, dass ich bald hier Menschenleben würde retten können...naja für drei Monate, aber immerhin. Ich bin die Hauptsponsorin dieser Klinik, das Geld, das ich von meinen Eltern geerbt habe ermöglichte mir dies und vieles mehr. Ja, meine Eltern, die nie Zuhause waren, weil ihnen ihre Arbeit über alles ging, waren gestorben. Beide. Bei einem Flugzeugabsturz. Es wäre eine Lüge zu sagen, es hätte mich übermäßig schwer getroffen. Es war mir natürlich nicht egal..ich hatte eine sehr schwere Zeit, denn nun war ich wirklich alleine auf der Welt. Und ich wurde ziemlich einsam während jener Zeit. Doch dann fand ich einen Sinn in meinem Leben, nämlich Leben retten. Ich würde das tun, was anderen Menschen den Verlust ihrer geliebten Menschen ersparen kann. Zumindest für einige Zeit...ich wollte etwas Bedeutendes tun. Und irgendwie, irgendwann habe ich dadurch ins Leben zurück gefunden. Denn nachdem ich meine Eltern verlor, die sich zumindest ansatzweise bemüht hatten da zu sein, wenn es nicht etwas zu wichtiges an Arbeit für sie zu tun gab, und auch nachdem ich ihn verloren hatte, und das beides innerhalb kurzer Zeit, war ich nur noch ein Schatten meiner Selbst. Ich habe das ganze Geld geerbt, viel mehr als ich jemals ausgeben könnte. Letztendlich war das gut, denn so könnte ich bald Leben retten. In meiner Klinik. Das ist mein Ziel gewesen, nachdem mein ehemals bester Freund mich vor knapp 5 Jahren hängen ließ.. zuerst traf es mich schwer, ich aß kaum noch, schlief kaum noch und dämmerte nur so vor mich hin. Doch irgendwann hat mich etwas dazu bewogen, mich aufzurichten und ich habe mich geradezu in die Arbeit gestürzt. Ich trieb viel Sport, tue ich immernoch, und habe viel abgenommen. Kaum mehr als 50 kilo bringe ich jetzt auf die Waage, doch dies kam mir ganz gerecht. Ich habe 2 Schuljahre übersprungen, die Ärzte haben herausgefunden, dass mein IQ bei 187 liegt und ich geradezu sträflich unterfordert war. Mein Medizinstudium habe ich auch viel schneller hinter mich gebracht als andere, was wahrscheinlich an meinem photographischen Gedächtnis lag. Mein Onkel, ein hohes Tier in medizinischen Kreisen, sorgte dafür, dass ich bei ihm im Krankenhaus anfangen durfte. Meine Assistenzzeit wurde 'aufgrund besonderer Begabung und ansonsten drohender Unterforderung' auf ein Minimum von 2 Jahren reduziert. Da hatte ich die Pläne und den Auftrag für das Krankenhaus schon entworfen. Ein ganzes Jahr hat es gedauert bis aus einer Baustelle ein Krankenhaus wurde und nun, schließlich stand ich davor. Ich hielt meine Rede, die Leute klatschten und die Scherpe wurde durchgeschnitten. Es wurden haufenweise Fotos gemacht, Interviews mit mir und dem Aufsichtsrat des Krankenhauses gemacht und, und, und. Am Ende war es ein hinreißender und bedeutungsvoller Abend, die Leute gingen gut gelaunt und zuversichtlich nach Hause, mit dem Wissen,  dass sich am nächsten Morgen zum ersten Mal die Türen dieses Krankenhauses öffnen würden. Schließlich waren fast nur noch Chris und ich da, als eine gute Freundin von mir durch die Tür kam.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 28, 2018 ⏰

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