Kapitel 4

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P.O.V. Kate

Der Lehrer kommt schließlich herein, und fängt den Unterricht an. Das ich hier neu bin, interessiert ihn und die Anderen kein Stück. Doch mir ist es Recht, denn solange ich nicht auffalle, ist alles in Ordnung.

Ich stelle alles Nötige auf den Tisch und versuche mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Doch als ich mich dann melde, um seiner Frage eine Antwort zu geben, merkt er, dass er mich nicht kennt.

Scheiße.

"Wir haben anscheinend eine Neue hier. Stell dich doch Mal kurz vor.", meint er mit einem lächeln im Gesicht. Es wirkt zwar sehr erzwungen, aber die Lehrer haben es auch mit uns Schülern sehr schwer, weshalb ich dieses einfach ignoriere. 

Ich stehe auf, drehe mich zur Klasse um, und sage: "Kate Takahashi."

Meine anderen Namen behalte ich für mich, es reicht mir schon, dass alle aus meinen Nachnamen erschließen können, dass ich Asiatische Wurzeln habe.

Wieso habe ich auch den Namen, meines Vaters behalten? Egal, für einen Namenswechsel ist es jetzt zu spät.

Ich setze mich wieder und der Lehrer nimmt mich dran. 

So geht es den ganzen Tag lang. Ich komme in einen neuen Kurs, darf mich vorstellen und mache dann so gut es geht im Unterricht mit.

Für mich ist das auch kein Problem. Ich bin schon immer gut in der Schule gewesen und scheue mich nicht davor, es zu zeigen.

Kurz gesagt: Ich bin intelligent und will es allen unter die Nase reiben.

Besonders Mathe liegt mir gut, weshalb ich dort einen mehr als guten Eindruck hinterlassen habe. Jedenfalls bei dem Lehrer.

Denn ich bin wie ein typischer Streber, nur halt mit Wutausbrüchen, die ich nun versuche unter Kontrolle zu bringen.

Die Psychiatrie hat in Sachen Wut bei mir total versagt.

Okay, eigentlich hat sie in Allen versagt, bis auf die Tatsache, dass ich netter geworden bin, denke ich jedenfalls.

Nachdem ich dann auch Physik hinter mich gebracht habe, fängt die Mittagspause an. 

Ich habe mir selber Etwas mitgenommen, damit ich hier nichts kaufen muss und als ich die vollen Tische in der Schulkantine sehe, entscheide ich mich dafür, draußen zu essen.

Als ich den Schulhof betrete, ziehe ich meinen Mantel fester um meinen Körper. Es ist ganz schön kalt hier draußen. Jedenfalls kälter als gedacht.

Ich binde mir noch meinen Schal um und erst dann setze ich mich auf eine der freien Bänke hin. Beim Essen meines Sandwiches beobachte ich das Geschehen hier.

Viele Jugendliche sitzen auf Bänken, ein paar toben umher. 

Als dann eine Gruppe etwas älterer Mädchen an mir vorbeizieht, und dann sogar anfängt zu tuscheln, ziehe ich mein Handy aus der Tasche, um mich abzulenken.

Das klappt auch ganz gut, bis ich bemerke, dass jemand sich neben mich gesetzt hat.

Ich blicke zu Seite und bekomme einen Harry zu sehen, der ganz entspannt auf sein Handy herumtippt. 

Nicht der schon wieder.

Er hat heute schon immer den gleichen Kurs wie ich gehabt, und als wenn das nicht schon genug ist, setzt er sich auch noch neben mich hin.

"Wir kennen uns von irgendwoher, aber ich weiß nicht mehr von wo."

Meine Wut ist augenblicklich wieder da, und ich hätte ihn am liebsten eine geklatscht. 

Insane || h.s. #PlatinAward2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt