4. Kapitel - Wie die Zeit vergeht

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Ich rannte noch lange weiter, irgendwann joggte ich auch nur noch, aber ich spürte vor Trauer gar nicht, was für Seitenstechen ich bekam, und als ich das bemerkte konzentrierte ich mich kurz nicht auf den Weg und stolperte und fiel hin, direkt gegen das Fahrrad von Till, dem neuen aus meiner Klasse. Ich hörte kurz auf zu weinen und würde knall rot und Till fragte mich: ,,alles ok bei dir? Hast du dich verletzt?" Ich sah ihn mit großen Augen an und schüttelte schnell den Kopf. Dann fragte er mich: ,,Wieso bist du vorhin, als ich mich hinsetzen wollte in Tränen ausgesprochen und weggerannt?"

Da ich mich einigermaßen beruhigt hatte, antwortete ich mit immer noch sehr frustrierten Stimme: ,,Das verstehst du nicht." Aber er ließ nicht locker, da erklärte ich ihm, dass ich ihm so etwas nicht hier erzählen kann, hier am Feld wo die kalte Luft weht und mich alles daran erinnert.

Nun wurde er noch neugieriger und sagte, da er nun die offene Wunde an meinem Knie sah, die ich zuvor von dem Sturz bekommen hatte, zu mir:,, also wenn du grad nix vor hast, kannst du gerne mit zu mir nach Hause kommen, ich wohne 3 Minuten von hier mit dem Fahrrad entfernt. Du kannst auch gerne mit zu Mittag essen, wenn du möchtest."

Ich nickte und setzte mich auf den Gepäckträger seines Fahrrads. Doch als wir so dahin fuhren, überlegte ich:,, Mittagessen? Wir hatten doch heute nur 4 Stunden, und es ist jetzt erst 11 Uhr. Wollte er etwa, dass ich länger bei ihm blieb?" Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, da wir nun hielten. Till Schloss sein Fahrrad an. Erst da bemerkte ich, dass wir vor einem riesigen Haus standen, es war schon fast eine Villa! Er schloss auf und drinnen musste er noch einen Code eingeben, damit die Alarmanlage nicht anging. Er fragte mich, ob ich etwas trinken wolle, doch ich lehnte ab. Wir liefen durch dieses unbeschreiblich großes Haus und als wir endlich vor einer Tür stehen blieben, taten mir schon die Füße weh, aber wahrscheinlich kam das ehr von dem Gerenne oder der Schürfwunde an meinem Knie.

Als wir in das Zimmer gingen, bemerkte ich überall solche kleinen Figuren, ich glaube es waren Kriegerfiguren, ich glaube die habe ich schon mal irgendwo gesehen. Ansonsten war es ein typisches Jungenzimmer, schlichte Farben und schlichte Möbel. Das Zimmer war riesig und es war rechteckig, am Ende des Raumes standen ein riesiges Bett und daneben ein Regal, welches vollgestellt von Pokalen war. Anscheinend ist er in schwimmen und Leichtathletik ziemlich gut.         
Nachdem ich das Zimmer betrachtet hatte, sagte Till: ,,Da wir jetzt hier sind, setz dich doch erstmal, ich hole dir Desinfizierungsmittel und einen Verband, da ein Pflaster für diese Wunde wenig bringen würde." Ich setzte mich auf ein weißes Kuschelsofa, das gegenüber dem Bett stand. Nach kurzer Zeit kam er zurück und versorgte mein Knie.

Als er damit fertig war, brachte er die Sachen wieder weg und setzte sich auf einen schwarzen Bürostuhl, den er gegenüber mir hinstellte. Dann fragte er mich mit sanfter Stimme: ,,Nun, sagst du mir jetzt, was mit dir los ist? Ich war mir nicht sicher. mNachdem er keine Antwort bekam fragte er: ,,Sag es mir doch, ich sage es auch nicht weiter, ich kann schweigen wie ein Grab. Da ich nun das Gefühl hatte, ihm vertrauen zu können, fing ich an ihm alles genau zu erklären, von Philip, seinem Tod und meinem Zusammenbruch. Bevor ich weitererzählte, fragte ich ihn noch einmal mit trauriger und kratziger Stimme, da ich weinte: ,,Und du sagst wirklich niemandem davon?"

Er nickte und ich fuhr fort. Ich vertraute ihm sogar die Sache mit dem Traum an.

Nachdem ich ihm alles gesagt hatte, sah er mich sehr mitleidig an. Einen Augenblick lang sagte niemand was, doch dann fragte er mich mit komisch verschwörerischen Stimme: ,,Bist du dir sicher, dass das alles ein Traum war?" Ich guckte ihn verwirrt an und antwortete etwas zickiger: ,,ich glaube kaum, dass ich blonde Haare mit blauen Strähnen und keine Nase mehr habe und das mit dem Krankenhaus hätte meine Mom mir ja wohl gesagt!" mEr argumentierte aber: ,,Aber kommt dir das mit Philip nicht auch komisch vor? Erst wird er überfahren und dann träumst du in einem Traum von ihm. Weißt du wer am Steuer des Autos saß?" Ich fing bei den Worten Philip und überfahren laut an zu heulen, und Till hab mir eine Taschentücherpackung. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, antwortete ich: ,,Ich weiß nicht, was ich denken soll, es ist wie als wäre ich leer und nichts gibt mehr einen Sinn. Und nein, ich habe keinen blassen Schimmer, wer am Steuer saß, aber wenn ich es wüsste, würde dieser jemand auch nicht mehr lange leben.

In diesem Moment setzte Till sich neben mich und beugte sich zu mir, strich mit seinen Fingern die Tränen aus meinem Gesicht und küsste mich. Zum ersten Mal war wieder Leben in mir, seit Philip s tot. Es war der schönste Kuss, den ich jemals hatte und der längste zugleich. Danach lehnte ich meinen Kopf noch auf seine Schulter und starrte auf ein Bild, das über seinem Bett hing. Es war so schön. mDoch dann höre ich auf einmal eine Melodie, sie würde immer lauter, bis ich begriff, dass das mein Handy war. Ich ging dran und meine Mom fragte mich wo ich seie und dass sie sich schon sorgen machte. Als ich ihr versicherte, dass ich in der nächsten halben Stunde zuhause sein werde, beendete ich das Gespräch. Dann sah ich auf die Uhr, es war schon 13 Uhr.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 04, 2017 ⏰

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