1. Kapitel - Missverständniss mit Folgen

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Ich renne und renne aber ich höre nicht auf daran zu denken, an ihn. Er machte mir doch so viele Komplimente und sagte immer er mag mich, schreibte abends immer „ gute Nacht❤" aber das war anscheinend alles nur Lüge oder Einbildung oder was? -naja egal. Ich bleibe stehen und sehe mich um-er ist weg. Ich hoffe ich sehe ihn nie wieder. Ich heiße Julika und bin 15 Jahre alt und bin seit 4 Monaten Hals über Kopf verliebt...
Hier stehe ich nun, in der Eiseskälte auf einer Brücke mitten in Frankfurt und kenne mich Null aus. Ich war bis eben noch bei Philip , wir hatten uns wie jeden Mittwoch bei ihm getroffen, aber als wir ebenso geplappert hatten wir immer kamen wir auf DAS Thema,-das Thema, vor dem jedes Mädchen Angst hat, wenn sie verliebt ist. Und so fragte er natürlich: ,,Hey Julika, sag mal, auf wen stehst du eigentlich?" Erst hatte ich ihn komisch angeguckt, doch dann sagte ich: ,,sicher, dass ich das ehrlich beantworten soll?" Er antwortete mit "ja"-,,na toll", dachte ich mir da, ,,soll ich es ihm jetzt wirklich sagen?"- und ohne noch lange zu überlegen sagte ich:,, in dich."
Er sah mich erwartungsvoll an und ich fing an:,, also es ist so, ich bin seit ungefähr 4 Monaten in jemanden verliebt, er heißt Luca, ich glaube du kennst ihn." Er wurde wütend, ich hatte nur Luca gesagt, damit ich seine Reaktion sehen kann, denn eigentlich bin ich in ihn verliebt, und Luca ist sein ex bester Freund. Er nahm mich mit starkem Griff an der Schulter und sagte mit lauter, wütender Stimme: ,, das kannst du mir doch nicht antuen, du weist genau, wie sehr ich ihn hasse, und jetzt tue nicht so als ob du das nicht wüsstest, das von früher...
Ich wusste genau was er meint, er und Luca waren ja, wie gesagt, damals beste Freunde. Doch Luca hatte Philip  damals verraten und ihm seine frühere Freundin ausgespannt, damals waren die zwar erst 12 aber heutzutage geht das ja alles etwas schneller. Und Luca ist eben immer schon der hübschere, der mit den besten Noten... Gewesen. Das was ich eben getan habe war wirklich fies hatte ich dann bemerkt, und mal wieder ohne nachzudenken schlug ich seine immer noch fest angespannte Hand von meiner Schulter, drückte ihn mit aller Kraft an die Wand, an der wir eben noch gelehnt hatten und küsste ihn. ...
Erst küsste er mit, doch dann stoß er mich mit Wucht weg und sagte, was das solle. Ich brach in Tränen aus und schrie ihn an: ,,Weil ich dich liebe!" Aber er war verwirrt, ich dachte das vorhin mit in dich war ein Scherz und du meintest wirklich, dass du in Luca verliebt bist!" ,,Aber nein, das hatte ich nur gesagt, damit ich deine Reaktion sehe, und da du wütend warst dachte ich du magst mich auch und habe dich deshalb..." ,,NEIN! Ich liebe dich NICHT, da hast du was völlig falsch verstanden, ich hasse Luca und weiß, dass er dich unglücklich gemacht hätte, und ich mag dich, aber als Freundin, also als beste Freundin, denn ich bin SCHWUL, OK?!?!
In diesem Moment rannte ich weg, er rief zwar, ich solle stehen bleiben, aber ich rannte und rannte.
Und jetzt bleibe ich erst mal stehen, denn ich bekomm schon fast keine Luft mehr... Dann sehe ich mich erneut um, in der Ferne sehe ich wie Philip  langsam näher kommt. Doch grade als er über die Straße rennt, kommt mit einem Affenzahn ein weißes Auto... Ich höre nur noch quietschende Reifen und ein fieses unerträgliches knatschen...

Irgendwann in 1000 JahrenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt