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Samantha PoV

Mit dem Wort okey  beendete Hazel Grace aka. Shailene Woodley den Film "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".

Toni und ich sassen mit verheulten Gesichtern auf der Couch. Wir hatten stolze drei Packungen Taschentücher verbraucht.

"Oh mein Gott! Dieser Film ist so traurig", meinte Toni immer noch schluchzend. Mit einem kurzen Nicken gab ich meiner Freundin recht. Verdammt traurig! Während Toni den Film stoppte, warf ich einen Blick auf das Display meines Handys. 22:48 Uhr. Ziemlich spät, aber ich musste nach Hause.

Meine Eltern waren eigentlich ziemlich locker mit dem Abends noch länger draußen bleiben. "Du musst dich entwickeln und sowas gehört dazu!", pflegte sie immer zu sagen. Kritisch wurde es, wenn man gar nicht nach Hause kam, sondern ihnen eine Nachricht schrieb. Meine Eltern sahen sowas meistens erst, nachdem sie das FBI und die CIA verständigt hatten. Selbst mein Onkel, der bei der hiesigen Police Station arbeitete, schmunzelte über ihr Verhalten.

"Toni? Ich muss langsam echt mal los! Meine Eltern rufen sonst morgen früh direkt wieder meinen Onkel an", schmunzelte ich.

Toni sah erst mich an und dann zum Fenster. Es war schon dunkel draußen. "Sicher?", fragte sie, "Ganz ehrlich Samantha, ich will nicht das du durch die Dunkelheit gehst. So ganz alleine. Und fahren kann ich dich auch nicht, ich soll in 10 Minuten noch Jack abholen", sagte sie entschuldigend.

Jack war ihr Freund. Er arbeitete im Moment an der Abendkasse des Kinos und hatte deshalb noch zu tun. Mit dem Auto war Toni in fünf Minuten da.

Ich lächelte. "Hey, alles gut! Ich bin in 15 Minuten zu Hause." Es war süß, wie sie sich sorgte, aber ich war keine sieben mehr.

"Aber der Radio Beitrag-", setze sie an, doch ich grinste nur. "Man Toni, hol Jack ab", sagte ich und wackelte mit den Augenbrauen. "Sami!", lachte Toni und schlug mir spielerisch auf die Schulter. Ich kicherte und zog meine Schuhe an.. Im gehen nahm ich meine Lederjacke und umarmte Toni nochmal. "Pass auf dich auf!", mahnte sie mich nochmal.

Ich nickte und machte mich auf den Weg nach Hause. Nachts war in Chandler so gut wie nichts los. Meine Schritte waren das einige Geräusch in der Stille. Manchmal überholte mich ein Auto.

Ich hatte nur noch ein kleines Stück zu gehen, als ich, überraschend in der Stille, ein Wimmern, gefolgt von einem spöttischen Lachen hörte.

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wer mich dazu veranlasst hatte, den Geräuschen zu folgen, denn eigentlich war ich bekannt dafür, mich aus den Problemen anderer rauszuhalten. Doch heute folgte ich der Quelle der Geräusche bis zu einer unscheinbaren Gasse.

Ich wagte kaum zu atmen, als ich vorsichtig um die Ecke schaute. Es dauerte ein paar Momente, bis sich meine Augen an das spärliche Licht in der Gasse gewöhnt hatten. Neugierig analysierte ich die Situation.

Da war insgesamt sechs Personen in der Gasse. So wie es aussah, waren es alle Männer. Einer wurde von einem anderen gegen eine Wand gedrückt. Die anderen vier standen drumherum und betrachteten die Situation, ähnlich wie ich. Angestrengt versuchte ich zu verstehen, was die Gestalten sagten.

"Wo ist unser Geld, Miller?", fragte einer relativ gelangweilt. Er kannte die Antwort schon. Und spätestens jetzt hätte ich verschwinden müssen, doch ich konnte  nicht. Meine Füsse waren wie fest gewachsen und reagierten nicht. Neugierig beobachtete ich weiter.

"Ich habe es noch nicht. Jungs gebt mir noch...", wollte er sagen, wurde aber von seinem Gegenüber, der seinen Griff scheinbar nicht gelockert hatte, unterbrochen. "Unser Boss mag es aber gar nicht zu warten. Das solltest du inzwischen wissen. Du hattest genug Zeit!", sprach er mit einer gefährlichen Ruhe in der Stimme. Diese Ruhe war beängstigend. Mein Atem ging mittlerweile schnell und flach, während ich versuchte, von meinem Platz aus alles zu sehen, ohne dabei gesehen zu werden.

"Ich glaube hier gibt es nichts mehr zu tun. Zayn?", sprach die gleiche Person erneut. Moment! Sie würden doch jetzt nicht...?

Meine Frage erübrigte sich, als einer der vier, Zayn, in seiner Tasche wühlte und etwas rausholte, was einer Waffe verdammt ähnlich sah. Verdammte Scheiße. Ich musste hier weg, doch ich konnte nicht. Zu gefesselt starrte ich auf den Revolver in Zayns Hand.

Zayn, dieser Name sagte mir doch etwas. Hieß nicht einer aus Styles' Gang Zayn? Wenn ja, dann hatte ich jetzt echt ein Problem.

Noch ein Grund mehr, um zu verschwinden!

Doch immer noch stand ich da und starrte auf das Schauspiel, welches sich mir fünf Meter weiter bot.

Zayn zielte jetzt mit seiner Waffe auf den Kopf des Mannes, der immer noch an die Wand gedrückt wurde. "Irgendwelche letzten Worte?", fragte er süffisant. "Fahrt zur Hölle!"

Dann knallte es. Aus Reflex wollte ich schreien und hielt mir selber die Hand vor den Mund. Unter keinen Umständen dürften sie mich hören. Sie hatten gerade einfach jemanden umgebracht! Das einzige Geräusch was von mir kam, war also ein unterdrückter Schrei, welcher sich anhörte wie ein sterbender Vogel. Zu laut in der Dunkelheit.

Total unauffällig! Gut hingekriegt Samantha!

"Scheiße, habt ihr das gehört?", vernahm ich eine Stimme aus der Gasse. Oh fuck. Das war nicht gut! Das war gar nicht gut!

"Da vorne", schrie eine weitere Stimme, welche ich Liam zuordnete. Ich hatte ihn nur ein paar Mal, in unserem Algebra Kurs, sprechen gehört, doch ich war mir sicher das er es war. Bevor irgendetwas passierte, lief ich schon los. Richtung nach Hause.

Ich sprintete so schnell ich konnte und atmete schwer. Hinter mir nahm ich die Schritte meiner Verfolger wahr. Fuck. Ich schlitterte um eine Ecke und wäre fast hingefallen, fing mich aber wieder und lief weiter. Immer noch war hier keiner zu sehen, was mich nicht wunderte. Wir lebten in einer Reihenhaus-Gegend, etwas weiter vom Zentrum entfernt. Und dazu kam noch das ich im Cheerleader-Team war

In der Ferne sah ich schon unser Haus. Im laufen angelte ich mir meinen Schlüssel aus der Tasche, das wütende Keuchen meiner Verfolger stets hinter mir.

Atemlos kam ich vor der Tür zum stehen und öffnete sie in Rekordzeit. Ich schlüpfte in das dunkle des Flures und knallte die Tür zu und schloss sie ab. Dann wagte ich das erste Mal richtig Luft zu holen und sah durch das kleine Fenster neben der Tür.

Fünf Gestalten standen vor meinem Haus. Sie wussten, wo ich wohne!





Kapitel 2 am Start:)Hoffe es gefällt euch!

Votes und Kommis gerne erwünscht;) Nicht vergessen, bester Kommi kriegt die Widmung:)

Oben noch ein Bild von Samantha;)

Bis dann, Hab euch lieb<3

Maja

ProblemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt