7

83 5 3
                                    


Samantha PoV

Gebrochen und verletzt lag ich auf dem kalten Boden. Nachdem Zayn mich geschlagen hatte und ich fast ohnmächtig geworden bin, hat Harry dem ganzen ein Ende geboten.

Liam hatte mich daraufhin runter getragen, in den Keller. Der Keller war sehr groß und bestand aus mehreren Räumen. In einen trug er mich rein. Dort gab es eine Art vergitterte Abstellkammer. Da hatte er mich, nicht gerade sanft auf den Boden geschmissen und meine Arme mit Kabelbinder an das Gitter gemacht. "Damit du nicht nochmal auf dumme Gedanken kommst!", hatte er mir klar gemacht, war gegangen und hatte die Kammer abgeschlossen.

Aber als ob ich in einem Käfig ohne Fenster etwas erreichen könnte! Noch dazu verletzt.

Ich ärgerte mich selber über meine Aktion. Das Zimmer oben war wenigstens warum, hatte ein Fenster und ein Bett, hier gab es nichts außerdem nackten und kalten Boden. Nichtmal irgendwelche Kisten standen hier, wobei sie mir gefesselt sowieso nichts brachten. Wahrscheinlich benutzten sie diese Abstellkammer immer als Personen-Lager-Ort.

Wie lange ich mittlerweile schon hier unten war, wusste ich nicht. Meine Arme waren taub und taten weh, mir war eiskalt. Außerdem scherzte mein gesamter Körper durch Zayns Tritte. Warum sie mich nicht einfach töteten, war mir ein Rätsel. Ich war spätestens jetzt nutzlos für sie.

Mein Zeitgefühl hatte ich verloren, ich war verletzt! Hier gab es ja nicht mal Fenster! Ich wusste nicht mal, ob es noch Samstag war. Und dieses Unwissen macht ich krank. Das Gefühl für alles verloren zu haben ist fast schlimmer als jeglicher Schmerz, den ich im Moment fühlte.

Ich lag hier und bewegte mich nicht. Alles, vor allem meine Arme, kribbelte, da die Kabelbinder langsam aber sicher mein Blut abquetschten. Ich fragte mich, was die Jungs oben jetzt mit mir vor hatten, was sie im Moment taten. Vielleicht redeten sie auch schon über meinen qualvollen Tot. Wenn es nach Zayn ginge, ich glaube er würde es so langsam wie möglich machen.

Das sie mich so alleine ließen bereitete mir schon etwas Angst, aber vielleicht war es das, was sie erreichen wollten? Meine Angst noch steigern? Das ging eigentlich gar nicht mehr. Ich war vielleicht gerade mal vier oder fünf Stunden hier und ging bereits durch meine persönliche Hölle, die Zukunft machte mir Angst.

Immer noch liefen Tränen mein Gesicht runter. Draußen oder oben tat sich immer noch nichts. Ich war alleine. Und dieses allein-sein machte mir verdammt nochmal mehr Angst. Es gab hier niemand, der mich in den Arm nahm, niemand der mich beruhigte und niemand, der mir versprach, dass alles gut werden würde. Das mich die Jungs frei und in Ruhe ließen.

Aber nach der Aktion mit Zayn würde das wohl nicht so schnell passieren. Wann würde ich das nächste Mal Toni oder meine Eltern sehen? Würde ich überhaupt nochmal die Chance dazu haben. Toni würde mich niemals aufgeben!

Nach einer weiteren ungewissen Zeit hörte ich Schritte auf der Treppe. Jemand betrat den Keller und näherte sich dem Raum, in dem mein Gefängnis war. Panik machte sich in mir breit. Durch die Kabelbinder konnte ich mich nicht bewegen, aber selbst ohne gefesselte Arme war ich zu schwach auch nur meinen Kopf zu drehen. Vielleicht später, aber nicht jetzt.

Das gitternde Tür wurde aufgemacht und wenige Sekunden später beugte sich Zayn über meinen kraftlosen Körper. Warum ausgerechnet ER? Wieso hatte Harry das zugelassen? Wollten sie mich noch mehr quälen? Wollte Zayn es jetzt tun?

Der Schwarzhaarige setzte sich neben mich. Eine Zeit lang schwiegen wir. "Dein Fluchtversuch wird noch bestraft, Honey, keine Sorge", meinte er in die entstandene Stille. Ich riss die Augen auf, unfähig was zu sagen. Er hatte mich doch schon bestraft! Waren die Tritten nicht Strafe genug? Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, auch wenn ich meiner Stimme noch nicht ganz vertraute, doch Zayn war schneller. "Das vorhin war die Strafe für das einschließen", er schmunzelte, "Nächstes Mal siehts noch anders aus! Da bin ich nicht mehr so lieb."

Er lachte, während ich ihn ungläubig anstarrte. Würde dieser Albtraum noch aufhören?

"Bevor ichs vergesse", Zayn brachte mich zurück in die bittere Realität und hielt eine Flasche Wasser hoch. "Eigentlich wollte Harry sie dir runter bringen, aber da ich dir das sowieso erzählen wollte, hat er widerwillig zugestimmt. Lustig, ich glaube er hat Angst ich würde dich direkt umbringen, aber wo bleibt dann mein Spaß? Wir haben schließlich noch großes vor!"

Wieder lachte Zayn und stellte die Flasche direkt neben meinen Kopf. Ich spürte Mittlerweile, wie trocken mein Hals war, wie er sich nach Wasser sehnte. Ich hatte seit einer Ewigkeit nichts mehr getrunken. Das ich nicht selber die Flasche nehmen konnte, machte mich verrückt.

Zayn stand auf und ging zur Tür. Mittlerweile hatte ich die Kraft aufgebracht, die nötig war, um meinen Kopf zu heben. Entsetzt sah ich ihn an. Er sollte mir doch Wasser geben! Er schloss die "Käfigtür" sorgfältig ab und wandte sich zum gehen. Bevor er den Raum verliess wandte er sich nochmal grinsend an mich. "Harry hat nur gesagt, dass ich dir das Wasser runter bringen soll, von geben war nie die Rede! Wir sehen uns Darling!"

Dann verschwand er und ließ mich gefesselt und ohne Wasser im Magen zurück.

Zeitsprung...Einige Stunden später...

"Toni?", fragte ich meine Freundin, die mit starren und unbewegtem Gesicht vor mir saß. Sie antwortete nicht, sondern schaute durch mich durch.

Wir waren in ihrem Zimmer. Alles sah aus wie immer, doch trotzdem irritierte mich die Tatsache, dass ich das Gefühl hatte, das etwas fehlt.

Ich sah mich genauer um. Auf der Kommode standen die Bilder, die normalerweise uns zeigten, doch im Moment sah man nur Toni darauf. Ich war weg.

Plötzlich hörte ich eine raue Stimme hinter mir. "Sie hat dich vergessen, es ist als ob du nie da warst!"

Ich fuhr herum. Harry.

Er fuhr fort, während er mit einer Waffe auf mich zielte. "Und so wird es auch sein, wenn wir dich getötet haben."

Dann schoss er.

Schweißgebadet fuhr ich, soweit man es mit gefesselten Händen kann, hoch.

Man sagt, dass wenn der Mensch längere Zeit kein Wasser mehr hat, nach einigen Tagen innerlich austrocknet. Diese sechs, sieben, acht, ich wusste es nicht, Stunden, waren für mich wie mehrere Tage. Es war viel passiert.

Ich schloss meine Augen und versuchte die Flasche neben mir, die mich provozierte zu ignorieren.


Kapitel 7, Leute:)

Hoffe ihr habt Spaß beim Lesen! Ihr wisst, dass ich mich über Kommis und Votes freue;)


Hab euch lieb<3

Maja

ProblemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt