Murder 1

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Es war bereits Nachmittag. Auf dem Universitätsgelände waren nur wenige Menschen, wie es außerhalb den Uhrzeiten von 11-13 Uhr mittlerweile üblich war, denn außer zu den dann stattfindenden Vorlesungen ging eigentlich niemand mehr an diesem Ort.

Er verließ gerade das Hauptgebäude in dem auch die Bibliothek lag, und wollte sich auf den Weg nach Hause machen. Doch er hatte keine Eile. Er wusste dass seine Mitbewohner sich nicht wundern würden wenn er länger aus bleiben würde. Und er wollte auch gerade wirklich nicht dort hin. Er hatte beschlossen spazieren zu gehen und wanderte leicht aufgewühlt, wegen vorherigen Ereignissen die jetzt hier nicht erwähnt werden wollen, über das Gelände.

Dabei kam er an der Kantine vorbei. Freitags hatten die Angestellten dort einen freien Tag, das wusste er genau. Niemand dürfte sich dort aufhalten. Doch dort, in dem Gebäude, schien es nicht so leer zu sein wie es sein sollte. Er wusste nicht genau warum, aber etwas sagte ihm, dass sich dort jemand aufhielt. Vielleicht waren die Rollläden nicht weit genug herunter gezogen, vielleicht sah er einen Schimmer des Lichts das in der Küche brannte.

Unterbewusst nahm er jedenfalls war, dass sich dort jemand verbarg. Seine Neugierde hatte ihn gepackt. Angst, Angst regte sich bei ihm in dem Moment auch, doch er verdrängte sie, nicht ahnend, dass Angst ihn bald komplett verlassen würde. Er betrat die Mensa langsam und bedacht still. Licht brannte in der Küche, eigentlich total überflüssig, aber hinter der Theke stand ein Mädchen. Mit dem Rücken zu ihm, ein langer brauner Zopf hing ihren Rücken herab und sie schien auf ein Handy herab zu sehen, wartend, auf irgendetwas.

Er erkannte sie sofort. Es gab keine 2 Mädchen sie von hinten gleich aussahen, vor allem nicht wenn sie so aussahen wie Chelsea Beneki. Viele verschiedene Knutschflecken schmückten (oder verunstalteten) ihren Hals, und wurden kaum von der goldenen Kette die die immer trug und ihrem langen Haar verdeckt. Außerdem hatte Chelsea ein Tattoo an der rechten Seite ihres Halses. Ein 'C'. Römisch für die Zahl hundert. Und jeder, absolut jeder, wusste wofür es stand. Sie hatte es sich stechen lassen nachdem sie mit der hundertsten Person Sex gehabt hatte.

Sie war dabei erst 27, und er empfand sie Schandfleck. Sie war, weiß Gott, wirklich hübsch. Ihr Gesicht glich dem welches Menschen das eines Engels nennen, und sie konnte gut mit make-up umgehen. Aber trotzdem war sie für ihn der größte Schandfleck in der großen weiten Welt den er kannte. Er ging dennoch in ihre Richtung, die Neugierde, sie machte sich in ihm breit, und Angst? Sie hielt sich zurück. Warum sollte er sich denn vor ihr fürchten. Jetzt waren nur noch der Hass und die Neugierde übrig. Als sie seine Schritte hörte, wandte sie sich um.

Auf seinen Anblick hin, verdrehte sie die Augen. "Falls du es dir anders überlegt hast- nein. Ich hab heute noch was vor." Nein, es stelle sich einer vor, er wollte nichts von ihr. Er würde sie in einer Auswahl bestehend aus ihr und dem Tod, immer noch nicht wählen. Aber er antwortete nicht. Er hatte sich vor einiger Zeit gesagt, er müsse lernen sie zu ignorieren. Und das versuchte er jetzt aufrecht zu halten. Neugierde, Hass und die Ignoranz fingen in ihm an zu kämpfen. Aber die Ignoranz blieb erstmal oben. "Oh willst du nicht reden, hm?" Sie blickte ihn aus ihren kristallblauen Augen an. "Weißt du... wenn ich es mir recht überlege kannst du gleich mitmachen. Du kannst Türsteher spielen. Draußen.

Sie kam hinter der Theke hervor und stellte sich direkt vor ihm. "Na wie wärs?" Seine Wut fing wieder an sich zu regen, aber er behielt sich im Griff. Nein. Nein er dürfte das nicht tun. In diesem Moment klingelte ihr Handy. Sie verdrehte die Augen. "Man was will der Spast..." sie nahm ab. "Jesse?" Kurz herrschte Stille. "Man das ist nicht waaahr.... boah du pisser du- als ob der aufgelegt hat." "Warum." Sie schien überrascht zu sein da er etwas gesagt hatte und blickte ihn an. "Warum machst du eigentlich so'ne Nutte aus dir? So dumm bist du doch garnicht." "Sieh mal einer an." Sie lachte. "Da kann ja jemand reden. Applaus."

Seine Wut steigerte sich. Die Ignoranz war schon von Fassungslosigkeit überrannt worden und lag jetzt bildlich gesprochen heulend auf dem Boden. "Du wirfst dich ja selbst weg!" "Jaja Halts maul Pussy..." sagte sie und griff nach ihrem Handy, wohl um was neues abzumachen. "Ich bin keine Pussy. Ich sag nur die Wahrheit! Du machst dich selbst zum Miststück! Du behandelst dich selbst wie Dreck!" Seine Herz pochte so sehr dass es es bis in seinen Kopf pochen fühlen konnte. Er fühlte sich wie benebelt. Er hatte die Grenze überschritten.

Er hatte mit Chelsea Beneki geredet. Die Chelsea Beneki, die gemein zu ihm gewesen war. Und sie stellte ihn weiterhin dar wie ein kleines weiches Wesen. "Ich behandele mich selbst wie Dreck? Ach ja? Ich gebe meinem Körper nur was er braucht, ich lebe mein Leben. Was willst du jetzt tun? Mich abstechen? Das würdest du dich nicht in- LEG DAS MESSER WEG!"er hatte es unterbewusst gegriffen. Er hatte immer eines in seiner Tasche, aus Angst überfallen zu werden doch nun kam es ihm anderweitig geradezu recht. Sein Atem hatte sich verschnellert. Er hatte eine Grenze überschritten. Eine Grenze. Wer brauchte diese Grenzen. Er würde sie nicht umsonst überschritten haben, sie würde bezahlen müssen, sie wollte ihn zurück drängen. Aber ihr Schrei verunsicherte ihn, und er stand einen Moment lang nur so da und hätte wohl wieder zu Sinnen kommen können, aber sie fing an zu Lachen.

"Sag ich doch! Du bist nichts weiter als ein total psychopathischer Angsthase. Du könntest das nicht mal in mich rein stecken wenn ich schon tot wäre!" "UND WIE ICH DAS KANN" Hass. Hass und Wut, ein wunderbares Team. Sie hatten sich zusammengeschlossen und Adrenalin, Adrenalin unterstütze sie und es durchfloss seinen Körper, sein Atem war schneller und lauter als je zuvor, und er machte den Schritt nach vorne, und ehe sie sich versah, stach das Messer wutentbrannt fest dort wo sich ihr Herz befand ein. Sie sah ihn erschrocken an, es passierte zu schnell als das die Hitze flüchten können, und mit der allerletzten Kraft die sie hatte, versuchte sie nach dem Messer zu greifen, aber innerhalb von Millisekunden war sie tot, sie dann auf den Boden, und dort starb sie, jung, hübsch, aber verdorben. Sein Atem beruhigte sich langsam, als das Mädchen aufhörte sich zu bewegen. Er grinste. Chelsea Beneki, ein Mädchen das jeder gehabt hatte, er war derjenige gewesen der sie in den Tod geleitet hatte.

Seine Angst, sie war mit ihr gestorben. Sie war tot. Mausetot. Er hatte sie getötet. Er, vor dem sie in 100 Jahren nie lange Furcht erlebt hätte, er war ihr Mörder. Er war ein Mörder. Er war keine Pussy. Ein Mörder. Ja, er hatte sie bedroht und erstochen. Hoher letzten Gedanken hätten ihm gegolten. Er hatte sie an sich genommen und dann alles beendet. "HA!" schrie er aus vollem Halse. "JETZT BIST DU NICHT MEHR SO VORLAUT!" Er trat wuchtvoll auf sie zu und gegen ihren Kopf. Es fühlte sich so gut an, er spürte es, er war einen seiner Dämonen los. Er riss das blutige Messer aus ihrer Brust, nur um es Bruchteile von Sekunden später mit der selben Wucht des Trittes direkt neben dran wieder herein zu stecken, ihre Lungenflügel zu verletzen.

Nun floss erst richtig Blut. Hätte er gewusst wie gut es sich anfühlte, hätte er wahrscheinlich bereits früher jemanden getötet. Er stach weitere Male auf die ein, jedes Mal genoss er es etwas mehr, und er wollte für einen Moment nicht mehr aufhören. Doch dann überkam es ihn. Er musste die Leiche wegschaffen. Er stach ein letztes festes mal mit dem scharfen Messer auf sein Opfer ein, drehte es schließlich und zog es behutsam wieder heraus. Im Licht der Küchenlampe schimmerte das blutige Messer auf bezaubernde tötliche Weise. "Das war's Schätzchen..." zur Beendung der Tat spuckte er ihr in ihr Puppengesicht. "Verschwendung."



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Uuuund hier haben wir ein etwas anderes Kapitel. Drei Dinge dazu:

1.Ich hoffe der Titel Murder hat allen klar gemacht dass dieses Kapitel nicht gewaltlos ist und niemand war jetzt schockiert.

2.Ja es hat Zusammenhang mit dem Hauptplot

3. Ja es ist Absicht, dass der Mörder unerkannt bleibt

So... jetzt erstmal die Geschichte auf Erwachseneninhalt stellen...

Wie an der Ziffer im Titel vielleicht zu erkennen ist werden weitere solche Kapitel kommen. Wer die sich nicht geben will kann sie einfach alle überspringen, man versteht es auch so

Und ja... sorry dass diese Kapitel ein wenig kürzer ausfallen!

Even Angels Fall - When The Trouble Started (Erneuert durch Elhano) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt