Chapter 1

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Kälte umgab den jungen Mann mit Flügeln wie er dort auf der Lichtung saß.

Er war wie gelähmt.

Nicht nur dass er gerade verbannt worden war, was sein Leben von Grund auf änderte sondern auch neue Eindrücke ließen ihn starr sitzen bleiben.

Es war das erste mal in seinem Leben dass der Engel Kälte spürte.

Sowie das Gefühl auf Gras zu sitzen.

Es war abends doch er hatte noch nie was von Tageszeiten gehört also nahm er an dass es hier wohl immer so aussah.

Die Lichtung war nicht besonders groß, vielleicht 10m Durchmesser und sie war komplett von Bäumen umzingelt bis auf 2 Stellen wo ein schmaler Fußweg durch sie hindurch führte.

Im Himmel gab es keine Bäume.

Und auch keine Wege, kein Gras, keine Umwelt die sich veränderte.

Er wusste einfach nicht ob er jetzt lachen oder einfach weiter weinen sollte.

Irgendwie empfand er die ganzen neuen Eindrücke als bereichernd und gut, doch zugleich jagten sie ihm eine riesige Angst ein.

Und sein Kopf war Immernoch etwas damit beschäftigt was er getan hatte.

Er hatte seinen Bruder ein Messer in die Brust gerammt.

Bei dem Gedanken daran schrumpfte er noch ein kleines Stück weiter zusammen.

Brutus hatte es doch garnicht verdient so zu sterben.

Was jetzt wohl mit seiner Seele passiert war?

Irgendwie war es Ironie des Schicksals denn Michael wusste genau dass die Menschen hofften dass ein Mensch nach seinem Tod an einen besseren Ort kam doch gerade hatte er diesen besseren Ort verlassen und fragte sich dennoch was mit einem Toten passiert.

Nach ein paar Minuten hatte er weitestgehend verkraftet auf der Erde gelandet zu sein und seine Tränen fingen wieder an seine Wangen hinunter zu kullern.

Er konnte sich nicht mal mehr bei ihm entschuldigen.

Er legte den Kopf auf die Knie und ließ seinen Tränen freien Lauf.

Während Michael so jammernd und schluchzend auf dem Waldboden saß betraten 3 junge Menschen von Osten aus das Waldgebiet.

"Weißt du wenn wir schon ständig in den Wald spazieren gehen müssen Schwesterherz dann sollten wir wenigstens mit dem Auto hin fahren."

Chad gab bereits dem ganzen Hinweg über keine Ruhe.

Es waren 10 Minuten Fußmarsch bis zum Wald doch Chad war wie die meisten Menschen einfach ein fauler Sack und würde am liebsten sogar mit dem Auto zum Klo fahren.

Leïla verdrehte die Augen.

Es war jedes Mal dasselbe mit ihm.

"Wenn ihr beiden schon den ganzen Tag irgendwelchen ungesunden Fraß in euch rein schieben müsst dann solltet ihr wenigstens an die frische Luft kommen. Und außerdem weißt du genau warum ich nicht mit anderen Leuten Auto fahre."

Chad seufzte.

Ja er wusste es.

Und außerdem wusste er dass wenn seine ältere Schwester nicht endlich mal über ihren Schatten springen würde sie wohl garnichts vom Leben hätte.

Das letzte mal das sie Bus gefahren war war zwei Jahre her und sie war in Panik bei der ersten Haltestelle aus dem Wagen gesprungen.

Angesichts dessen was passiert war war das ja verständlich aber Chad war der Ansicht dass es einen Punkt gab ab dem man um der Zukunfts Willen die Vergangenheit außer Acht lassen musste.

Even Angels Fall - When The Trouble Started (Erneuert durch Elhano) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt