After School

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Schon wieder dieser Zwinkersmiley...

Ich bedankte mich für das Kompliment und legte mein Handy wieder weg.

Mir fiel ein, dass meine Mutter heute morgen gesagt hatte, dass ich mit Benno Gassi gehen soll.

Ich raffte mich also wieder von meinem Bett auf. Schnappte mir im Flur die Hundeleine und rief Benno zu mir, der mit seinem Schwanz wedelnd zu mir geflitzt kam.

Benno und ich gehen heute in den Park, der sich wenige Blocks von unserem Haus befand.

Die frische Luft tat gut und ich genoss es richtig. Ich hasste es immer im Haus zu sitzen. Die meisten in meinem Alter waren im Gegensatz zu mir immer mit ihren Freunden unterwegs.

Jay, Kim und Konrad waren meine einzigen Freunde und alle hatten aufgrund ihrer Beziehungen nur teilweise Zeit für mich.

Ich beschäftigte mich meistens mit meinem Keyboard, meinen Büchern,  und ab und zu mit PC-Spielen im Zimmer.
Wenn ich keine Ferien habe gehe ich 2mal pro Woche ins Basketballtraining. Im BVS-Verein war ich seit 5 Jahren Mitglied und eine bekannte Spielerin.

Letzte Saison sind wir aufgestiegen. Im entscheidenden Spiel gegen den BKJ warf ich den Korb, der uns schließlich zu einem Endstand von 89:90 führte. Dieser Tag war einer der besten Tage meines Lebens.

Milla und ich sind in unserem Basketballteam die Stars. Wir verstehen uns ziemlich gut, doch privat haben wir nichts miteinander zu tun. Wir beide unterstützen auch unsere Schulmannschaft, die im Mai immer ihren Auftritt beim Schule-gegen-Schule-Turnier hatte.

Es ist schon komisch, dass bei diesem Turnier jeder aus der Schule meinen Namen weiß und mich anfeuert, aber sonst mich wie eine Unsichtbare behandeln.

Ich war einfach ein komplett anderes Mädchen auf dem Feld. Das ist der Grund. Wild, selbstbewusst und schnell.

Außerhalb von Basketballfeld still, schüchtern und überhaupt nicht selbstbewusst.
Konrad regte sich manchmal mal tierisch über meine Schüchternheit auf. "Auf dem Basketballfeld bist du ein Star. Warum nicht im realen Leben?"

Sooft ich es auch versucht habe, selbstbewusst in der Schule aufzutreten, folgte immer eine große Blamage. Schließlich verhielt ich mich unauffällig und rannte von jeder unangenehmen Situation weg.

Ohne Kim, Jay und Konrad würde ich mich selbst sogar als MoF (Mensch ohne Freunde) bezeichnen.

Ich blickte in den Himmel wo graue Wolken aufzogen. Die Sonne kämpfte gegen die Wolken an, ohne Erfolg.
Der Sommer war wohl endgültig zu Ende.

Ich spürte einen leichten Wind, der die Blätter im Park zum Rascheln brachte.

Benno machte gemütlich seine Geschäftchen und sprang vor mir herum. Er mag vielleicht nicht der beste  Wachhund sein, dafür ein gehorsamer Hund dem man alle möglichen Tricks beibringen konnte.

Ich muss zugeben Benno ist ein toller Hund, der dich auch tröstet wenn du traurig bist. Er kuschelt sich dann an dich ran und schleckt dir einmal über das gesamte Gesicht.

Nach einer Dreiviertelstunde standen Benno und ich wieder vor unserer Haustür.

In meinem Zimmer lag mein Handy auf dem Hochbett. Ich nenne es Hochbett, da es nur über eine kleine Treppe erreichbar ist. Es ist ein 1,80m rundes Bett was auf einer höheren Ebene in meinem Zimmer steht.

Die LED-Lampe von meinem Handy blinkte wieder grün.
Eine Nachricht von Molly, von Konrad und von Kim, die ich sofort mir anzeigen ließ, um zu antworten.

True or False?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt