Everything Has A Beginning

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A new chapter, new verse, or just the same old story?
Ultimately we write it. The choice is ours.
(Alex Morrit – 'Impromptu Scribe')


....Fünf Monate zuvor

„Hi!", öffnete ich gestresst die Tür und sprintete zugleich wieder in die Küche. Ben war mir hinterher gekommen und sah mir dabei zu, wie ich schnell den Ofen öffnete. „Gerade noch rechtzeitig.", stieß ich erleichtert aus. Vorsichtig legte ich das heiße Backblech auf die Anrichte, dann betrachtete ich kritisch mein Werk.

„Sehen perfekt aus, wie immer.", kommentierte Ben, den ich fast vergessen hätte. Immer noch einen kritischen Blick auf meine Brownies werfend, sagte ich: „Hoffentlich schmecken sie auch so."

Plötzlich schlangen sich zwei Arme von hinten um mich. „So, wird meine Wenigkeit endlich gebührend begrüßt?" Ich drehte mich zu ihm um, legte ihm eine Hand auf die Brust und sah ihn frech an. „Hab ich doch!" Ben schüttelte grinsend den Kopf, dann hob er mein Kinn an und beugte sich zu mir runter.

Als der Kuss vorbei war, lächelte ich meinen Freund an. „Hi, nochmal."- „Na geht doch."
Ich seufzte. „Jetzt spiel nicht den Beleidigten, du weißt doch, dass meine Brownies perfekt werden müssen, sonst leidet mein Ruf darunter. Das willst du doch nicht, oder?" Ben verdrehte die Augen. „Ja, die Brownies sind bei dir an erster Stelle, ich weiß schon." Mitleidig tätschelte ich ihm den Arm. „Armer Bennie, hat so eine böse Freundin."

Anstatt zu antworten, ließ er seine Hand über meine Wange wandern, blickte mich durchgehend mit seinen dunklen Augen an, bis er schließlich seinen Mund auf meine empfindliche Stelle hinterm Ohr platzierte. Mein Körper reagierte sofort auf seine Berührungen und ich ließ ein leises Stöhnen von mir. Doch da nahm er seinen Mund schon wieder weg und leckte sich grinsend mit seiner Zunge über die Lippen. „Mhm, lecker Schokolade. Dafür, dass du meinst, du könntest so gut backen, beschmierst du dich ganz schön viel." „Pff...", sagte ich, „fühlst du dich jetzt deiner Männlichkeit wieder bestätigt?"
Er nickte unschuldig. „Jap, danke der Nachfrage."

Ich wollte gerade etwas erwidern, da fiel mein Blick auf die Uhr.„Verdammt, wieso hast du mir nicht gesagt, wie spät es schon ist?! Wir müssten schon längst auf dem Weg sein!"
„Zoe, es ist nun wirklich nichts Neues, dass du immer zu spät kommst. Deswegen komm ich nicht mehr früher, da ich weiß, dass du eh nicht fertig sein würdest."

Hastig packte ich die mittlerweile kühleren Brownies in eine Tupperbox und drückte sie Ben in die Hand. „Toll, wir dürfen uns dann sicher wieder was anhören von ihm! Gehen wir!"

Schweigend wartete Ben darauf, dass ich meine Schuhe angezogen hatte, reichte mir meine Jacke, die ich schon panisch angefangen hatte zu suchen, obwohl sie offensichtlicherweise vor meiner Nase gewesen war. Als ich die Treppe nach unten fast runter gestolpert wäre, weil ich mich so beeilte, hielt mein Freund mich am Arm fest.
„Zoe, chill mal, wir kommen auch nicht eher an, wenn du an einem Nervenzusammenbruch umkommst."

Da war natürlich durchaus was dran.

Etwas langsamer gingen wir also den Weg zu Bens blauem VW.
Im Auto klappte ich sofort den Spiegel runter und zuckte zusammen. „Wieso hast du mir nicht gesagt wie schrecklich ich aussehe?!" Unbeeindruckt lenkte Ben das Auto auf die Straße und gab Gas. „Weil es ja auch das ist, was man seiner Freundin sagen sollte."
Darauf erwiderte ich nichts, sondern versuchte mir all die Teig- und Schokoladenreste, die ich entdeckte, aus dem Gesicht (und Hals und oh Gott, ich hatte diese Dinger ja sogar an den Armen!) zu wischen. Als ich endlich damit fertig war, holte ich das Schminktäschchen, das ich beim Beifahrersitz verstaut hatte, heraus.

„Sag mir nicht, du bist aufgeregt wegen denen." - „Doch, ein bisschen.", gab ich zu, während ich mir etwas Wimperntusche auftrug.
Viel mehr ließ sich nicht machen.

Night Changes (Joshua Kimmich)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt