„Michelle, in mein Büro. Jetzt!", blaffe ich meiner Sekretärin entgegen, als ich an ihrem Platz entschlossen vorbei marschiere.
Genervt lasse ich mich hinter meinem Schreibtisch nieder und sehe der Blondine dabei zu, wie sie mein Büro betritt und die Tür hinter sich schließt. Meine Hände habe ich vor den Lippen verschränkt.
„Was ist los Mister Turner? Haben wir ein Meeting?", fragt sie mich und zwinkert vielsagend in meine Richtung.
Die Hände lässt sie verspielt ihre Kurven entlang gleiten. Ich winke ungeduldig ab und deute auf den Stuhl, an der anderen Seite meines Tisches, auf welchem meine Gesprächspartner üblicherweise Platz nehmen, wenn sie nicht zu einem mündlichen Diktat erscheinen.
„Nein, wir müssen wirklich reden", erkläre ich gereizt.
Augenblicklich wechselt ihr Auftreten von dem aufreizenden Betthäschen, zur professionellen Sekretärin. Nachdem sie sich gesetzt hat, sieht sie mich abwartend an. Ihre Augen sind aufmerksam auf mich gerichtet.
Ich erkläre ihr den aktuellen Stand der Dinge, was die Fusion der zwei Firmen angeht, bevor ich auf die Wette zwischen mir und meinem Kollegen zu sprechen kommen.
„Das Problem ist jetzt", fahre ich mit meinen Erzählungen fort, „Edward will diese Stelle in New York genauso sehr wie ich und hat aus diesem Grund eine Wette vorgeschlagen. Der Gewinn ist der neue Leitungsposten."
Michelle nickt, um mir zu verdeutlichen, dass sie meinen Erklärungen folgen kann. Während sie konzentriert zuhört, spielt sie geistesabwesend mit einer losen Strähne ihrer blonden Haare, welche aus ihrem strengen Dutt gerutscht ist. Die akkurate Frisur, eine passende Brille dazu und fuck ich hätte Bock ihr zu zeigen, wer ihr Boss ist.
„Hör auf mit deinen Haaren zu spielen", knurre ich.
Mit einem listigen Grinsen, lässt sie die Strähne los. Die Blondine weiß genau in welche Richtung meine Gedanken gehen. Sie hätte es verdient, dass ich ihr Manieren beibringe und sie sollte lernen mich besser nicht zu reizen.
„Um was genau geht es in dieser Wette?", fragt sie nun und lenkt mich somit von meinen schmutzigen Gedanken, wie ich sie auf meinem Schreibtisch richtig durchnehme, ab.
„Die neue Praktikantin. Derjenige, der sie zu erst von uns vögelt, gewinnt die Stelle", antworte ich, als wäre dies eine alltägliche Wette.
Ich arbeite und ficke lange genug mit Michelle, um zu wissen, dass sie diese ungewöhnliche Vereinbarung, mit Green, als gegeben hinnimmt und nicht auf empört tut. Sie ist genauso durchtrieben und gewinnorientiert wie ich. Ich weiß, dass sie unseren gemeinsamen Chef sofort als Gespielin dienen würden, wenn sie daraus einen Vorteil für sich ergattern kann. Dieser allerdings ist, zu meinem völligen Unverständnis, seiner Frau absolut treu. Der Gedanke, immer nur die gleiche Frau zu vögeln, lässt es mir kalt den Rücken runterlaufen.
„Was habe ich damit zu tun? Mister Turner, ihr Charme sollte es ihnen doch leicht machen, diese graue Maus rum zubekommen. Sie macht auf mich den Eindruck, als wäre sie noch Jungfrau", ein gehässiges Lachen folgt.
Ich bin mir unsicher, ob dieses Lachen mir gilt, oder ihrer Vermutung, dass Ella noch unerfahren ist. Dieser Gedanke allerdings macht die Sache noch reizvoller. Eine Jungfrau zu knacken, ist für jeden Mann, wie ein Sechser im Lotto. Als der erste Stecher bleibst du immer in Erinnerung, alle darauf folgenden werden gerne mal vergessen. Wobei ich davon ausgehe, dass keine Frau mich je vergessen hat.
Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück, lege meine Fingerspitzen vor der Brust aneinander.
„Du wirst die neue beste Freundin von ihr hier im Büro und wirst mich über alles auf dem Laufenden halten, was sie vor hat. Vor allem, was in Bezug auf diesen fake-blonden Drecksack passiert."
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EGOMANIE
General FictionGutaussehend, erfolgreich und selbstverliebt - das ist Smith Turner. Frauen bedeuten ihm nichts. Schneller, unverfänglicher Sex ist alles, was für ihn zählt. Er liebt das Leben und das Leben liebt ihn. Warum also sollte er etwas daran ändern?