Immer noch angespannt und unbefriedigt befinde ich mich auf dem Weg nach Hause. Während der Fahrt schreibe ich eine Bewertung, auf einem der bekannten Internetportal, zu dem Wellnessbereich meines bevorzugten Fitnessclubs. Natürlich kommt diese kleine selbstsüchtige Tussi dabei nicht gut weg. Nachdem ich den Teilen-Button gedrückt habe, lehne ich mich etwas zufriedener zurück. Nun muss ich mich nur noch um einen geeigneten Ersatz kümmern, damit ich mich auch körperlich entspannen kann.
Es ist mittlerweile später Nachmittag. Ich bestelle mir einen Hamburger, welchen ich mir liefern lasse. Nach diesem gesunden Frass vom Mittag, habe ich nun Lust auf Fleisch. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen, ausgelöst durch die Naivität dieser kleinen Praktikantin, beiße ich genüsslich in den saftigen Burger.
Ich muss unbedingt einen Zahn zulegen, was diese Wette angeht. Edward scheint schon einen Schritt weiter zu sein und ich darf es nicht zu lassen, dass das so bleibt. Zugegebenermaßen muss ich mir eingestehen, dass ich den Fake-Blonden unterschätzt habe.
Später, an diesem verkorksten Tag, liege ich auf der Couch und zappe durch die Programme. Mir ist langweilig und es läuft nichts im Fernsehen. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es noch nicht ein mal zehn Uhr abends ist, das bedeutet also, es ist noch genügend Zeit, um in einem der zahlreichen Clubs dieser Stadt, ein Mädel aufzureißen. Eins von den Hübschen und nicht der Rest, der sich nach zwei Uhr nachts noch auf der Tanzfläche rumtreibt und mit denen man sicherlich nicht seinen Spaß haben will.
Ohne lange zu überlege, mache ich mich ausgehfertig. Wobei ich für ein cooles Auftreten natürlich nicht viel tun muss. Mit den Fingern gehe ich einmal durch meine Haare, zusätzlich eine Sonnenbrille, um das wilde Durcheinander, das Frauen so sexy finden, auf meinem Kopf zu fixieren. Dunkle, enge Jeans und ein auffälliges Hemd, bei dem die obersten Knöpfe offen bleiben. Mit diesem Look bin ich noch nie alleine nach Hause gegangen, oder besser, habe ich noch nie den Club alleine verlassen.
Zu mir wird sicherlich keine dieser leicht zuhabenden Mädchen sich verirren. Das wäre es ja noch schöner, wenn eine meiner One-Night-Stands wüsste, wo ich wohne und dann vor meiner Tür steht und jammert, dass ich sie doch noch einmal ficken soll. So wie es, vermutlich, diese Julia von Letztens tun würde, wenn sie meine Adresse kennen würde. Nicht mit mir!
Ich betrete das Nachtlokal und gehe zielstrebig auf die Bar zu. Während ich immer wieder an dem Glas, mit der alkoholischen Flüssigkeit nippe, lasse ich meinen Blick über die Menge schweifen. Die Auswahl, an einem Abend mitten in der Woche, ist begrenzt. Die Tanzfläche ist zwar gut gefüllt, aber etwas Brauchbares konnte ich noch nicht ausmachen und das obwohl heute Ladiesnight ist.
Doch was ist der Nachteil? Richtig, die ganzen notgeilen Typen verirren sich ebenfalls hier her und so passiert es, dass sich mehr Männer, als Frauen in diesem Laden befinden.
Während ich also Ausschau nach etwas Fickbaren halte und mich schon fast dazu entschließe meinen Anspruch für diesen Abend ein wenig runter zuschrauben, weil ich wirklich endlich zum Abschuss kommen will, werde ich von der Seite angerempelt, so dass ein Teil meines Getränks verschüttet wird. Wütend fahre ich zu dem Übeltäter rum und blaffe die Person an, ob sie denn keine Augen im Kopf hat.
„Es tut mir wirklich leid, aber meine Augen, welche ich sehr wohl im Kopf habe, waren damit beschäftigt meine Freundin zu suchen", antwortet mir eine junge Frau und lächelt mich schief an.
Sofort ist mein Ärger, über ihre Unachtsamkeit, verpufft und ich setze ein charmantes Lächeln auf.
„Und darf ich sagen, dass diese blauen Augen, wirklich hübsch sind?", schmeichle ich der jungen Dame.
Unauffällig lasse ich meinen Blick über ihre Figur wandern. Mein Kompliment scheint sie etwas verlegen gemacht zu haben, denn nun ist sie dabei ihre langen Haare, welche sie in einem silbergrau gefärbt hat, hinters Ohr zu schieben.
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EGOMANIE
General FictionGutaussehend, erfolgreich und selbstverliebt - das ist Smith Turner. Frauen bedeuten ihm nichts. Schneller, unverfänglicher Sex ist alles, was für ihn zählt. Er liebt das Leben und das Leben liebt ihn. Warum also sollte er etwas daran ändern?