Ich verabredet mich also mit der kleinen Praktikantin für übermorgen. Bis dahin muss ich unbedingt noch gewisse Maßnahmen ergreifen, damit ich auch den Bildbeweis erbringen kann, welchen mein blonder Kollege einfordert.
Aus diesem Grund, finde ich mich, am nächsten Tag, in einem der ortsansässigen Elektrofachmärkte wieder. Ich studiere gerade die ausgestellten Kameras, als sich eine Verkäuferin mit langen schwarzen Haaren zu mir an die Seite stellt.
„Kann ich ihnen helfen, Sir?", erkundigt sie sich freundlich.
Ich schaue auf das Namensschild, welches an ihr Poloshirt, in der Signalfarbe rot, gepinnt ist. Elif steht dort geschrieben. Ein hübscher Name. Ich habe etwas übrig für aussergewöhnliche Namen, noch dazu, wenn die Frauen ebenfalls besonders sind. Dieses Exemplar hier scheint einen südländischen Touch zu haben. Zusätzlich kann ich ihrem Namensschild entnehmen, dass sie sich in der Ausbildung befindet. Zu jung, aber dennoch, vielleicht ist sie mir eine Hilfe.
„Ja, tatsächlich suche ich eine möglichst kleine Kamera, die unauffällig ist", erkläre ich ihr und verfolge amüsiert die Reaktion, welche ich mit meinen Worten der Südländerin entlocke.
Prompt zieht sie die Augenbrauen skeptisch in die Höhe. Wie ich es erwartet habe. Sicherlich glaubt sie, dass ich jemanden heimlich überwachen möchte, oder gar beim Sex filmen will - wenn sie wüsste, dass sie mit ihrer Vermutung vollkommen richtig liegt, würde sie mich ganz gewiss als Perversen beschimpfen. Diese Tatsache amüsiert mich, so dass ich ein kleines Schmunzeln nicht zurück halten kann.
„Wozu brauchen sie denn solch eine kleine Kamera?", hakt sie neugierig nach, während sie die Auslage, mit mir im Schlepptau, entlang geht.
„Mit Verlaub Elif, aber darüber möchte ich nicht reden", antworte ich mit einem Zwinkern.
Die Verkäuferin scheint sich weiter ihren Teil zu denken und holt tief Luft, bevor sie stehen bleibt. Herrlich, ich kann förmlich sehen, wie ihre Gedanken, hinter den braunen Augen, rasen.
Fachmännisch präsentiert sie mir ein Modell, welches wirklich klein ist und ich somit gut in meinem Schlafzimmer platzieren kann. Weiter erklärt die Schwarzhaarige mir, dass es möglich ist diese Kamera so einzurichten, dass die Bilder direkt, wenn ich möchte sogar live, auf mein Smartphone gestreamt werden. Natürlich weiß ich, wie dieser ganze Kram funktioniert, aber ich lasse sie reden.
Während sie also palavert, überlege ich, ob ich dem Fake-Blonden nicht direkt anbieten soll, dass er live dabei sein kann. Es wäre doch sicherlich auch eine tolle Möglichkeit für ihn, um noch etwas zu lernen.
„Wollen sie diese Kamera dann also gleich mitnehmen?", fragt mich Elif, als sie mit ihren Erläuterungen am Ende angekommen ist.
„Ach besteht denn auch die Möglichkeit, dass man sie geliefert bekommt, von einer hübschen, südländischen Azubine zum Beispiel?", erkundige ich mich provokant und trete einen Schritt näher.
Natürlich hab ich kein echtes Interesse an ihr, da sie vermutlich einfach zu jung ist, aber ich genieße nun mal die Wirkung, welche ich auf Frauen, jeder Altersklasse, habe.
Ihre Hand findet sich unterhalb meine Brust wieder, als würde sie die Nähe zu mir nicht wollen. Das kann natürlich gar nicht sein. Ich wirke nur durch mein gutes Aussehen schon wie ein Frauenmagnet.
„Sir, es wäre mir lieber, sie würde mir nicht so nahe kommen und ihre blöden Anmachspruch übergehe ich diskret, da ich einen Freund habe", zickt sie mich unerwartet an.
Mit einem überheblichen Lächeln, greife ich nach einer Packung, mit der ausgewählten Kamera und will Richtung Kasse gehen. Doch bevor ich die kleine Südländerin hinter mir lasse, bleibe ich noch ein weiteres Mal stehen und beuge mich zu ihr nach unten, dicht an ihr Ohr.
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EGOMANIE
General FictionGutaussehend, erfolgreich und selbstverliebt - das ist Smith Turner. Frauen bedeuten ihm nichts. Schneller, unverfänglicher Sex ist alles, was für ihn zählt. Er liebt das Leben und das Leben liebt ihn. Warum also sollte er etwas daran ändern?