Kapitel 3

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Levy wachte langsam auf, komischerweise war es überhaupt nicht mehr kalt im Schlafsack, mit einem leichten Seufzer drehte sich sie sich um und blickte in die roten Augen von Gajeel, der gerade durch ihre Bewegung wach geworden war. Er hatte einen Arm um sie geschlungen und sie hatte sich fest an ihn geschmiegt, sofort trieb es die Röte in Levys Gesicht und schnell krabbelte sie aus dem Schlafsack und sagte hektisch „Entschuldigung!“ Gajeel grummelte nur und versuchte die ebenfalls ansteigende Röte in seinem Gesicht zu vertuschen. Nach dem Frühstück, welches sie schweigend verbrachten und Levy immer etwas verlegen zu Gajeel rüber linste, gingen sie weiter. Levy hatte doch noch etwas zu Essen in ihrer Tasche gefunden und sie hatte es höflicherweise mit Gajeel und Lily geteilt. Die Schlafsäcke hatten sie wieder in die Tasche von Gajeel gestopft und zusammen ging es dann weiter. Unerbittlich ging Gajeel immer schneller, so kam es ihr auf jeden fall vor, wie als würde er vor irgendwas weglaufen oder zu wenig Zeit haben. Levy versuchte mitzuhalten, doch nach ein paar Minuten, wurde sie langsamer und sie fiel zurück, Gajeel bemerkte dies dann nun auch und blieb stehen. „Was machst du denn da?“ fragte Lily, der von der Nacht gar nichts mitbekommen hatte. „Ich… habe keine Ahnung“, meinte er darauf nur ehrlich. Levy kam  endlich bei den beiden Männern an und keuchte außeratem. „Können wir vielleicht etwas langsamer gehen?“ fragte Levy nach ein paar Sekunden heftigem Geatme. „Du hättest ja nur was sagen müssen“, brummte der Dragonslayer. Lily hob eine Augenbraue, er wollte Abstand von ihr, das hatte er schon begriffen, nur Levy war zu sehr damit beschäftigt seinen Blick zu suchen um zu merken, dass er schon immer ein Auge auf sie geworfen hatte, seit er Fairy Tail beigetreten war. Doch etwas hielt ihn ab, Lily wusste auch was, er verzeiht sich nicht, dass er Levy verletzt hatte. Damals als er in Phantom Lord war. Doch aus irgendeinem Grund hatte die Script Magierin ihm verziehen. Levy war sich ihrer Gefühle für Gajeel bewusst, sie hatte sich in ihn verliebt und sie würde sogar ihr Leben  ihm anvertrauen. Er hatte öfters bewiesen, dass er doch kein so harter Kerl war. Er tat immer so, als wäre ihm alles egal, doch sie hatte öfters bemerkt, wie er sich für Dinge interessierte, die sie ihm erzählte. Er war immer so aufmerksam, nie entging ihm etwas, so als würde er sogar ihre Atmung überprüfen. Sie hatte öfters die Blicke bemerkt, die auf ihr lagen, wenn sie ein Buch las oder mit anderen redete. Wie als wäre er ihr Schatten und er müsste ihr auf Schritt und Tritt folgen. Er hatte schon öfters sein Leben riskiert um sie zu beschützen und dafür war sie ihm sehr dankbar. Wäre sie stärker und mutiger, würde sie ihn auch gerne beschützen. Doch er würde es niemals zulassen, dass sie sich ihm nähert. Allein schon wie er am Morgen reagiert hatte. Es war so als würde es ihn gar nicht interessieren, dass sie in seinen Schlafsack gekrochen war. Doch trotzdem hatte er seinen Arm um sie gelegt. Er war es, der sie an sich gepresst hatte. Natürlich hatte sie sich sehr wohl gefühlt. Allein schon dieser muskulöse Oberkörper und seine roten Augen, die immer gefährlich aufblitzten. Doch ab und zu waren sie so sanft, dass sie dachte er würde gerade mit offenen Augen schlafen. Während Levy gerade damit beschäftigt war ihre Gedanken zu sortieren, blieb Gajeel stehen und Levy prallte voll gegen seinen breiten Rücken. Verwundert sah sie zu ihm hoch, der emotionslos auf einen alten Tempel blickte „Wir sind da“, sagte er kurz und sofort, schon fast ein Reflex, trat er etwas an Levy dran um sie mit seinem Körper zu schützen. Als er sich versichert hatte, dass niemand da war, stellte er sich etwas entspannter hin. „Also?“ fragte Levy vorsichtig und blickte zu Gajeel, der nachdenklich zum Gebäude blickte. „Dann gehen wir mal rein“, antwortete er und ging etwas angespannt zum Eingang des Tempels. Levy und Lily folgten ihm stumm und sahen sich um. Sie mussten ein paar Fallen ausweichen und es stellte war eine ziemliche Herausforderung für die Drei. Gajeel musste Levy manchmal zurück schubsen, da sie fast auf Druckplatten oder Stolperseile lief. Das kommentierte er dann immer mit „aufpassen“, oder „Tollpatsch“. Als sie es dann endlich in eine größere Halle geschafft hatten, sahen sie sich um. „Da!“ sagte Lily und zeigte auf ein kleines Podest mit einer Krone drauf. „Super, wir haben es geschafft!“ lächelte Levy und ging zu dem Podest. Gajeel folgte ihr. „Hey Lily, flieg doch schon mal zurück und markiere damit die Fallen, aber pass auf!“ erklärte der Dragonslayer. „Wird gemacht“, Gajeel hatte Lily ein paar Blätter Papier zugeschmissen. Lily verschwand und eine peinliche Stille brach aus. „Und wie gehen wir jetzt vor?“ fragte Levy nach einer Weile und linste zu Gajeel, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte. „Wir nehmen jetzt erst einmal die Krone vom Podest, wahrscheinlich wird es eine Falle auslösen und ich habe keine Ahnung welcher Art.“ Jetzt sprach Gajeel in einer deutlich ernsteren und trotzdem beunruhigend sanften Tonlage „Du wirst jetzt von hier verschwinden und dich da hinten verstecken“, er zeigte auf eine kleine Nische. „A-Aber was machst du denn dann?“ fragte sie und wusste eigentlich schon was jetzt kommen würde. „Ich aktiviere die Falle“, erklärte er. Doch Levy war schon zu ihm gerannt und umklammerte seinen Arm. „Bitte nicht! Du könntest doch sterben!“ schrie sie und drückte seinen Arm fest an ihren Oberkörper, Gajeel sah ungläubig zu Levy runter. „Ist doch egal“, murrte er und Levy sah mit feuchten Augen zu ihm hoch. „A-Aber was ist mit deinen Freunden?“ fragte sie und eine Träne lief ihre Wange hinunter. „Lily weiß bescheid“, erklärte er und wich ihrem Blick aus. „Ich…Er ist aber nicht dein einziger Freund“, murmelte Levy und dachte gar nicht daran seinen Arm fest zu halten. Gajeel schluckte, hatte sie gerade wirklich gesagt, dass sie seine Freundin war? Er brachte kein Wort heraus. Der Dragonslayer überlegte und sagte dann: „In Ordnung, ich werde die Krone nehmen und schnell weg rennen, dazu werde ich auch meine Drachenschuppen formen, die werden mich schützen“, versicherte er ihr und sie nickte. Langsam lief sie zu der Nische und kletterte hinein. Jetzt passierte alles in wenigen Sekunden, Gajeel hatte sich die Krone geschnappt und rannte los, noch rechtzeitig konnte er einer gewaltigen Explosion und ein paar Pfeilen ausweichen. Einer Streifte Gajeel zwar, doch die Schuppen waren hart genug und der Pfeil streifte nur leicht. Levy hatte die Augen zugekniffen um nichts zu sehen. Sie hatte zu große Angst die Augen zu öffnen und einen toten Gajeel zu sehen. Als jedoch eine bekannte tiefe Stimme durch die Stille brach und ein „geschafft“, keuchte, öffnete sie die Augen und wollte Gajeel schon fast in die Arme springen, doch sie ließ es. Zusammen mit dem Eisendrachen, ging Levy den Gang entlang. Sie lief hinter ihm und versuchte seine Bewegungen nachzumachen, da diese wohl am sichersten waren. Doch als Levy klar wurde, dass sonst nie etwas passieren würde, blieb sie mit hochrotem Kopf stehen. „Gajeel“, dieses Wort war fest und zu ihrem Überraschen kein bisschen schüchtern. Er drehte sich noch nicht einmal um, blieb nur stehen und horchte. „Ich… ich…“ stotterte sie „Nur raus damit“, meinte er und ging einen Schritt. „Ich habe… Ich habe mich in dich verliebt!“, schrie sie ihn regelrecht an und er blieb mitten in seiner Bewegung stehen. Er setzte seinen Fuß ab und bemerkte nicht, dass dort eine markierte Stelle war. Mit einem kleinen Geräusch, fuhr Gajeel zu Levy herum und die Blauhaarige zog die Luft erschrocken ein. Gajeel stand noch ein paar Sekunden da und wollte etwas sagen, da durchbohrte ihn mehrere Pfeile und mit einem „Gihi…“ fiel er in die Knie und knallte mit dem Kopf auf den Boden. Es waren 5 Pfeile, die sich durch seinen Oberkörper gebohrt hatten. Levy starrte ein paar Sekunden verwirrt auf Gajeel, ehe sie begriff, was passiert war. Sofort rannte sie mit einem „GAJEEL!!“ zu ihm hin und ließ sich auf die Knie fallen. Das war aber noch nicht alles, ehe sie sich versah, explodierte alles um sie herum und ihr wurde schwarz vor Augen. Etwas drückte sie auf den Boden und etwas warmes spürte sie auf ihrem Oberkörper und als das Knallen und Donnern aufgehört hatte, bemerkte sie, wie Gajeel sich über sie geworfen hatte. Seine Kleidung war fast abgebrannt und noch dazu war sein Oberkörper verbrannt und auch seine Haare waren etwas abgebrannt. Mit einem letzten Keuchen, stieß er sich ab und lehnte sich schwach gegen die Wand. Sein Atem ging unregelmäßig und schwer. Levys Oberkörper war voll mit seinem Blut und verwirrt sah Levy Gajeel an, der nur noch träge und schwach an der Wand lehnte und die Augen fast nicht mehr offen halten konnte. „Ga…jeel“, schluchzte sie und krabbelte zu ihm. „Bleib bei mir, bitte!“ weinte sie jetzt und er sah sie nur mit blassem Gesicht an. „Hör auf zu… weinen, Levy… das… bringt… nichts…“ meinte er nur noch und strich ein letztes Mal über ihre Wange und dann wurde ihm Schwarz vor Augen und er sackte nun voll und ganz zusammen…   

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