Kapitel 1

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Ich zündete mit die Kippe an, zog einmal kräftig dran, schmiss sie dann zu Boden und trat sie mit der Ferse meiner Bikerboots aus. Dann stieg ich in meinen heisgeliebten schwarzen Range Rover Sport, schlug die Auto Tür mit einem lauten Knall zu und brauste davon. Du hättest ihn nicht da stehen lassen sollen. Versuchte sich das „Engelchen" auf meiner rechten Schulter mal wieder einzumischen. Ach Quatsch! Er hatte es nicht anders verdient! Konterte das „Teufelchen" auf meiner linken Schulter und wie ich es mir in den letzten Jahren angewöhnt hatte, hörte ich auf mein Teufelchen. Er hatte es wirklich nicht anders verdient, erst will er Stoff von mir, dann versucht er mich zu „verführen" um nicht zahlen zu müssen und als zu guter letzt, nachdem ich ihm mein Geld abgeknüpft habe und eine Nacht lang meinen Spaß mit ihm hatte, wird er anhänglich und denkt wir wären ein Paar nur weil ich mit ihm geschlafen habe. Also ehrlich, er kann froh sein, dass ich ihn nicht abgeknallt hatte, aber das könnte ich mir im Moment einfach nicht leisten. Ich musste mich im Moment schon genug vor den Bullen hüten, noch eine Leiche wäre da eher nicht von Vorteil gewesen.

Ich fuhr durch die Straßen der Stadt. Schließlich bog ich auf meine Straße ein und steuerte auf unser Haus zu, ich öffnete die Garage und parkte mein Baby geschickt rückwärts ein, dann nahm ich meinen Nike-Rucksack und ging zur Haustür. Kaum hatte ich die Tür geschlossen, kam mein Bruder die Treppe runter. „Hey Kätzchen! Endlich, Mum kriegt einen Raster, wenn du dich nicht sofort bei ihr Blicken lässt." „Die Olle juckt doch eh nicht was ich mache, aber danke für deine Warnung, Jack!" Ich liebte meinen Bruder, meine Eltern hingegen hasste ich. Nach der Warnung meines Bruders machte ich mich also auf den Weg in die Küche um mir was zu essen zu holen und kurz darauf kam meine Mutter auch schon in die Küche gestürmt. „Katherine! Was zur Hölle ist das?" Sie hielt mir einen Brief unter die Nase und ich konnte nur einen Blick auf das Logo, welches in der rechten oberen Ecke war, erhaschen. „Ich denke, MUTTER, das solltest du, als Anwältin wissen, denn DAS ist eine Vorladung." Ich hasste es, wenn sie so tat, als würde sie interessieren was ich tue. „Natürlich weiß ich was das ist! Ich möchte, dass du mir erklärst warum du schon wieder vor Gericht musst." „Och, ich und die Jungs haben ein paar kleine Kiddies abgezogen und der eine ist versehentlich in Mag's Faust gelaufen", sagte ich als wäre es nichts großes, was es für uns ja auch nicht war, aber für meine Mum... „Ihr habt kleine Kinder beklaut UND verprügelt?" „So klein waren sie jetzt auch nicht und die Pisser hatten es nicht anders verdient." Meine Stimme war immer noch ruhig, die Zeiten in denen ich bei den Ausrastern meiner Eltern auch ausrastete waren längst vorbei. Schließlich atmete meine Mutter zweimal tief ein und aus und dann sprach sie stark beherrscht: „Ich werde das mit deinem Vater bereden, wenn er aus der Kanzlei wieder kommt und wir werden uns überlegen wer dich diesmal vertritt. Du gehst jetzt auf dein Zimmer." Ich nickte nur und ging auf mein Zimmer, dann schloss ich meine Zimmertür ab, nahm mir meinen Rucksack und meine schwarze Lederjacke öffnete das Fenster und sprang in den Garten. Ich würde zwar heute Abend nichts mehr trinken oder kiffen können, aber mit den Jungs abhängen könnte ich allemal.

Als ich an der alten Lagerhalle ankam, konnte ich hören, dass die Jungs da waren und ich musste fast grinsen, aber ich grinste nicht, nicht mehr. Man hörte die Jungs einfach schon von weitem, zum Glück nicht, wenn wir einen Job zu erledigen hatten, aber wenn sie „Feierabend" hatten, brüllten sie durch die Gegend, lachten laut und machten Spaß Kämpfe, die immer lautstark waren. Sobald ich die große Halle betreten hatte drehten sich alle Köpfe zu mir, schließlich war ich hier der Boss, außerdem war ich das einzige Mädchen. „Ah, die Prinzessin! Na, Cat, hattest du mal wieder Stress mit deinen Alten oder warum guckst du noch grimmiger als sonst?", kam T auf mich zu und die andere Jungs folgten ihm, er war so was wie mein Stellvertreter und es hatte lange gedauert bis er sich diesen Platz verdient hatte. „Jo, meine Mum macht Stress wegen den kleinen Pissern, die wir letzten Monat, abgezogen haben." „Ach hasste auch Post bekommen?", fragte T mit hochgezogener Augenbrauen, „Ich dachte, der Prinzessin können die Bullen nichts antun." „Können sie auch nicht, aber lass das wann anders besprechen." T wusste nicht, dass ich schon im Knast gewesen bin, keiner meiner Jungs wusste das.

So. Das ist meine erste eigene Geschichte. Ich hoffe das erste Kapitel ist nicht zu lang und ich entschuldige mich schon mal für eventuelle Rechtschreib- und Grammatikfehler. :-)

The Badgirl - Das böse MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt