Kapitel 2

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Es war ein Morgen wie jeder andere. Nein, nicht wie immer denn es war Dudleys Geburtstag.Tante Petunia scheuchte Harry und Lily durch die Küche um das Frühstück zu machen. Es sollte alles tiptop sein.
Bei unserem Geburtstag wäre das nicht so, dachte Lily verbittert.
Sie wurden regelmäßig vergessen.
Kurz darauf kam Dudley entlich in die Küche und statt sich zu bedanken, beschwehrte er sich erstmal. Er habe zu wenig Geschenke bekommen. Aber kaum sagte ihm seine Mutter, dass er im Zoo noch zwei Geschenke bekommen würde, war alles wieder gut.
Lily musste sich an ihrem Stuhl festhalten um keinen Blödsinn anzurichten. Dieses verwönte Arschloch!

Doch auch für Lily und ihren Bruder gab es einen Lichtblick: Die alte Ms Figg war krank. Normalerweise waren die Zwillinge an Dudleys Geburtstag bei der alten Frau und mussten sich etwas über ihre milliausend Katzen anhören, wärend sich Dudley mit seinen Eltern in irgendeinem Freizeitpark vergnügte.
Jedenfalls war sie krank.

Nach einigem hin und her, Faketränen von Dudley eingeschlossen, wurde entschieden, das die beiden mitkommen würden. Lily konnte ihr Glück kaum fassen, sie war noch nie im Zoo gewesen. Ob es da auch Wölfe gab? Sie hatte noch nie einen anderen gesehn.

Im Zoo war es wunderschön. Lauter Tiere die sie noch nie gesehn hatte. Sie bekamen sogar ein billiges Eis am Stiel. Aber nur weil es sonst den anderen Leuten aufgefallen wäre. Zusammen mit ihrem Bruder beobachtete sie einen großen Gorilla. "Der sieht aus wie Dudley.", sagte Harry und Lily verschluckte sich vor Lachen an ihrem Eis. "Fast. Er bräuchte noch eine blonde Perücke.", ergänzte das Mädchen prustent.
Alles in allem ein schöner Tag. Na ja. Bis zum Nachmittag jedenfalls.

Sie kamen ins Reptilienhaus. Da drinn war warm und feucht und Harry war damit beschäftigt wieder etwas sehen zu können, denn seine Brille war sofort beschlagen. Lily beobachtete gerade einen faulen Komodowaran, als ein Schrei ertönte:
"Mum, Dad kommt her! Ihr werdet nicht glauben, was die Schlange da macht!"
Lily folgte dem Ruf ihres Vetters und sah eine riesige Boa Constrictor.
Dudley und sein Kumpel Piers, den er zum Geburtstag eingeladen hatte und der mitgekommen war, drückten sich die Nasen an der Scheibe platt und plötzlich kippten sie nach forne. Die Glasscheibe war verschwunden. Ein kleine Schrei entwich Lily und sie schlug die Hand vor den Mund.
Und die Schlange? Sie zischte etwas das wie
"Aufwiedersehn Amigos. Brasilien ich komme!"
und veschwand.

Das ganze endete in einer Woche Schrank für Harry, denn Piers hatte behaubtet, das Lilys Bruder mit der Schlange geredet hatte.
Man kann doch nicht mit Schlangen reden, dachte sich Lily.
Und doch wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen, was sie gehöhrt hatte.
Aufwiedersehn Amigos. Brasilien ich komme!

Die Ferien gingen dem Ende zu und Lily und Harry waren schonwieder damit beschäftigt Frühstück zu machen. Schinken und Rührei und Toast. Dudley kam mit seinen funkelnagelneuen Smeltingsstock in die Küche stolziert. Smeltings war die Schule auf die er nach den Sommer gehen würde. Harry und Lily würfen auf die Stonewall High School gehn.
"Wo bleibt mein Schinken?", fragte Dudley genervt. Lily stellte ihm seinen Teller hin und setzte sich dann ebenfalls. Harry wurde geschickt um die Post zu hohlen. Während er im Flur war klaute Dudley ihm seinen Schinken. Lily beschloss Harry welchen von ihrem abzugeben.
"Warum braucht er so lange?", grunzte Onkel Vernon. Als Harry wiederkam hatte er zwei Umschläg aus gelblichem Papier in der Hand. Verschlossen wurden sie mit einem grünen Siegel. Neugierig sah Lily zu den Briefen. Und noch erstaunter war sie, als Harry ihr einen von ihnen gab.
"Dad, Harry hat da was! Und Lily auch!", sagte Dudley und wies auf die Briefe. Schneller als Lily es ihm zugetraut hatte, schnappte Onkel Vernon danach und entriss sie ihnen.
"Gib mir meinen Brief zurück!", verlangte ihr Bruder. Tante Petunia wurde blass als sie die Briefe sah. "Können wir unsere Briefe zurückhaben? Immerhinn gehören sie Harry und mir!", sagte Lily ruig.
"Nein! Raus, alle drei!", blaffte Onkel Vernon und schob die drei aus dem Raum. Während Harry und Dudley sich um das Schlüsselloch balgten, huschte Lily in die Küche und hoffte sie irgendwie klauen zu können. Doch sie wurde erwischt und auf den Dachboden geschickt.

Das war so unfer! Da bekam Harry und sie einmal einen Brief und dann durften sie sie nicht einmal lesen! Am allerliebsten würde sie sich jetzt in einen Wolf verwandeln und sie zurückhohlen. Onkel und Tante würden vor Schreck kreischend davonlaufen. Doch bevor sie irgendeine Dummheit machen konnte, öffnete sich die Bodenluke und Onkel Vernon tauchte aus dieser auf.
"Hat Harry seinen Brief wiederbekommen? Ich will meinen auch wieder bekommen!" Er überging das von ihr Gesagte gekonnt.

"Deine Tante und ich haben beschlossen, dass ihr beide, dein Bruder und du, Dudleys zweites Schlafzimmer bekommt."
"Aber da gibt's doch nur ein Bett."
"Das habe ich schon geändert." Lily freute sich darüber. Seit sie denken konnte schlief sie in einer winzigen Kammer auf dem Dachboden, Harry in dem Schrank unter der Treppe.

Harry war bereits in ihrem neuen Zimmer. Aus dem Einzelbett hatte Onkel Vernon ein Doppelstockbett gemacht. "Du kannst oben schlafen, wenn du willst.", sagte er.
"Hast du den Brief zurückbekommen?", fragte Lily sofort.
"Nein."
"Vielleicht war das nur ein Scherz. Vielleicht hat Dudley den gemacht um uns denken zu lassen, dass wir ...",
Lily brach abrupt ab.
"... Freunde haben Ich weiß.", vervollständigte Harry ihren Satz mit gesengtem Kopf.
"Tut mir leid. Das wollte ich nicht sagen."
"Ich weiß."
Trotzdem sah er traurig aus.

Lily spielt mit dem Anhänger, den sie von Mr Severus bekommen hatte. Sie hatte ihn auf ein Stück Schnur gefädelt und trug ihn immer. Sie beobachtete wie sich das Licht in seinem Inneren brach und an den Wänden reflektierte. Da kam ihr eine Idee:
"Hey. Vielleicht können wir sie ja heute Nacht suchen und dann können wir sie doch lesen!"

Leider ging der Plan nicht auf. Lily und Harry wurden auf der Treppe von Onkel Vernon erwischt und zurück ins Bett geschickt. Den Brief hatte er bereits verbrannt.
Doch in den nächsten Tagen kamen so viele von ihnen, dass Onkel Vernon schließlich alle ins Auto scheuchte und sie wegfuhren.
Die Briefe waren überall gewesen. In den Milchkästen, in den Türritzen, sogar in den Eiern!

Lily - Das Herz der Wölfin // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt