Kapitel 5

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Den Rest der Ferien lang langweilte sich Lily überhaupt nicht mehr. Sie las in ihren neuen Zauberbüchern, am allerliebsten mochte sie ja Zaubertränke und wollte sich so viel wie sie konnte merken. In der Küche überlegte sie immer halblaut, was sich noch alles zum brauen eignen könnte und ärgerte so Dudley, der eine Panische Angst gegenüber gemurmelten Worten entwickelt hatte.
Ihre Eule, Hedwig, flatterte durchs Zimmer und ging nachts auf die Jagt. So ging es bis zum Ende der Ferien.

Am ersten September brachte Onkel Vernon die beiden nach London, zum Bahnhof Kingscross.
Und ließ die beiden einfach so da stehn, denn das Gleis Neundreivirtel, von dem sie abfahren sollten, war nirgends zu finden.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Harry.
"Jemanden fragen!"
Lily marschierte los. Doch der Bahnhofsaufseher hatte noch nie etwas vom Gleis Neundreivirtel gehört und sah die Zwillinge mit einer Mischung aus Verwunderung und leisem Mistrauen an.
Dann standen sie eine ganze Weile einfach nur da.
Was sollten sie nur zun? Lily wollte nicht glauben, das sie hier festsaßen.
Und tatsächlich. Sie schnappte das Gespräch einer Familie auf bei der wirklich alle rote Haare hatten. Sie sprachen über Muggel.
"Harry! Da sind auch Zauberer!" Vorsichtig fragten die beiden nach dem Weg zum Gleis. Man musste durch die Absperrung zwischen Gleis neun und zehn gehen.
Und tatsächlich.
Dahinter befanden sich lauter Hexen und Zauberer, die ihre Kinder zum Zug brachten. Harry und Lily versuchten ihre Koffer in den Zug zu heben, doch sie waren zu schwer.
"Wir helfen euch.", sagten zwei der Rothaarjungs. Sie sahen komplett gleich aus.
Lily bedankte sich mit einem Lächeln und die beiden gingen sich ein leeres Abteil suchen. "Hast du den Jungen und das Mädchen gesehn, Mum? Das war Harry Potter!", sagte einer von ihnen, als sie wieder vor dem Zug bei ihrer Mutter waren. Lily schluckte. Warum kannten so viele Harry? Was war mit ihr? "Darf ich in den Zug gehen und ihn sehn?", fragte das kleine rothaarige Mädchen. Lily musste nun doch schmunzeln. Ihre Mutter verbot es ihr allerdings. Es dauerte nicht lange und der Zug fuhr ab.

"Ist hier noch Platz?", der jüngste der Rothaarigen stand in der Tür zum Abteil.
"Klar."
"Ich bin Ron, Ron Weasly. Bist du Harry Potter?"
Schon wieder dieser unangenehme Stich im Herzen.
" Das ist meine Schwester Lilyan.", sagte Harry schnell.
"Oh. Verzeihung. Ich hab dich übersehn."
"Nicht schlimm. Ich bin Lily."

Ron hatte sechs Geschwister. Eine jüngere Schwester, Ginny, und fünf ältere Brüder: Fred und George, die Zwillinge, die den beiden mit ihren Koffern geholfen hatten und Percy, der war jetzt im fünften Jahr und Vertrauensschüler geworden. Harry und Lily erzählten vom Ligusterweg.
"Und ich hatte Angst, das wir die schlechtesten werden würden.", gestand Harry.

Sie kauften sich etwas Süßes: Schokofrösche, Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen, Kesselkuchen, Lakritzzauberstäbe und vieles mehr.
Sie probierten alles munter durch.

Gegen Nachmittag ging die Abteiltür auf und der blonde Junge aus der Winkelgasse stand da. Hinter ihm zwei Typen, die die Körperform eines Türstehers hatten.
"Alle im Zug sagen, dass in diesem Abteil Harry Potter ist.", schon wieder durchzuckte Lily dieser Stich.
Das war so unver!
Sie senkte den Blick auf ihre Schuhspitzen und verschenkte die Arme. Ron hatte es bemerkt. "Und seine Schwester.", fügte er hinzu.
"Ach echt?"
"Ich bin Draco. Draco Malfoy." Ron hustet.
"Findest du das etwa lustig?"
Er musterte Ron von oben nach unten. "
Ich nehme an, dass du ein Weasly bist."
Lily betrachtete Draco. Blass im Gesicht, schmale Lippen auf denen ein ebenso schmales Grinsen saß.
"Wenn du willst, dann helfe ich dir zu entscheiden, welche Zaubererfamilien besser für euch beide geeignet sind.", sagte er und Lily schnaubt innerlich. Aufgeblasener gehts ja nicht. Er hielt Harry seine Hand hin.
"Ich glaube, dass kann ich auch gut selber beurteilen. Danke.", entgegnete ihr Bruder.
"Und was ist mit dir ... ?", wandte sich Draco an Lily.
"Ich bin Lily. Danke für das Angebot. Aber ich glaube das möchte ich selbst entscheiden. Trotzdem danke."
Lily lächelte ihn entschuldigend an.
Dabei ignorierte sie gekonnt die verständnislosen Blicke von Ron und Harry.

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Hallihallo!

Na habt ihr schöne Ferien?

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. ;-)

Schöne Grüße

TargaryenLady

Lily - Das Herz der Wölfin // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt