Kapitel 3

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Mein Körper verspannt sich, als ich sehe wie Phil wiedereinmal die Kurve sehr eng nimmt.
Wenn er so weiter macht, wird das mit der Meisterschaft nicht. Nicht, wenn er sich was bricht.
,,Keine Sorge ihm wird nichts passieren", Lächelt Emilia. Dabei ist sie genauso angespannt wie ich. Keiner von uns beiden will, dass unser bester Freund wieder Wochenlang im Krankenhaus liegt.

Die Sonne scheint hell und ich schwitze ununterbrochen. Emilia hat sich am Geländer angelehnt und wedelt mit ihrer Hand.
,,Ganz schön heiß was?", Lache ich. Sie nickt. ,,Wie viele Runden muss er noch?", Frage ich und schaue Phil zu, wie er die nächste Runde dreht. Emilia schaut auf die Stoppuhr in ihrer Hand.
,,Noch ungefähr 5... Die Zeit ist momentan bei 3:43 Minuten", Ich nicke und konzentriere mich darauf, nicht zu verdursten.
Diese Sportart ist meiner Meinung nach zu gefährlich.
Er hat nur seinen Anzug und einen Helm, nicht mehr... Dabei besteht die Strecke aus Erde und Sand. Hindernisse sind auch dabei und mein Herz klopft vor Angst immer schneller, wenn er fast gegen ein es der Hindernisse fährt.

Schneller als gedacht höre ich den Motor lauter und sehe dann wie Phil langsam auf uns zu fährt.
Emilia stoppt die Zeit, während meine Bester Freund seinen Helm abzieht.
,,Wie war ich?", Fragt er Grinsend. Er schwitzt ja noch mehr als ich, was eigentlich kein Wunder bei diesem Anzug ist.
,,5:43", Antwortet Emilia.
Phil schüttelt mit dem Kopf. ,,Viel zu lange! Um zu gewinnen muss ich es unter drei schaffen", Er massiert sich mit einer Hand die Schläfe.
Die Enttäuschung kann man in seinen Augen genau erkennen.

Er will unbedingt unter die Top drei kommen und nicht so wie letztes Jahr 7. Werden...
,,Ich mache es nochmal!", Stellt er entschlossen fest und will gerade seinen Helm aufsetzen, als Emilia seine Hand festhält.
,,Nein mein Freund! Uns ist mega heiß und du brauchst eine Pause!", Mahnt sie ihn und widerwillig klettert Phil über das Gelände.
,,Ja Mami", Daraufhin kassiert er einen Schlag gegen den Hinterkopf und ich fange an zu lachen. Die beiden sind einfach zu lustig.

-

Wir gehen durch den Park und bleiben an einem Eis stand stehen. Nunja, ich fahre eher.
Ich brauche Emilia nicht sagen, welchen Geschmack ich möchte. Das gleiche gilt für Phil, denn sie weiß einfach alles über uns.
,,Hier", Sie gibt mir lächelnd ein Vanille Eis und Phil eins mit Erdbeeren Geschmack. Dankbar nehme ich es an.
Perfekt an so einem heißen Tag!

Emilia und Phil haben sich an den großen Brunnen gesetzt und ich sitze in meinem Rollstuhl neben ihnen.
,,Was wollen wir noch machen?", Nuschelt Phil, weil er gerade sein Eis im Mund hat.
Ich zucke mit den Schultern.
Daraufhin sagt keiner mehr etwas.
Ich schätze mal, ich gehe hiernach nach Hause. Weit ist es ja nicht. Langsam tauche ich meine freie Hand in dem Kühlen Wasser.
Wie es wohl ist, zu schwimmen? Einfach mal im Meer oder so...
Wieder eines meiner kleinen Träume, die ich mir nicht erfüllen kann.
Anscheinend kann Phil meine Gedanken lesen. ,,Hey! Irgendwann wirst du schwimmen können!", Grinst er dumm und Emilia schlägt ihn daraufhin.
Ich seufze. ,,Du weißt ganz genau, dass es nicht gehen wird! Und jetzt mach mir keinen falschen Hoffnungen...", Das letzte Murmel ich traurig.
Phil sagt nichts mehr, aber Emilia versucht mich wie immer aufzumuntern.
,,Aber schau mal... Du kannst singen, zeichnen, Klavier spielen, bist ein Genie und du bist hübsch! Das können wir alles nicht!", Wegen dem letzten muss ich lachen.
,,Ihr könnt also nicht hübsch sein?", Als Emilia merkt was sie gesagt hat, fängt sie auch an zu lachen.

,,Hä?", Verwirrt runzelt Phil die Stirn.
Er versteht den Sinn von dem Satz anscheinend nicht. Typisch unser Phil.
Aber weder Emilia noch ich, machen den Anstand, es ihm zu erklären.
Weshalb er auch die nächsten Minuten unseres Lachflash's nur dumm guckt.

,,Ok, ich sage nichts mehr",Lacht Phil kurz und macht sich weiter an sein Eis ran.

-

Müde lege ich mich ins Bett. Wieder der selbe Ablauf wie immer... Mom ist gerade noch Arbeiten und sie kommt erst spät nach Hause... Eigentlich muss sie morgens nicht aufstehen, weil sie später Arbeiten geht. Aber wegen mir tut sie es... Ich habe eine Idee!
So schnell wie möglich setzte ich mich wieder in meinen Rollstuhl, was mir auch die letzte Kraft raubt.
Ich rolle in das Zimmer meiner Mutter und stelle ihren Wecker um. Dann rolle ich zurück und schreibe schnell einen Brief, den ich ihr Morgen früh mit Kaffee auf den Küchentisch legen werde.

Hey Mom!
Ich gehe heute mal alleine in die Schule und habe deswegen deinen Wecker umgestellt... Ich hoffe du bist mir jetzt nicht böse!

-Tyler

Ich lege den fertigen Brief mit einem Lächeln auf meinen Schreibtisch und sammeln nochmal alle Kraft, um mich in mein Bett zu legen. Was würde ich nicht alles tun, um wenigstens einen Tag laufen zu können?
Ich würde diesen Tag, zu dem besten meines Lebens machen.

Meine Augen werden schwerer und fallen zu.


HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt