Gedankenfreiheit

Gegenwart

Wir leben alle in der Gegenwart, denken aber nie daran. Wir denken an Vergangenes oder an Zukünftiges. Selbst das planen der Dinge gehört zur Zukunft. Leben wir dann eigentlich noch in der Gegenwart? Oder sind es nur noch unsere Körper?

Wie oft warten wir und beschäftigen uns dabei nicht mit dem warten sondern mit dem auf das wir warten?

Ich stehe hier und warte auf die Ubahn. Wende den Blick von der Anzeige ab und überlege wann ich dass letzte mal hier war und schon wieder bin ich aus der Gegenwart geflüchtet. Mein Körper steht zwar gerade da aber in Wahrheit bin ich irgendwo außerhalb. Ich träume. Sei es von Vergangenheit, Zukunft oder von Wünschen. Man sieht es mir nicht an. Den alles was die anderen sehen ist jemand der auf die Ubahn wartet und nichts tut. Selbstverständlich könnte ich lesen oder Musik hören, aber wenn ich dass tue bin ich dann noch in der Gegenwart oder in meinen Träumen und Wünschen?

Es ist nie sichtbar wo und wann wir gerade sind. Nicht mal das Jahr kann es uns sagen, denn einerseits ist die Zeit ein von uns Menschen fest gesetztes Limit und andererseits kann auch nur mein Körper da sein. Jetzt gerade ist mein Körper am 15.01.2017 um 7:13 in Bochum und wartet auf die Ubahn um zur Uni zufahren. Die anderen neben mir beachten mich nicht weiter als ich sie auch. Vielleicht überlegen Sie was ich studiere oder warum ich diesen bescheuerten Schal um habe, oder diese Tasche. Die Gründe dafür liegen auch nicht in der Gegenwart. Also was ist die Gegenwart? Die Gegenwart ist eine Millisekunde denn dann ist sie wieder vorbei und eine neue Millisekunde beginnt.

Aber diese Millisekunden entscheiden über unsere Vergangenheit und Zukunft. Also ist es die Gegenwart die der Ursprung ist? Oder doch die Vergangenheit oder Zukunft?

Ich habe meine Gegenwart vor einem Jahr mit denken verschwendet und nun mit taten und beides half mir nicht. Damals habe ich bereut und nun tue ich das selbe. Welche Option bleibt dann für die Zukunft? Was kann ich in der Gegenwart der Zukunft machen um nicht zu bereuen? Um nicht den Jungen, ja eigentlich schon den Mann, denn ich so sehr liebe wieder zu verlieren oder um ihn endlich zurück zu gewinnen?

Und sind es nicht die Fragen Wie, Was, Wo, Wann und Warum, die uns an die Gegenwart ketten uns aber sowohl in Vergangenheit und Zukunft begleiten?