Kapitel 2

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„Wach auf, mein Baby Boy," säuselte eine sanfte Stimme an Peters Ohr. Müde drehte sich der Student auf die andere Seite seines Bettes und murrte: „Noch fünf Minuten!" „Ich glaube dein liebes Tantchen sieht das anders," als sich Peter noch immer nicht bewegte spürte er plötzlich eine behandschute Hand in seiner Boxer, „Wenn du nicht auf normalem Wege aufwachst muss ich halt zu anderen Methoden greifen."

Erschrocken aufquietschend drängte sich Peter von der Hand weg und starrte den Größeren vor sich, Deadpool, – was hatte er auch erwarten sollen – entsetzt an: „Du bist nicht nur irre und ein Mörder, Nein, du bist auch noch pervers!" „Schuldig im Sinne der Anklage," flötete Wade und ließ sich einfach auf dem Rücken auf dem Bett nieder, „Dein Tantchen hat vorhin nach dir gerufen. Ich hätte ihr ja gerne geantwortet, aber nen Herzinfarkt wollte ich der guten Dame dann doch nicht bescheren. Magst du mir was zu Essen mitbringen?" „Ich hasse dich," murmelte der Jüngere. Er wunderte sich nicht einmal mehr, weshalb Deadpool nicht mehr in dem Schrank war, hatte sich einfach damit abgefunden.

„Ich weiß, dass du >Liebe< meinst!"

Während Peter mit May aß, schlurfte Wade munter durch Spidermans Zimmer. „Peter? Hattest du heute Nacht Besuch?," stellte May die unangenehme Frage und biss von ihrem Brötchen ab. Etwas zu schnell gab Peter ein zu hohes >Nein< von sich und versuchte sich hinter dem Tetrapack Orangensaft auf dem Tisch zu verstecken. „Aber ich höre doch Schritte von Oben." „Also ich höre nichts," Peter nahm schnell einen Schluck Kaffee. Warum machte dieser Irre da Oben nur sein Leben so schwer?

„Doch doch, Peter, ich höre definitiv Schritte," kicherte die alte Lady. Feuerrot suchte Peter nach einem Loch im Boden, das ihn einfach verschwinden lassen könnte.

Zur selben Zeit hüpfte Wade sich den linken Fuß haltend auf einem Bein durch Peters Zimmer. Auf dem nach draußen hatte er sich den Fuß gestoßen und fluchte nun weder leise noch jugendfrei vor sich hin.

Einige Tage später, Peter hatte die Ereignisse mit Deadpool längst verdrängt, entspannte der junge Mann auf dem Vordach des Haus mit einem Buch in der Hand, das ihm ein Freund empfohlen hatte. Wie auch schon in den letzten Tagen schien die Sonne unerbittlich warm und ließ ihn wie in einer Sauna schwitzen. May war einkaufen und er selbst brauchte einfach frische Luft, auch wenn die Schwüle nicht unbedingt das war, das er sich erhofft hatte.

In sein Buch vertieft bemerkte Peter nicht, wie eine junge Brünette klingelte. „Peter? Peter, bist du da?," fragte sie, da Peter nicht auf das Klingeln reagiert hatte. Sofort schloss der Held da Buch und rutschte vom Vordach, landete neben ihr und fragte: „Lucy? Was machst du denn hier?" Den Kopf schief legend hörte er der hübschen Frau vor sich zu. „Ich... Ich wollte sagen... Das mit dem Daten sollten wir lassen. Ich habe einen netten Typen kennengelernt und glaube, dass ich mich in ihn verliebt habe. Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen." „Oh," niedergeschlagen versuchte sich Peter zu einem Lächeln durchzuschlagen, scheiterte aber kläglich, „Dann... Ähm... Glückwunsch,dass du jemanden gefunden hast." „Es tut mir echt Leid, aber ich wollte dir später nicht das Herz brechen," Lucy drehte sich elegant um und verließ das Grundstück. Dieser Tag war offensichtlich gelaufen für Peter.

Während Lucy nachsehend sich seinen deprimierenden Gedanken hingab beobachtete Wade ihn vom Bordstein aus, natürlich ohne seinen Anzug. Die graue Kapuze seines Parkers hatte er sich tief ins Gesicht gezogen um möglichst nicht gesehen zu werden. Nach all den Jahren schämte und hasste er sich selbst für die Verunstaltung seines Gesichts. Dieses Mal hatte er tatsächlich nur aus Zufall mitbekommen, was Peter mit dieser Frau besprochen und wie niedergeschlagen er reagiert hatte. Der Junge brauchte Ablenkung. Und die Form der Ablenkung, die Wade ihm zukommen lassen würde, war dem Söldner schon klar.

Fuck The Hero - A Spideypool StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt