Kapitel 3

965 38 4
                                    

„Du willst bitte was?,“ das ging Peter eindeutig zu weit! Hinter seiner Maske grinsend schob Deadpool Peter die Mütze aus dem Gesicht: „Ich wiederhole es gerne; Ich brauche deine Hilfe bei einem Job und dafür musst du den Stricher spielen.“ Fassungslos fasste sich der Brünette an die Stirn. „Das kann einfach nicht dein Ernst sein!,“ klagte der Kleiner, „Außerdem; Wer sagt, dass ich mit dir zusammenarbeite.“ „Ich.“ „Ach? Und deinen Entscheidungen muss ich mich beugen?“ „Wäre doch mal ein Anfang.“

„Du spinnst doch total!“ „Weißt du eigentlich, wie oft mir das schon vorgehalten wurde?,“ Wade drehte den Kopf und lehnte sich leicht zu dem Kleineren hinunter, „Ich kann dir auch gerne beibringen, was ein Stricher so tut.“

Mit hochrotem Kopf wandt sich Peter ab und atmete einmal tief durch um Deadpool nicht schlagen zu müssen: „Was für ein Auftrag ist das? Wirst du jemanden umbringen?“ „Dieses Mal nicht,“ erklärte Wade ruhig, „Ich soll mich um einen gewissen Joe Irgendwas kümmern. Gegen ihn liegen genug Beweise vor, um ihn einzubuchten, allerdings ist er geflohen. Er hat mehrere männliche Prostituierte umgebracht, nachdem er sich in deren Wohnungen hat bringen lassen.“

Noch immer skeptisch hob Peter eine Augenbraue: „Dann soll ich also der Lockvogel sein? Wieso machst du das nicht einfach selbst.“ „Weil bei meinem Gesicht die Freier eher weglaufen als sich auf mich einzulassen. Außerdem wollen wir beide solche Personen hinter Gittern sehen, oder?“ „Gutes Argument. Dann musst du aber versprechen, nicht mehr zu töten!,“ verlangte Peter, war sich selbst aber nicht ganz sicher, seit wann er etwas auf Deadpools Wort gab. Wade grummelte unter seiner Maske etwas Unverständliches und gab dann nach: „Meinetwegen reduziere ich es auf das Nötigste.“ Dieses Mal waren sich beide Stimmen in Wades Kopf einig. Keine von ihnen und auch Wade selbst glaubten nicht daran, dass der Söldner tatsächlich mit dem Töten aufhören würde.

Und doch wollte sich Wade an das Versprechen halten. Er hatte es Peter versprochen, und so scheiße Verhalten sonst auch war, immerhin dieses eine Mal würde er versuchen sich zu bessern, zumindest redete er sich das ein.

Am Abend darauf - es war ausgemacht worden, dass Peter der Lockvogel sein und Wade darauf achten würde, dass ihm nichts passierte – stand Wade im Bad seiner kleinen Wohnung und betrachtete, was von seinem einst so attraktiven Gesicht noch übrig war. Die Haut war ungesund gerötet, vernarbt und verbrannt und nicht ein einziges Haar war zu sehen. Würde er an sich hinunter sehen, würde sich dieses Bild kaum verändern. Die Haut war rau und schmerzte bei jeder kleinsten Berührung. Und doch stand Wade Tag um Tag wieder auf, ertrug die Schmerzen und ließ sich nichts anmerken. Wie sehr er sich doch manchmal wünschte dem ganzen ein Ende bereiten zu können. Kein Schuss in den Kopf, kein Gift der Welt konnte ihn umbringen. Wie oft hatte er es schon versucht? Wade wusste es nicht mehr, hatte nach dem zehnten Mal aufgehört zu zählen.

Erneut wallte sein Hass auf Francis und seine Mutation auf. Läge dieses Arsch nicht schon vor sich hin rottend zwei Meter unter der Erde hätte Wade ihm nur all zu gerne seinen Namen in die Bauchdecke geritzt, ihm trotz seiner verschmorten Nervenenden die schlimmstmöglichen Schmerzen zugefügt!

Eine Welle der Verzweiflung schlug über Wade zusammen. Es gab keine Heilung für das, was man mit ihm gemacht hatte. Mit seinem Aussehen würde er einsam und alleine sterben, sollte das überhaupt möglich sein. Wenn er an den Mann, der neben ihm ebenso mutiert war – Wolverine – und an dessen Alter, wurde dem Kanadier ganz schlecht. So lange hatte er nicht vor diese Schmach zu ertragen. E her würde er sich in die Sonne schießen lassen, immerhin das würde ihn umbringen!

Zu gern hätte sich Wade einfach Peter geschnappt und sich mit ihm auf eine tropische Insel abgesetzt. Vorausgesetzt der Junge würde bei seinem Gesicht keinen Herzinfarkt kriegen und sie hätten genügend Chimichangas.

Fuck The Hero - A Spideypool StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt