Der Wind weht eisig um meine Wangen, friert alles ein, was ihm in den Weg kommt.
Menschen laufen an mir vorbei, telefonierend, frierend, manche lachend, andere schweigend.
Ich stecke meine Hände in die Taschen meines Matels und ziehe die Schultern hoch in der Hoffnung, dass mir dann wärmer werden würde.
Während ich so durch die Stadt laufe, fallen leise ein paar Schneeflocken vom Himmel und ich überlege, ob Eis ein gefrorenes Herz wohl wieder auftauen kann.
Wie in Mathe, Minus mal Minus ergibt Plus.
Müsste dann nicht auch Eis mal gefroren wieder Sonnenschein geben?
Meine Hände wandern automatisch in die Nähe meines Herzens, als wollten sie die kleinen Teile, in die es zerbrochen ist, beisammen halten.
Über mich selbst lachend schüttele ich den Kopf und lasse sie schnell wieder in meinen Taschen verschwinden.
Ein gefrorenes Herz mit Eis auftauen, manchmal sind meine Gedanken selbst für mich einen Hauch zu schräg.
Plötzlich sehe ich ein Pärchen an einer Ampel stehen, eng aneinander gekuschelt.
Sie wärmen sich gegenseitig und plötzlich wird mir alles klar.
Eis kann mein Herz nicht wieder auftauen, Sonnenschein alleine aber auch nicht.
Ich brauche einen eigenen Sonnenschein, einen Sonnenschein, der in mein Leben hineinscheint und mir so viel von seinem Licht abgibt, dass ich wieder anfangen kann zu leben.
Also wo bleibst du, Sonnenschein? Ich warte auf dich.
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gedanken f r e i
PoetryPoesie mit Elementen der Natur und einem Hauch Romantik. Gedanken, die frei sind wie die Sterne am Horizont, und die Jahreszeiten einfangen. Auszug: / Bin gefallen für dich, sachte wie ein Blatt. Wurde vom Wind durchrüttelt, bin zerknittert gelande...