Aufgeben kann jeder

464 7 2
                                    

This story is in a steady process of being worked on. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eine kleine Rückmeldung geben würdes (:

--------------------------------------------------------------------------------------------------

Nichts wirklich verläuft so wie man es plant. Das Leben macht einem immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Ich schaute aus dem Fenster des Zuges in dem ich gerade saß. Der Regen, der gegen die Scheibe regnete, rannte an der Seite in einem kleinen Bach herunter. Die Wolken hingen schwer am Himmel und die Bäume beugten sich dem Wind, der über die Landschaft fegte. Ich hob meinen Kaffee hoch und trank einen Schluck. Mein Buch, das ich angefangen hatte zu lesen, lag aufgeschlagen auf meinem Schoß. Ich schaute wieder aus dem Fenster. Die Landschaft zog schnell an uns vorbei, wenn man nahe am Zug auf etwas schaute, konnte man es nicht mehr richtig erkennen. Ich schaute in die Ferne. Der Weizen war gelblich braun und ich war mir sicher, dass diese Ernte total verregnet war und keine gute Ernte werden würde. Der Regen peitschte nun richtig gegen mein Fenster und die Wolken wurden dunkler. Ein grün-schwarz fast und es blitzte und donnerte. Ich seufzte auf und drehte meinen Kopf wieder zu dem Sitz hin, der vor mir war. Dann richtete ich mich ein wenig auf um die eingeschlafenen Muskeln in meinem Hintern aufzuwecken und lehnte mich dann wieder gegen meinem Sitz.

"Etwas zu trinken?" Ich schaute auf. "Nein, danke." Die Frau lächelte zu mir und ging dann weiter mit dem Wagen. Das Baby vorne in meinem Abteil fing wieder an zu schreien und der Mann hinter mir stöhnte genervt auf. Neben mir, auf der anderen Seite des Ganges, saß ein Geschäftsmann, der andauernd am Telefon war. Er hatte einen dunkel blauen Anzug an mit einer schwarzen Krawatte. Der Laptop war auf dem Ausklappt Tisch aufgestellt und ich hätte schwören können, dass ich das Facebook Chat Plob hörte. Ich nahm noch einen Schluck von meinem Kaffee und schaute wieder aus dem Fenster. Der Regen hatte nachgelassen und auch die Wolken waren nicht mehr so dunkel. Es ertönte eine Durchsage, dass wir demnächst in Nürnberg halten würden und ich hoffte inständig, dass es nach München nicht mehr allzu lang dauern würde.

München. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mal nach München gehen würde und dort leben würde. Doch nun war es nun mal so und ich hatte jetzt schon keine Lust darauf. Ich mochte Bayern nicht und erst Recht nicht den FC Bayern München. Ich konnte den bayrischen Dialekt nicht leiden und auch nicht die Art und Weise der Bayern. Kurz, ich wollte dort niemals hin. Doch ich hatte keine andere Wahl. Ich musste. Ob ich wollte oder nicht. Ich drehte meinen Kopf und schaute wieder aus dem Fenster. Mais- und Wiesenfelder wechselten sich nun ab. Ab und zu war ein Haus zu sehen oder ein kleines Dorf, eine Fabrik oder nur die Naturmauer, die angelegt worden war, um die Geräusche eines vorbeifahrenden Zug zu dämmen.

Ich schloss meine Augen und konnte nicht verhindern, dass eine Träne meine Wangen runter lief. So viel war passiert in einer so kurzen Zeit. So viel hatte sich geändert und so viel würde sich noch ändern. Ich atmete tief durch und öffnete die Augen. Der Regen hatte wieder zugenommen und auch die Wolken waren wieder in seinem grün-schwarz zurück. Es sah fast so auf wie bei Harry Potter, wenn Voldemort irgendeine Attacke hatte und sein komisches Symbol in den Himmel malte. So grün-schwarz war der Himmel und ich fragte mich, ob es vielleicht so was gab die eine Harry Potter Welt mit Voldemort und ob vielleicht dieser Kampf gerade stattfand. Das dies der Grund war, weshalb der Himmel so gefärbt war, als würde die Welt gleich untergehen und das dies der Grund war, warum vor gut vier Wochen das Flugzeug nach New York abstürzte. Der Zug verlangsamte und kam letztendlich zu einem Stopp. Ich schaute von meiner Starre auf. Warum stoppten wir mitten auf der Fahrt von Nürnberg nach München im Nichts? Ich schaute fragend zu dem Geschäftsmann neben mir, der mich genauso fragend anschaute. Erst da erkannte ich, wie jung er doch war. Der genervte Mann hinter mir stand auf und schaute, ob er irgendwas in dem Vorderen Abteil sehen konnte, doch nichts. Wir drei waren die einzigen in unserem Abteil gewesen. Der Rest war in Nürnberg ausgestiegen. Eine Assistentin kam in unser Abteil.

"Was ist denn los?"

"Selbstmordversuch auf den Gleisen."

"Na super, hätte sich die Person nicht einen anderen Tag aussuchen können?"

Der genervte Mann war richtig unhöflich.

"Sie sollten mal darüber überlegen, warum sich ein 17 jähriges Mädchen auf die Gleise legt."

Der Mann schaute verdutzt zu der Assistentin.

Ich schluckte.

17. Genauso alt wie ich und ich konnte sie nur zu gut verstehen. Hätte ich den Mut, würde ich dort auch liegen.

Aufgeben kann jederWo Geschichten leben. Entdecke jetzt