Seit meinem Geburtstag ist nun knapp eine Woche vergangen. Um wenigstens irgendwie das Buch meiner Mutter zu nutzen, habe ich begonnen, es als eine Art Tagebuch zu nehmen. Aber wenigstens kann ich das Amulett täglich tragen. Auch heute hatte ich vor wieder in das Buch zu schreiben:
Heute saß ich mal wieder mit meinen besten Freundinnen vor unserem Klassenraum und redeten über Gott und die Welt, als einige Mädchen aus unserer Klasse zu uns kamen und von einem neuen Lied erzählten, das total cool sei. Wie sich herausstellte meinten sie das neue Lied meines Lieblingssängers, der eigentlich noch nicht so berühmt ist. Ich würde gerne nochmal erleben, dass...
Auf einmal beginnen das Amulett an meinem Hals sowie das Buch auf meinem Schreibtisch in einem Türkiston zu leuchten. Alles dreht sich und mir wird schwindelig. Ich versuche angestrengt mich nicht zu übergeben, weshalb ich die Augen schließen muss.
Sobald ich sie wieder öffne, bemerke ich, dass meine Wahrnehmung wohl auch ziemlich gelitten haben muss. Denn anstatt, dass ich immer noch an meinem Schreibtisch über dem Buch sitze, stehe ich nun in unserem Schulgebäude. Genauer gesagt stehe ich jetzt hinter einer kleinen Gruppe von Mädchen, die gerade dabei sind über irgendwas zu reden. Da ich denke, dass ich das träume, was auch zumindest logischer wäre, als alles andere was in meinen Gedanken umher fliegt, kneife ich mir in den Arm. Ich rechne damit, wieder an meinem Schreibisch zu sitzen, aber ich stehe immer noch hier, bloß habe ich jetzt einen leicht schmerzenden Arm. Also ist es kein Traum, aber was sonst?
Ich höre die Schulglocke klingeln und sehe die Mädchen weggehen. Doch was sich vor der Gruppe befunden hat, schockt mich noch mehr. Denn ich sehe nicht nur meine besten Freundinnen da sitzen, sondern auch ein Mädchen, das mir eins zu eins gleicht. Die fünf stehen auf und folgen den anderen Mädchen, während ich geschockt stehen blieb.
Wie konnte das sein? Hatte ich einen Doppelgänger? Aber selbst wenn, wieso waren meine besten Freunde mit diesem Doppelgänger jetzt noch in der Schule? Schließlich ist es schon Abend. Und warum haben sie mich nicht bemerkt? Abgesehen davon, wie bin ich eigentlich hier her gekommen? Das alles war mehr als nur rätselhaft. Ich sagte zu mir selbst: „Wenn ich das irgendwem erzähle, wird er mir das sicherlich nicht glauben. Ich möchte nur noch Hause."
Plötzlich beginnt das Amulett, welches ich immer noch trage, rot zu leuchten. Wieder dreht sich alles und mir wird schwindelig. Ich versuche aber die Augen offen zu halten, was mir nur schwer gelingt, doch dadurch bemerke ich eine Uhr die sich immer schneller vorwärts bewegt. Auf ein Mal stoppt die Uhr ruckartig und beginnt vor meinen Augen zu verblassen, bis ich das Buch meiner Mutter wieder vor mir auf dem Schreibtisch liegen sehe.
„Abgefahren", flüstere ich. Ich habe zwar immer noch überhaupt keine Ahnung davon, was das eben war, aber darüber reden muss ich trotzdem mit irgendwem. Am besten eignen würde sich dafür wahrscheinlich meine beste Freundin Mira. Sie war schon immer ein wenig mehr von Übernatürlichem überzeugt gewesen und so verrückt es auch klingen mag, ich glaube wirklich, dass mir etwas Übernatürliches passiert ist. Aber würde ich meinem Vater davon erzählen, brächte er mich mit Sicherheit zu einem Psychiater! Ihm also davon zu erzählen, ist eine doch eher schlechte Idee.
Ich schaue aus dem Fenster und bertachte die die Straße und die anderen Häuser, an denen das Regenwasser herabläuft. So entscheide ich mich schon relativ früh ins Bett zu gehen, da ich schon ahnte, dass ich noch ein bis zwei Stunden darüber nachdenken werde, wie ich Mira von meinem merkwürdigen Erlebnis erzählen könnte.
Denn auch wenn sie die Person ist, von der ich denke, dass sie es mir am ehesten glauben könnte, werde ich auch sie wahrscheinlich erst mal davon überzeugen müssen.
Aber wie heißt es so schön? Erstmal eine Nacht drüber schlafen.
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Für dich springe ich ans Ende der Zeit
Teen FictionMan stellt sich seinen 16. Geburtstag eigentlich so vor: Eine tolle Feier, viele Freunde und einwenig Alkohol Doch was ist wenn du an deinem 16. Geburtstag ein Geheimnis deiner verstorbenen Mutter erfährst und sich dadurch dein gesamtes Leben verän...