Sieben Jahre später:
Der 16. Geburtstag. Ein Tag an dem jeder normale Teenager sich auf das große Feiern und den legalen Erwerb von Alkohol freuen würde. Doch ich hatte zuerst mal eine andere Priorität, denn als meine Mutter vor genau sieben Jahren starb, hinterließ sie mir, außer meinem Erbe, eine geheimnisvolle Kiste, an der ein Brief beigelegt war und auf diesem steht:
Solltest du diesen Brief lesen müssen, bin ich nicht mehr lebendig an deiner Seite, aber immer noch in deinem Herzen. Die Kiste beinhaltet ein Familienerbstück, welches dir dabei helfen sollte, wenn du es richtig verwendest, eine andere Sicht auf dein Leben zu bekommen. Aber du darfst den Inhalt erst mit 16 öffnen. Bitte halte dich daran! Ich kann dir leider nicht erklären, wie genau du mit dem Inhalt umzugehen hast, aber du bist ein schlaues Mädchen und wirst das schaffen.
In Liebe,
Mama
Seit ich diese Kiste besitze, grüble ich jedes Mal an meinem Geburtstag darüber nach, was sich wohl in ihr befinden könnte. Ich hatte wirklich schon die verrücktesten Ideen, darunter war zum Beispiel eine tausend Jahre alte Schriftrolle oder eine große Geldsumme. Es gibt so viele Möglichkeiten, die als Familienerbstück durchgehen könnten, eine ist wohl absurder als die andere. Während ich schon wieder an meinem Geburtstag über die geheimnisvolle Kiste nachdenke, sitze ich auf meinem Bett. Es ist gerade mal 08:00 Uhr morgens am Samstag, aber ich war so aufgeregt gewesen endlich die Kiste zu öffnen, dass ich nicht länger hatte schlafen können.
Ich entscheide mich auf zustehen und gehe zu meinem Schreibtisch und öffne die zweite Schublade von unten, in der sich nichts als die verstaubte Kiste meiner Mutter befindet. Vorsichtig hebe ich sie heraus und trage sie zu meinem Bett. Nachdenklich betrachte ich sie. Solange hatte ich auf meinen 16. Geburtstag gewartet und wollte diese Kiste endlich öffnen. Doch nun habe ich auf einmal Angst davor. Was ist wenn ich es nicht schaffe, mit dem Inhalt umzugehen, wie meine Mutter es geschrieben hat? Ich kann sie nicht enttäuschen. Ich darf sie nicht enttäuschen! Sanft fahre ich mit meinen Fingern über die zierlichen und altertümlichen Verzierungen, die an das Mittelalter erinnern, und dann zu dem verrosteten Verschluss. Vorher hatte ich mir die Kiste nie wirklich angeschaut, so bemerke ich erst jetzt, dass die Kiste nur durch einen einfachen Schiebeverschluss geschützt wird. Meiner Meinung nach ziemlich Merkwürdig, da ich dachte der Inhalt wäre eher Wertvoll und so hat sich der Verdacht nach Geld geklärt. Die Furcht, davor meine Mutter zu enttäuschen, ignorierend betätigte den Verschluss. Ein leises, fast unhörbares Klicken ist zu hören. Ich atme einmal tief ein und aus, dann klappe ich mit einem Ruck den Deckel hoch.
Im Inneren der Kiste sticht mir zuerst ein matt glänzendes, goldenes, wellenförmiges Amulett ins Auge, es ist ein wenig verbogen und dennoch irgendwie wunderschön, was wahrscheinlich daran liegt, dass es wohl mal meiner Mutter gehörte. Als ich es herausnehme, bemerke ich den Untergrund. Es ist ein Buch. Auch dieses nehme ich nun vorsichtig heraus. Es ist schon ziemlich verstaubt und sieht ausgelesen aus. Auf dem Umschlag ist eine ebenfalls wellenförmige Einkerbung zu sehen. Mittlerweile bin ich wirklich neugierig was denn in dem Buch steht, dass es als so wichtiges Erbstück gilt. Mit zitternden Händen schlage ich die erste Seite dieses Buches auf. Ein wenig enttäuscht schlage ich die zweite Seite auf, doch auch auf dieser Seite steht nichts. Im schnelldurchlauf blättere ich die Seiten durch, aber auch auf keiner anderen ist es etwas geschrieben. Wieso vererbt mir meine Mutter ein Buch, in dem nichts steht und sagt dann noch ich würde herausfinden wie es funktioniert? Dachte sie ich würde mit 16 Jahren nicht wissen wie man schreibt?
Trotzdem freue ich mich über das Amulett, welches ich ja sehr schön finde und lege es um meinen Hals. Endlich habe ich einen wirklichen Gegenstand, der mich an meine Mutter erinnert und den ich überall mit hin nehmen kann. Mal schauen ob meinem Vater der „neue" Schmuck nachher beim Frühstück auffällt. Mittlerweile ist es 08:30 und ich höre meinen Vater müde die Treppe herunter laufen. Wahrscheinlich deckt er jetzt den Tisch und sucht die Geschenke zusammen. Ich entscheide mich auch auf zustehen und gehe die Treppe runter um nun meine anderen Geschenke auszupacken.
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Für dich springe ich ans Ende der Zeit
Novela JuvenilMan stellt sich seinen 16. Geburtstag eigentlich so vor: Eine tolle Feier, viele Freunde und einwenig Alkohol Doch was ist wenn du an deinem 16. Geburtstag ein Geheimnis deiner verstorbenen Mutter erfährst und sich dadurch dein gesamtes Leben verän...