Kapitel 1

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Mich vorzustellen hab ich eigentlich wenig Lust zu. Aber es wird trotzdem von mir verlangt. Ich bin Maike, 25 Jahre alt und arbeite in Braunschweig an einer Kasse bei Rewe. Eigentlich ist der Job ganz okay, hab nette Kollegen einen erträglichen Chef. Ab und zu sind auch mal nette Kunden dabei. An diesem Tag war meine Laune aber total am Arsch, ich habe kaum geschlafen und dann muss ich auch noch früh arbeiten. Na ganz große Klasse. Kurz vor meiner ersehnten Pause die ich mir wirklich verdient habe, kam ein noch schlecht gelaunterer Mann zu mir an die Kasse. Mein erster Blick fiel auf seinen auffälligen Pikachu-Pulli. Mein erster Gedanke war, warum trägt ein erwachsener Mann solch einen Pulli? Naja egal, jedem das Seine. Als ich die Einkäufe über das Band ziehe schaut er mir in die Augen. Er hatte Haselnussbraune Augen, seine Haare trugen die gleiche Farbe und einen Dreitagebart der ihm wirklich sehr gut stand. Da nicht viel los war, fing er an ein lockeres Gespräch an.
„Auch so schlechte Laune?" fragte die dunkle Stimme. „Oh ja, übrigens krasser Pulli." grinste ich ihn an. Hoffentlich sehe ich jetzt nicht aus wie ein Honigkuchenpferd. „Danke, kennst du dich damit aus?". Gut mein kleiner Bruder hat eine Zeit lang damit gespielt, mein Wissen darüber reichte aus um eine gelungene Unterhaltung zu führen. Ende vom Lied war ich hatte seine Nummer und sollte ihm schreiben damit wir mal zusammen zocken können. Gut ich habe höchstens zwei Mal sowas gespielt aber das kann man doch bestimmt lernen. Ich konnte die ganze Zeit auf der Arbeit nich mehr klar denken. In Gedanken war ich irgendwie neugierig auf den Mann mit dem Pikachu-Pulli. Aber moment mal... wie hieß der Typ eigentlich? Ich kramte den Zettel aus meiner Tasche raus und laß ihn nochmal genau durch. Wenigstens hat er seinen Namen drauf geschrieben, Steven Matyssek. Klingt doch ganz nett. Naja, weiter gings mit der Arbeit immer Steven im Hinterkopf, er hatte mir total den Kopf verdreht richtig naiv eigentlich wie kennt man es auch sonst von mir. Als ich dann auch endlich mal Feierabend hatte ging ich zu meinem Auto schmeißte meine Tasche auf den Beifahrersitz und kramte mein Handy raus. Da ich ein nicht all zu altes Auto hatte, welches in der Lage war sich mit meinem Handy zu verbinden, sodass ich meine Musik anmachen konnte. Nur nicht diese Chartlieder die im Radio rauf und runter liefen. Als sich mein Handy mit dem dann endlich verbunden hatte, wählte ich meine Spotify Playlist aus, welche den Namen ,,Deutschrap Liebe'' trägt. Dann lief das Lied "Selbstbefriedigung". Ich sang mit bis ich an dem Sudden Part stehen blieb. Moment mal. Steven Matyssek, Sudden, Braunschweig, Pikachu-Pulli! Das kann ist doch nicht passiert oder? Ich hatte nicht allen ernstes Sudden's Handynummer? War das echt? Hab ich geträumt? Oh bitte Gott lass mich das nicht geträumt haben. Ich saß regungslos in meinem Auto. Ich kniff mir ein paar mal in den Arm um aufzuwachen falls dies ein Traum sei. Nichts, ich lag nicht in meinem Bett sondern saß immer noch in meinem Auto, vor mir meinem Handy mit einem offenen aber noch leeren Chat mit Sudden. Ich hätte heulen können. Sollte ich schreiben das ich ihn erkannt hatte? Lieber nicht.. Nicht dass er es bereut mir seine Nummer gegeben zu haben. In meiner Wohnung angekommen, umgezogen und abgeschminkt schrieb ich ein trockenes "Hey". Richtig unangenehm... auf mein erstaunen schrieb er direkt zurück. Ein kleiner Smalltalk wurde zum ausgereiften Gespräch über Pokémon, ich wollte grad anfangen zu schreiben bis er eine Nachricht schnell schrieb: "Sollen wir vielleicht telefonieren? Dann kann ich dir das besser erklären :)." "Klar warum nicht :)" antwortete ich. Ich bekam einen Anruf aber keinen normalen. Nein Facetime. Ich komplett ungeschminkt, im Bett liegend und in meinem viel zu großen Pulli den ich mir mal von meinem Vater geklaut hatte, sollte jetzt mit Steven Matyssek Facetimen? Ich ging nach kurzem zögern doch dran aber versteckte mein Gesicht bis zur Nase in dem Pulli. „Hey schöne Frau hör auf dich zu verstecken!" sagte er noch vor einem "Hallo". „Nein ich bin ungeschminkt" lachte ich. „Du hast ein sehr schönes Lächeln also zeigs jetzt auch". Richtig kitschig eigentlich aber doch süß. Also zog ich meinen Pulli runter und unterhielt mich mit ihm über Gott und die Welt. Nach 2 Stunden wurde ich dann doch mal müde und ich merkte wie mir immer wieder die Augen zufielen. Ich konnte mich ab und an mal aufraffen wach zu bleiben aber irgendwann schaffte ich auch das nicht mehr. Also schlief ich vor den Augen von Sudden ein.

It's more than friendship ~ Sudden FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt