Kapitel 1

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Seit ich 10 Jahre alt bin, lebe ich nun hier in diesem Haus. Im Wald zu leben hat auch seine Vorteile, man wird nie gestört, so wie Sabrina es gesagt hatte. Denn außer den Bäumen war hier niemand, mit dem ich etwas hätte machen können. ' Es ist perfekt', sagte mein Dad oft zu mir, wenn er denn mal da war, ' hier ist niemand von den Campbewohnern, die dich irgendwie ärgern könnten.' mit diesem Punkt hatte er Recht, denn selbst ich fand kaum den Weg hier hin, wenn ich abends wieder kam. Sabrina redete ihm aber auch alles mögliche ein...

Mein Dad fand das Haus so toll, da er fand, dass ich mich dort mit meiner Musik beschäftigen könnte, so wie Mum damals. Allerdings hatte Sabrina ganz andere Sachen mit mir vor, als mich in Ruhe singen und schreiben zu lassen. Aber fangen wir doch von vorne an...

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 Genervt drehte ich mich zur Seite, um meinen nervtötenden Wecker auszustellen. 5 Uhr morgens war einfach zu früh, um aufzustehen, besonders, wenn man bis spät in die Nacht gelesen hat. Das sollte ich mir echt abgewöhnen, vor allem, wenn ich weiß, dass der heutige Tag anstrengend werden wird. Genervt stand ich auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Es war nicht schwer, mir auszusuchen, was ich heute anziehen würde, denn ich hatte dank Sabrina ein festgeschriebenes Arbeitsoutfit, welches aus einer schwarzen Hose und einer roten Bluse mit Blumen bestand. 

Viel zur Auswahl hatte ich ansonsten aber auch nicht. In meinem zweiteiligen Schrank wäre wahrscheinlich noch Platz für dreifach so viel gewesen. Ich besaß zudem lediglich drei Kleider, die ich sorgfältig vor meiner Stiefmutter und meiner Stiefschwester versteckte. Darunter waren zwei Kleider von meiner Mum und eines, das mein Dad mir von seinen Reisen mitgebracht hatte. Die meisten der Sachen, die Dad von seinen Reisen für mich mitbrachte, landeten letztendlich im Kleiderschrank von Sabrina oder Skarlett, meiner Stiefschwester. Schnell schlüpfte ich noch in meine schwarzen, ausgelaufenen Nikes und ging dann über meinen Waldweg in die Küche.

Ich war ziemlich früh dran, wie ich fand und trotzdem herrschte in der Küche schon viel Betrieb. Überall lief Küchenpersonal rum, die eifrig damit beschäftigt waren, das Essen für die Gäste vorzubereiten. Anscheinend hatte sie für heute Personal eingestellt, um die Eltern der Reichen und der Promis zu beeindrucken. Es wunderte mich allerdings, da sie ansonsten jegliche Kosten beim Personal scheute. Das bedeutete... dass Dad wieder da war. Grinsend lief ich aus der Küche und hielt Ausschau nach seinem schwarzen Audi, den er immer mit auf seine Reisen nahm. Als ich ihn endlich fand, sah ich ihn neben Sabrina und Skarlett stehen, welche mich bereits entdeckt hatten und grimmig ansahen. "Dad" , rief ich und rannte ihm aufgeregt entgegen. Es war hart gewesen, zwei Monate ohne ihn auskommen zu müssen. Nur ich und diese Schreckschrauben, doch jetzt war er endlich wieder da!

Meine Schritte hallten laut über den Boden, auch, als sie langsamer wurden und letztendlich ganz endeten. Mein Vater hatte mich noch immer nicht entdeckt. Hatte bloß Augen für seine neue, bessere Familie, in die ich nicht hineingehörte. Meine Augen brannten. Ich schluckte. Ich warf einen letzten Blick auf die perfekte Familie und drehte mich dann um, entschlossen keine weitere Träne zu weinen, woraus natürlich nichts wurde.

Cinderella Story- Let's rock it -pausiert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt