- Kapitel XIX -

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  Er bringt mich noch nach Hause und verabschiedet sich dann. „Willst du nicht hier bleiben?" „Nein Sasa, du hast gesagt, dass wir auch mal getrennt sein müssen und das ziehen wir dann auch durch." „Na ok, knuddel Demon von mir ok?" „Klar mach ich." Er gibt mir noch einen Kuss und schwingt sich dann auf sein Rad, ich warte, bis ich ihn nicht mehr sehen kann. Dann schiebe ich das Rad wieder in den Keller und lasse mich vom Aufzug hochfahren. Mein ganzer Körper schmerzt und ich frage mich wirklich, wie ich morgen in die Schule soll. Misha sitzt immer noch mit Armin auf der Couch, sie scheinen Skyrim zu spielen. Interessiert setze ich mich dazu, die Drachen sind einfach mega niedlich, nur leider muss man sie ja töten. „Könnt ihr die nicht einfach zähmen und behalten?" „Das ist aber leider nicht der Sinn des Spiels Sasa." „Schade." „Wo warst du jetzt eigentlich?" „In einem Sportclub." „Wie in einem Sportclub?" Misha drückt auf Pause und ignoriert den maulenden Armin, ich stehe in der Küche und mache mir einen Eiweiß-Shake. „Erzähl mir alles." „Ganz ruhig, es ist ein kleiner Sportclub so ungefähr zehn Minuten mit dem Rad von hier. Etwas exklusiver als die normalen Studios, aber das lohnt sich auch." „Klar, ihr seid ja auch bald Stars, da müsst ihr an sowas denken." Armin steht genervt an der Theke und futtert ein paar Gummibärchen. „Es ist wirklich so, meine Trainerin hat auch gemeint, dass es da keine nervenden Fans geben wird. Naja, sie scheint aber auch ein großer Fan von uns zu sein, aber das ist ja in Ordnung." „Sind da denn noch mehr so „Jungstars"?" „Anscheinend, also Yogan, Jenny und Sakura sind ja auch dort, Dakota auch und bestimmt noch andere." „Auch Debrah?" „Nein, ich glaube kaum, dass hätte Dake mir ja gesagt, aber sie hat ja die ganze Zeit nicht hier gewohnt von daher." „Und wann darf ich da auch hin?" „Ich glaube da musst du mal mit Dakota reden, er war nämlich erst nicht so begeistert von meiner Idee." „Blödkerl." „Nana, schön freundlich bleiben, sonst wird das nichts mit dem Studio." Schmollend nimmt sich Misha auch ein paar Gummibärchen und schmeißt sich wieder auf die Couch. „Wann sehen wir ihn denn das nächste Mal?" „Keine Ahnung, vielleicht kommt er Yogan ja mal in der Schule besuchen." „Was hat Cas dazu gesagt?" „Mhm?" „Wegen Dake." „Gar nichts, also er hat es ja von Dake erfahren und dann hat er mich da abgeholt." „Wie bitte?" „Ja, die beiden haben sich getroffen, frag mich aber bitte nicht warum." „Oh man." „Jap." „Freu dich doch einfach, dass sie sich verstehen." „Du hast ja Recht Armin, aber ist das nicht ein bisschen seltsam?" „Eigentlich nicht." „Wie wäre es denn, wenn du auf einmal so gut mit Kentin befreundet wärst?" Armin legt den Kopf schief und schaut mich dann mit hochgezogener Augenbraue an. „Das glaubst du ja selbst nicht. Der Kerl braucht gar nicht wieder aufzutauchen, den mach ich fertig." „Du willst Army-Boy fertig machen?" Ich breche in schallendes Gelächter aus, leider stimmt auch Misha dem ein, was Armin gar nicht so passt. „Armin hör zu, du hast gegen ihn keine Chance, ich denke, dass selbst Cas Schwierigkeiten haben könnte ihn zu schlagen. Er trainiert einfach sehr viel und ist mittlerweile super ausgebildet." „Der bekommt meine Freundin nicht, ganz einfach." „Wer sagt denn sowas?" „Niemand, aber trotzdem er braucht gar nicht auf die Idee zu kommen, dass er irgendwie wieder Kontakt mit dir aufnehmen müsse." „Armin, jetzt übertreib aber bitte nicht. Du weißt doch, dass ich dich liebe, ich habe mich doch für dich entschieden." Armin verdreht die Augen und widmet sich wieder dem Spiel, ich zucke nur mit den Schultern. Es ist vielleicht besser, dass er nicht weiß, dass Misha sich Vorwürfe wegen der Freundschaft macht. „Naja Leute, also ich geh dann mal schlafen." Fluchtartig verlasse ich das Zimmer und schmeiße meine Tasche in die Ecke. Mein Blick wandert auf die Uhr, es ist mittlerweile schon nach Mitternacht. Seufzend ziehe ich mich um und falle tot müde in mein Bett. Schnell schlafe ich ein, in dieser Nacht träume ich überhaupt nichts, was auch angenehm ist.

Die restliche Woche verfliegt einfach nur so, es ist sehr ruhig, es kann ja keinen Streit geben, wenn keiner mit uns redet. Ich gehe viel mit den Mädels in den Sportclub, auch Misha und Draguna haben sich angemeldet. Nur die Jungs zicken noch ein wenig rum, Armin können wir bei dem Vorhaben gleich vergessen. Lysander ist auch nicht sonderlich scharf auf Training, nur Castiel ist am überlegen. Am Freitagmittag stehe ich mit meinen Freundinnen wieder im Studio und unterhalte mich. „Wieso hat Cas sich denn noch nicht angemeldet?" „Naja, er meint, dass es ganz gut ist, wenn ich auch was alleine mache und er sich ja auch ein anderes Studio suchen kann." „Aber hier ist es doch so toll und da kommen nicht unbedingt kreischende Mädels auf einen zu." „Ja, aber er denkt halt, dass ich vielleicht auch einfach mal Ruhe zum Abschalten brauche." „Mein Gott, dann geht halt nicht zur gleichen Zeit trainieren." Misha sieht leicht genervt aus, sie knabbert immer noch etwas an Armins Reaktion. „Ich habe ja auch kein Problem damit, ich freue mich ja immer, wenn ich ihn sehen kann." „Besonders, weil du dann weißt, dass Debrah ihm nicht an den Versen hängt." „Das hast du jetzt gesagt Jenny." „Hast du wirklich gar keine Angst mehr?" „Ich vertraue Cas von daher, solang er nichts wirklich Eindeutiges macht, was mir Sorgen bereiten könnte, vertraue ich ihm." Jede von uns fängt nun mit ihrem Training an, doch Jenny läuft mir hinterher, sie bleibt neben dem Box-Sack stehen und beobachtet mich. „Ist alles ok?" „Du?" „Ja?" „Sakura hat doch mit dir geredet oder?" „Ja. Warum?" „Naja, wegen der Sache mit Dakota." „Jap." Noch einmal schlage ich auf den Sack ein, Jenny zuckt kurz zusammen. „Weißt du, naja..." „Stehst du etwa auch auf ihn?" „Nein, nein...nicht auf Dakota..." Ich lege den Kopf schief und schaue sie an, dann grinse ich. „Du magst Nate oder?" „Ja." „Und du möchtest jetzt am liebsten die gleiche Antwort, die auch Sakura bekommen hat oder?" „Wäre mir ganz recht." „Ich weiß es leider nicht, aber so wie er zuletzt mit mir gesprochen hat, glaube ich kaum, dass er mich noch liebt." „Oder er versteckt es gut." „Natürlich, aber das könnte bei Dakota genauso sein. Habt ihr denn schon miteinander geredet?" „Ja, bei der Einweisung am ersten Schultag und auch so ab und an, wenn ich ihn gesehen habe." „Bist du ihm etwa hinterhergerannt?" Lachend streife ich die Handschuhe ab, ihr Blick ist einfach Gold wert. „Naja, was heißt hinterhergerannt...also...vielleicht...naja...eher abgepasst?" „Ist doch in Ordnung, solang er es nicht sofort bemerkt." Lachend zwinkere ich ihr zu, sie wird sehr rot und stottert weiter. „Meinst du, er könnte sich für mich interessieren?" „Klar, du bist lieb, höflich, klug und wunderschön. Aber er ist halt ziemlich schüchtern und ich weiß nicht, inwiefern ihm das halt zugesetzt hat. Vielleicht solltest du einfach den ersten Schritt machen, aber halt ziemlich langsam. Ich habe wirklich keine Ahnung wie es ihm geht, er redet eigentlich nur das Nötigste mit mir." „Verständlich." „Mhm...ja, ich bin froh, wenn alles wieder normal ist und wir alle befreundet sein können." „Das wird bestimmt bald was." „Sag mal, muss ich Yogan auch so nette Fragen beantworten?" „Ne, die kann sowas alleine, die hat einen sehr netten Kerl an der Schule kennengelernt." „Ja?" Angestrengt denke ich nach, wer auf unserer Schule nett ist und Single." „Weist du zufällig wie er heißt?" „Ja." „Na sag schon, spann mich nicht auf die Folter." „Er heißt Kentin." „WAS?"

Wenn die Vergangenheit dich einfach nicht in Ruhe lässt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt