Kapitel II

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Gegen Abend mache ich mich langsam fertig, Amber hilft mir mit meiner Lockenpracht. „Also es war echt gut, dass du dir diese Frisur hast machen lassen, das steht dir einfach super." „Ich finde, dass es mich sehr erwachsen macht." „Naja, du lässt sie ja noch weiter wachsen von daher ist es ja nur eine Übergangsfrisur. Der andere Vorteil ist, ich kann dir verdammt viele Frisuren machen." „Es freut mich, dass ich dein Testobjekt sein darf, aber Draguna und Misha musst du ja auch noch machen." „Keine Panik, wir haben genug Zeit, also erzähl mal, wie ist das so mit Debrah?" „Was soll da schon sein? Sie ist halt seine Ex, sie haben sich getrennt und Ende." „Sasa, gab es das Ende bei dir und Raffi auch so glatt und schnell?" „N-nein, was willst du damit sagen?" „Es gibt glaube ich ein Thema, dass noch fehlt, Nate hat mir das aber nie erzählt, er sagte immer nur, dass es so nicht stimmt. Also, dass er sie angebaggert hätte und so, ich glaube ihm in der Hinsicht. So ein Flittchen wie Debrah ist nicht seine Klasse, eher so was Liebes wie du." „Danke Amber, sag mal...bist du arg sauer?" „Weswegen? Weil du meinen Bruder nicht wolltest?" „Nein, ich verstehe ja, was du an Cas findest. Ihr passt gut zusammen, deswegen war ich ja von Anfang an eifersüchtig auf dich." „Mhm, aber Amber?" „Ja, ich bin froh, dass wir uns jetzt so verstehen und auch, dass du erst einmal hier bleibst." „Mich wirst du so schnell nicht los und hier ist es doch jetzt sowieso viel spannender als in Berlin." „Wenn du das so siehst." „Keine Sorge, wenn das Biest was ausheckt, helfe ich euch." „Danke." Nebenbei hat sie mich noch geschminkt und zeigt nun auf den großen Spiegel an der Tür, ich stehe auf und laufe hin. „Das bin ich?" „Ich sag doch, dass ich aus jedem was Hübsches machen kann." Grinsend lehnt sie an meiner Schminkkommode und zwinkert mir zu. Ich habe ein wunderschönes kurzes rotes Kleid an, welches einen dünnen Glitzersaum darüber hat, der bis an die Knie reicht. Dazu trage ich hohe dunkelrote Schuhe mit jeweils einem Glitzerstein. Die Haare hat Amber offen gelassen, nur an den Seiten hat sie ein paar Haare weggenommen und hinten zu einem kleinen Zopf geflochten. Die Tür geht auf und Mario kommt rein, er bekommt ganz feuchte Augen als er mich sieht, er selbst trägt auch schon seinen Anzug. „Du siehst wunderbar aus Sasa. Amber? Draguna hat schon nach dir gefragt, du solltest mal langsam weiterziehen." „Klar, ich komme sofort." Sie packt ihre Sachen ein und verschwindet durch die Doppeltür, Mario setzt sich auf mein Bett. „Na schon aufgeregt?" „Und wie, ich bin nur froh, dass wir heute nicht auftreten müssen." „Ich finde das eigentlich eher schade, aber wäre echt unpraktisch in den Klamotten." „Meinst du die drei Mädchen kommen auch?" „Ich glaube schon, Dake hatte gemeint, dass er sie auf jedenfall einlädt." „Ich bin echt mal gespannt, wie seine Cousine so ist." „Wenn es stimmt, was Jane gesagt hat, sollten wir uns ja ganz gut mit ihr verstehen." „Ja und auf ihre Freundinnen bin ich auch gespannt." „He wer weiß, vielleicht sind sie ja Fans von euch." „Meinst du?" Mario grinst und sieht, wie ich feuerrot werde. „Sowas musst du echt noch abstellen." „Ich freue mich halt über so Sachen, da werde ich halt rot." Die Tür geht auf und Misha und Draguna stehen darin, sie sehen einfach atemberaubend aus. „Wow, Amber kann das wirklich gut." „Nicht wahr?" „Wir sehen doch einfach super aus und die Kleider Mario, einfach super." „Immer wieder gerne meine Damen, durch euch und auch die Jungs, wird das für Leigh und mich ein Kinderspiel." „Inwiefern?" „Na ihr tragt ja fast nur Klamotten von uns, besonders bei Konzerten und solchen Anlässen, da wird man euch ja auch mal fragen, wo ihr das her habt und dann Badababang, wir sind berühmt." Wir blinzeln alle ein paar Mal, dann fangen wir an zu lachen, Mario sieht so glücklich aus, dass man nur lächeln kann. „Na komm, dann machen wir euch mal berühmt." Gemeinsam gehen wir runter und da warten auch schon unsere vier Jungs. Mario hat nicht zu viel versprochen, alle vier sehen wirklich entzückend aus in ihren Smokings. Lysander öffnet die Tür zur Limousine und wir steigen alle ein. Lächelnd nehme ich neben Castiel platz, welcher sofort den Arm um mich legt und mich näher an sich ran zieht. „Du siehst wunderschön aus." „Danke." Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und automatisch lächle ich wieder. Wieso mache ich mir überhaupt Gedanken? So wie er sich mir gegenüber verhält, müsste ich wegen Debrah doch gar keine Angst haben. „Wollte Sam nicht mit uns mitfahren?" Draguna zieht eine Augenbraue hoch und schaut zu Lysander. „Nein, er hat es vorgezogen mit Debrah alleine eine Limousine zu mieten." „Aber müsste am Eingang nicht ein Gruppenbild von euch gemacht werden?" „Eigentlich schon Alexy, aber er meinte, dass er zeitgleich mit uns käme." Castiel sagt das in einem so verachtenden Ton, dass man wirklich Angst bekommen könnte. Zaghaft lege ich meine Hand auf seine und sein Gesicht erhellt sich sofort wieder, aber auch die anderen sehen nicht sehr glücklich aus. „Sie muss doch irgendetwas vorhaben." „Wieso sollte sie das Draguna? Sie kommt mir sehr vernünftig vor und sie scheint Sam wirklich gernzuhaben." „Da bin ich mir nicht sicher Alexy, was ist, wenn das alles nur ein mieser hinterhältiger Plan ist?" „Wieso denn? Sie haben sich doch ohne Hintergedanken kennengelernt." „Meinst du? Sie wusste doch bestimmt, wer Sam ist und das er auch bei „Rocket" spielt." „Na komm Süße, langsam wird es doch zu sehr Daily Soap." „Wieso denn? Würde doch passen, wenn man sich Sasas Leben so anschaut." „Danke Draguna, ich hätte beinah vergessen, dass ich kein normales Leben habe." Sie zwinkert mir zu, aber ich sehe die Angst in ihren Augen. „Jetzt vergessen wir das heute alles Mal ja? Lasst uns einfach den Abend genießen und feiern. Selbst, wenn sie etwas vorhat, dass wird doch sowieso nicht klappen." „Warum sollte es nicht klappen?" „Na ganz einfach, ich liebe meine Sasa und da kommt nichts dazwischen und wer weiß, vielleicht mag sie Sam ja wirklich und es war nur ein dummer Zufall." Skeptisch schaut Draguna uns an und schüttelt den Kopf, ich verstehe sie ja, aber ich würde das von Castiel wirklich gerne glauben und hoffe, dass er Recht hat.

Nach einer viertel Stunde sind wir vor dem großen Hotel angekommen, in dem unsere Release-Party steigt. Wir atmen alle noch einmal durch und Mario öffnet dann die Tür, sofort geht das Blitzlichtgewitter los. „Sind wir jetzt wirklich berühmt?" „Anscheinend, ich will nicht wissen, wen Samira da alles für bezahlt hat, dass die so heiß auf uns sind." Misha grinst vor sich hin und stellt sich das wohl bildlich vor. Sofort werden wir von Samira in Beschlag genommen und sie dirigiert uns umher. Leider werden wir dem entsprechend auch von unseren Jungs getrennt. Ich sehe, wie eine weitere Limousine vorfährt, aus dieser steigen Sam und Debrah aus. Sie sonnt sich sofort in dem Blitzlichtgewitter, man sieht, dass sie damit Erfahrung hat. Sam rutscht total in den Hintergrund, dabei geht es doch hier auch um ihn und nicht um sie. „Ich sehe morgen schon die Schlagzeilen, wie mich das ankotzt." „Ganz ruhig Dragu, er wird sich schon nicht unterbuttern lassen." „Ich hoffe es sehr." Samira verdreht die Augen und schiebt uns in Richtung Eingang. „Lasst euch von der bloß nicht den Abend verderben." „Du kennst sie?" „Ja, leider. Dieses Mädchen ist einfach schrecklich, so eine Zicke, für den Erfolg würde sie über Leichen gehen." „Ganz tolle Voraussetzungen für diese Beziehung." „Sind die beiden etwa zusammen?" „Ja seit ungefähr einem Monat." Genervt verschwindet Samira wieder und wir stehen etwas verloren im Foyer. „Sasa!" Ich drehe mich um und Dakota kommt auf mich zu, er umarmt mich und gibt mir jeweils einen Kuss auf die Wange, das gleiche macht er auch bei meinen Freundinnen. „Na wie geht es euch so?" „Ganz gut eigentlich, nur Debrah nervt halt." „Wieso denn?" „Weil sie den Jungs, besonders Sam, die Show stiehlt." „Bist du dir da sicher Dragu? Vielleicht seid ja auch einfach ihr nur eifersüchtig." „Wieso sollten wir das sein?" „Na, weil so eine berühmte Dame hier anwesend ist." „Uns doch egal." „Achja, wo wir es grad von erfolgreichen Menschen haben. Darf ich euch meine Cousine und ihre beiden Freundinnen vorstellen?" Wir schauen hinter Dake und da stehen drei wunderschöne Mädchen. Die eine hat kurze blonde Haare und ich erkenne sofort die Ähnlichkeit zwischen ihnen. „Du bist Yogan." „Richtig und wer ihr seid, weiß ich ja auch. Darf ich euch Jenny und Sakura vorstellen? Und nein, sie sind keine Schwestern, auch wenn sie die gleiche Haarfarbe und Frisur haben." Die Mädchen lächeln uns an und wir merken sofort, dass die Chemie stimmt. Selbst Misha ist nicht mehr skeptisch und grinst vor sich hin. Aus der ferne hören wir Debrahs hohe Stimme, man könnte meinen, dass sie will, das wir es hören. „Was? Jemandem die Show stehlen? Wieso sollte ich das denn machen? Der Abend gehört doch dieser tollen aufstrebenden Boy-Band. Was? Die crazy Girls? Muss man die kennen?"

Wenn die Vergangenheit dich einfach nicht in Ruhe lässt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt