Kapitel 8: Paranoia

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Chleo's pov

„...Dann kam so ein Typ namens Noah auf mich zu, der mir die Schule zeigen sollte ,und...."
>Ich dachte an Noahs Lächeln... wie konnte so jemand freundliches nur mit jemanden wie Matthew befreundet sein?<
„Und dann hat der Lehrer sich in ein rosanes Huhn verwandelt und die Weltherrschaft an sich gerissen!"
„Ja echt klasse Lucas...bitte was?!"

„Ich rede seit 7 Minuten fließend mit dir! Wo bist du denn mit deinen Gedanken ?"
>Uuuups...<
„Ach ich denke nur gerade daran, dass du mein Lieblingsbruder bist?"
Sagte ich gespielt kleinlaut, wohlwissend, dass Lucas mir das nicht abkaufen würde.
„Wie süß von dir... einen Moment mal. Ich bin dein einziger Bruder!

Sein Gesichtsausdruck war zu geil. Ich wollte mir das Lachen unterdrücken, aber dazu besaß ich zu wenig Selbstkontrolle.
Ich meine, ich hätte nicht gedacht, dass er die Ironie erst so spät kapiert.
Und warum ich nicht lachen wollte: während mein Bruder darüber nachdachte ob ich das ernst meinte, hab ich eine Wasserflasche aus meiner Tasche genommen und war gerade dabei zu trinken.
Großer Fehler.

Das Wasser spritzte im hohen Bogen aus meinem Mund, und der Rest lief aus meiner Nase hinaus.
Volle Kanne auf Lucas.
Schockiert sah er mich an, und vergaß schon fast auf die Straße zu achten.
Aus dem Augenwinkel nahm ich ein rotes Licht wahr, Weswegen ich sofort hysterisch
„Stooooooop!!!!"
Rief.
Ruckartig trat er auf die Bremse ,und brachte den Wagen quietschend, paar Zentimeter entfernt vom vorderen Wagen zum stehen.

Geschockt, saßen wir da und starrten schweigend aus dem Fenster.
Würde ich meinen Bruder nicht besser kennen, dann hätte ich jetzt vermutlich einen Wutausbruch erwartet. Aber ich kannte ihn ja besser.
Also drehte ich mich langsam zu ihm und versuchte krampfhaft mein breites Grinsen zu verbergen.

Doch als Lucas von jetzt auf gleich laut drauf los lachte, konnte  ich mich auch nicht mehr zurück halten.
Er lachte wegen der Situation-
Ich lachte wegen ihm-
Er lachte wegen meinem Gegrunze-
Und ich lachte, weil er lachte.

So ging es eine ganze Zeit weiter, und wir bemerkten garnicht, dass die Ampel schon längst auf grün gesprungen war.
Nur das Dauerhupen von den hinteren Wagen holte uns langsam wieder in die Realität zurück.
Wir kicherten zwar noch etwas, waren aber in der Lage weiter zu fahren.

Erschöpft vom lachen lehnte ich mich gegen die Fensterscheibe und schaute in den Rückspiegel.
Sofort verschwand meine bisherige gute Laune, und wurde durch pure Angst ersetzt.
„Alles Okay, leo?"
„S-siehst du den W-Wagen da? Diesen großen schwarzen?"
„jetzt fängt das schon wieder an..."
Murmelte mein Bruder, und dachte anscheinend ich hätte es nicht gehört.

„Okay, hör zu leo... dich verfolgt niemand.
Ich bin da.
Dir kann nichts passieren, okay?"
„Aber Lucas, das bilde ich mir doch nicht ein!"
„Hat die Therapie denn garnichts gebracht?"
Jetzt war aus seiner Stimme nur noch brüderliche Fürsorglichkeit rauszuhören.
Und da ich nicht antwortete, sprach er einfach weiter.

„Es gibt so viele schwarze große Wagen auf der Welt...hier genauso viele wie in Mexico.
Daran kann man nichts ändern.
Ich kann dir nur versichern, dass dich niemand verfolgt-
Dass dir niemand etwas tun wird.
Das werde ich nicht zu lassen.
Nie, hörst du?"

Ich gab mich geschlagen.
>Mein Bruder hat ja recht... ich bin nur ein bisschen Paranoid. Und in Therapie will ich auch nicht mehr.<
„Du hast ja recht....tut mir leid."
„Hey, du musst dich nicht bei mir entschuldigen...
Nicht dafür.
Du hast so viele schreckliche Dinge gesehen, Dinge die ich mir nicht mal vorstellen mag.  Du kannst dir deswegen keine Vorwürfe machen."

Ich nickte ihm dankend zu, und schaute noch einmal in den Rückspiegel.
Aber nur um festzustellen, dass der Wagen verschwunden war.
>du bildest es dir nur ein Leo...<
Ich schloss meine Augen und dachte um mich abzulenken, an mein Bett, Schokoladeneis  und an 'Rapunzel neu verföhnt.'

>Warum kann nicht einfach alles so  sein, wie in dem Film? Eine Prinzessin. ein Retter.<

.......
„Hey meine Süßen!
Wie war euer erster Schultag?"
„Dad! Nenn uns nicht so!"
Riefen mein Bruder und ich quasi im Einklang.
„Ich Versuch doch nur ein cooler Dad zu sein."
Sagte mein Vater halb ernst, halb scherzend.
„Naja wie auch immer, habt ihr Hunger? Ich hab euer Lieblingsessen gemacht: Spaghetti A la Cabonara.
Dabei könnt ihr mir ja alles erzählen."

„Dad, das ist nicht unser Lieblingsessen sondern Chleos."
Warf mein Bruder genervt ein.
Als wir dann eine gefühlte Ewigkeit die 'wessen-Lieblingsessen-Diskussion' abgeschlossen hatten, kamen wir endlich zum Essen.
Die meiste Zeit erzählte mein Bruder von seinem Tag, ich hielt mich eher kurz.
Aber das war immer so.

Egal was mein Bruder erlebte, er musste es immer sofort jedem erzählen.
>Manchmal frage ich mich, ob er überhaupt Geheimnisse hat.
Ich meine er erzählt uns alles. Wirklich alles.
Aber eigentlich ist das doch eine gute Eigenschaft.<

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich garnicht bemerkte, dass mein Vater und Lucas bereits das Geschirr abspülten.
Leise verzog ich mich in mein Zimmer und  warf mich auf Bett, woraufhin mir ein erschöpftes Stöhnen entglitt.
Nach einigen Momenten rappelte ich mich wieder auf, streifte  mir meinen Pyjama über und zog mir auf meinem Laptop ein paar Filme rein.
Es war zwar erst 16:30 Uhr, aber ich hatte ja nichts mehr vor.
Nach dem 3. Film schaltete ich gelangweilt den Laptop aus und starrte gegen die Decke.

Der vergangene Tag ging mir durch den Kopf, woraufhin ich irgendwann einschlief.

.........................
Erstmal heyyy💋
Ich weis ich habe lange, lange, wirklich lange nicht geupdated.

Und das Tut mir leid, ich werde in nächster Zeit nicht mehr so große Abstände zwischen dem Kapitels lassen.🙏🏼
Aber ich hatte einfach mega viel zu tun.
Auf jeden Fall hoffe ich, dass es euch gefällt, und ihr weiter dran bleibt .

Was hat Chleo wohl gegen den Hinterkopf bekommen?

Troublemaker or saver   *wird gerade überarbeitet *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt