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Als Michael mir die Akte mit allen Information über sie geben hatte hab ich mich sofort auf den Weg gemacht. Also saß ich jetzt in meinem Wagen auf dem weg in die Innenstadt. Ich wohnte zwar nicht irgendwo auf dem Land aber schon so das dort nicht immer so viele Leute unterwegs waren.
In Gedanken versunken trat ich noch ein wenig mehr aufs Gas und fuhr über eine große Kreuzung.

***
Sicht: Unbekannt

Scheiße! Ich war schon zu spät dran.
Aber nein. Ich musste ja unbedingt verschlafen.
Diese blöden hohen Schuhe machten mir auch noch einen Strich durch die Rechnung.
Die Ampel schaltete schon auf rot.

Egal jetzt. Das schaff ich noch.

Ich lief so schnell ich in diesen hohen Schuhen eben konnte.
Auf einmal viel ich zu Boden.

Scheiße!

Mein Absatz ist in den Bahnschienen stecken geblieben.
In Gedanken versunken versuchte ich meinen Schuh zu befreien als mich ein lautes Quietschen inne halten ließ.

***
Sicht: James

Ich sah eine Frau noch schnell über die Straße rennen.
Ihr Schuh blieb stecken und sie fiel nicht gerade unsanft auf den Boden.

In Gedanken merkte ich nicht das mein Fuß immer noch auf dem Gaspedal war.

Ich sah ihren geschockten Blick der in meine Richtung schaute.
Erst jetzt kapierte ich was gerade geschah und drückte die Bremse durch. Mein Wagen blieb nur wenige Zentimeter vor ihr Stehen.
Ich wollte gerade aussteigen und ihr helfen als sie schon wieder aufsprang und weiter rannte.

***
Sicht: Unbekannt

Ich konnte mich nicht mehr bewegen.
Ich starrte nur auf das Auto.
Der Fahrer fing nicht an zu bremsen.
Ich riss an meinem Schuh.
Ich schaute wieder hoch. Ich presste meine Augen zusammen.

Mit einem lauten Quietschen blieb das Auto nur Zentimeter vor mir Stehen.

Durch die Spiegelung auf der Frontscheibe konnte ich den Fahrer nicht richtig erkennen. Deshalb rief ich noch schnell das es mir gut ging und noch eine Entschuldigung hinterher. Ich packte meinen Schuh und meine Tasche, welche neben mir auf dem Boden lag, stand auf und rannte weiter. Ich schaute nochmal über die Schulter nach hinten und sah wie der Kerl neben seinem Wagen stand und in meine Richtung schaute.

Super ich kam zu Spät, mein Schuh war kaputt und ich wurde gerade fast über den Haufen gefahren.
Wenn ich Glück habe werde  ich nicht noch gefeuert.

Ich arbeitete in einer Immobilienfirma am Empfang. Also war es nicht so gut wenn ich zu spät kam. Heute hatten sich sehr viele Kunden angekündigt und noch dazu hatte ich einen riesigen Papierstapel auf meinem Schreibtisch liegen. Und gerade viel verdiente ich auch nicht. Das wird ein toller Tag....

***
Sicht: James

Sie hob schnell ihre Sachen auf und sprang schon wieder auf. Ich wollte ihr eigentlich helfen aber als ich ausgestiegen war, war sie schon wieder losgerannt.

Ich schaute ihr hinterher. Eigentlich wollte ich ja zu ihr aber wenn sie es so eilig hatte mich zu sehen dann kann sie das gerne haben. Ein grinsen legte sich auf meine Lippen und ich stieg wieder in meinen Wagen.

Ich griff nach der Akte auf dem Beifahrersitz und schaute mir nochmal ihren Lebenslauf an. Sie hieß Kathrin (Englisch Ausgesprochen) und war nur zwei Jahre jünger als ich, also 23. Sie hatte lange braune Haare und stechend blaue Augen. Sie arbeitete in einer Firma als Empfangsdame, wo sie leider nicht sehr viel verdiente. Ich hatte dort gleich einen Termin. Ich wollte mir ein bestimmtes Gebäude ansehen in welchem ich wahrscheinlich meine Firma erweitern wollte. Und wahrscheinlich kam dort gerade jemand zu spät den ich unbedingt​ haben wollte.

Ich fuhr weiter und hielt vor der Eingangstür. Ich stieg nicht direkt aus sondern blieb noch ein bisschen im Auto. Ich wollte sie noch ein wenig beobachten.

***
Sicht: Kathrin

Ich kam völlig aus der puste in der Firma an und ging erst einmal in mein Büro. Ich klopfte mir den dreck von meinem Hosenanzug und stellte meine Sachen ab. Meine Schuhe hatte ich auf dem Weg hierher weggeschmissen, weil sie eh dahin waren. Es klopfte an meiner Tür. Ich stöhnte frustriert auf.

"Nicht jetzt!"

Die Tür öffnete sich trotzdem und meine Freundin Pia kam in mein Büro. Ihre blonden locken vielen ihr wie immer perfekt über ihre Schultern und ihre blauen Augen leuchteten.

"Schätzchen, wie siehst du denn aus? Und wo sind deine Schuhe?"

Ich erzählte ihr von meinem "Perfekten Tag" und von dem was heute schon alles passiert war.

"... und dann bin ich so schnell es ging weiter, um noch rechtzeitig da zu sein. Meine Schuhe habe ich auf dem Weg hierher weggeschmissen."

"Oh Gott! Was machst du auch immer für ein Mist."

Sie konnte sich ein kleines lächeln nicht verkneifen.

"Warte kurz. In meinem Büro habe ich noch ein paar Schuhe."

Mit den ausgeborgten Schuhen von Pia lief ich nun zum Empfang wo auch direkt das Telefon klingelte als ich ankam.

*****
Bild: Kathrin

Geheimes Verlangen (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt