Gumi

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"Woooaaah!" Auch Gumi beugt sich über meinen Arm und bestaunt die stetig wachsende Anzahl von Klicks. "Hätte nicht gedacht, dass sowas bei dieser Schnaps-Idee herauskommt!", sie springt wie ein Häschen auf und ab. Dabei klatscht sie sich immer wieder auf die Wangen, wahrscheinlich um sich selbst zu überzeugen. "Und wie steht es eigentlich um die Votes?" fragt Rin aufgeregt. "Stimmt das hatte ich ganz vergessen!" Schnell schauen wir nach. Ich springe auf: "Ha! Ich führe!", es ist zwar knapp, aber im Moment habe ich mehr Stimmen "Keine Sorge! Noch ist nichts entschieden!" schießt Gumi zurück: "Am Ende gewinnt immer der Bessere, also ich!" Sie lacht überschwänglich.

Heute haben wir frei, weshalb wir beschließen mal unser Zimmer einzurichten. Zuerst müssen die Wände gestrichen werden. Ich trage einen blauen Kittel und habe meine Haare ausnahmsweise mal zu einem langen Zopft geflochten. Auch Gumi hat ihre Haare hochgesteckt: zu zwei frechen Zopfe, die bei jeder ihrer Bewegungen mit schwingen. Sie trägt ein einfaches Top und Shorts. "Also..." beginne ich und tauche meinen Pinsel in türkisene Farbe.

"Hey, hey, hey! Du kannst doch nicht einfach die Farbe entscheiden!", ruft Gumi mir wütend zu. "Türkis ist furchtbar, ich bin für orange!"

"Waas? Wie kannst du so was nur sagen!? Türkis ist beruhigend und macht gute Laune!" niemand beleidigt meine Lieblings- farbe und kommt ungeschoren davon!

"Ha! Wenn du gute Laune willst ist orange eh die bessere Wahl!"

"Orange sticht in den Augen!!"

"Tut es nicht! Wir streichen orange und damit basta!"

"Nein! Türkis!"

"ORANGE!"

"Türkis!"

Ohne nachzudenken schwinge ich den Pinsel. *Platsch* Ein großer türkisener Fleck landet auf Gumis Top. Für einen Moment ist es still. Ich bin etwas perplex, das wollte ich wirklich nicht... aber es ist zu spät. Gumis Augen funkeln schelmisch, als auch sie einen Pinsel in orangene Farbe taucht und sie mir vollekanne ins Gesicht schleudert. DAS WAR'S! Ich laufe mit dem vor Farbe triefenden Pinsel auf sie zu und verpasse ihr einen dicken Strich aufs Bein. Daraufhin jagt sie mich drei Runden durchs Zimmer und versucht meinen Rücken zu bemalen.

Irgendwann stehen wir voll beschmiert mit Farbe und lachend mitten im immer noch weißen Zimmer. In diesem Moment kommen Rin und Len vorbei. Sie staunen über unser Aussehen. "Ihr habt noch nichts gemacht?", fragt Rin etwas besorgt. "Schafft ihr es denn heute noch zu zweit?" "Naja..." ich lächle etwas verlegen " wir müssen uns erstmal auf eine Farbe einigen..." "Wieso teilt ihr das Zimmer nicht einfach auf?", fragt Len. Gumi und ich sehen uns kurz an und müssen dann gleichzeitig wieder anfangen zu lachen, weil wir nicht auf diese einfache Idee gekommen sind. Rin schlägt sich  mit der Faust in die Hand:" Ich muss noch was erledigen, aber Len hilft euch bestimmt gerne beim Streichen! Stimmt's?" Sie schaut ihren Bruder erwartungsvoll an. "A-Also..." ,beginnt dieser, traut sich aber unter dem unbiegsamen Blick nicht etwas zu erwidern. "O-ok..." Rin lächelt freudestrahlend. Er kann ihr wohl keinen Wunsch ausschlagen.

Und so sind wir etwas später zu dritt dabei zu streichen. Eine Seite des Zimmers wird Türkis, die andere orange. "D-danke, dass du uns hilfst Len" Er tut mir irgendwie leid. "Kein Problem, so werdet ihr hoffentlich noch rechtzeitig fertig" Er lächelt etwas erschöpft, aber ehrlich. 

"Ihr hattet doch schon mal ein Konzert...", sagt Gumi nach einer Weile:" Das muss doch echt der Waaaaaahnsinn  sein vor so vielen Leuten zu singen. Ich kann's kaum erwarten, bis ich meinen ersten Auftritt hab!" Es kommt mir vor, als währe das Konzert schon Ewigkeiten her... immerhin habe ich gleich danach den Film gedreht. Aber trotzdem sind meine Erinnerungen daran ganz klar.  "Ja, am Anfang war ich aufgeregt, aber wenn man dann vor dieser Menge steht ist es so überwältigend, dass man einfach aufhört darüber nachzudenken"

Vocaloid StoryWhere stories live. Discover now