Kapitel 3

46 7 3
                                    

Anscheinend hatte er sie einfach gefragt, ob sie seine Freundin sein wolle, und dabei charmant geschaut. Und sie hatte auch noch eingewilligt. Was war bloß in Isa gefahren? Wie konnte sie nur an einen Typen wie ihn kommen? Oder besser gesagt, warum warnte ich sie nicht vor ihm?

Er sah enorm gut aus, keine Frage. Bei einer Skala von 1-10 hätte er wahrscheinlich glatt eine 11 bekommen, aber bei den inneren Werten wäre ich mir da nicht so sicher.... Er ist einer dieser verdammten Idioten, bei denen immer alles durchgeht, egal was sie auch angestellt haben. Ich wette die Ausreden ist dann: Ich war so verliebt, dass ich nicht mehr klar denken konnte.

Warum fielen alle Mädchen immer auf ihn herein. Ich wusste es einfach nicht. Und das Problem ist, dass ich auch nicht wusste, woher ich meine Antworten bekommen soll.

Isa war seit Stunde weg. Draußen war es dunkel. In meinem Bett liegend versuchte ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit einzuschlafen, aber ich hatte solche Bauchschmerzen. Vielleicht kamen sie ja von den vielen Fragen, über die ich mir den Kopf zerbrach. Aber mir war so komisch dabei. Nein, das waren keine gewöhnlichen Bauchschmerzen.

In mir drinnen hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl, als würde sich etwas in mir entwickeln- mich verändern. Wie Nadeln, die ab und zu in meinen Magen stachen, und dabei eswas hinterließen. Doch das allerschlimmste war dabei, dass ich mich nicht krank, erschöpft oder ähnliches fühlte.

Nein, ich fühlte mich von Minute zu Minute stärker und mächtiger, So viel überflüssige Energie sammelte sich in mir, als ob sie nur darauf wartete freigelassen zu werden und großes bewirken zu können.

Mich schauderte. Was waren dies für Empfindungen. Ich hatte so einen unbezwingbaren Drang etwas zu erschaffen, das die Menschheit bewegen würde. Urplötzlich war mir schlecht, doch als ich aufstehen wollte um in unser Bad zu rennen, war es bereits wieder verschwunden.

Merkwürdig! Das ganze spielte sich noch mehrere Male ab, bis ich schlussendlich in einen unruhigen Schlaf fiel.

"Und wieder das selbe", murmelte ich Isa zu, als Frau Grünberger uns einmal wieder eine Predigt hielt, wie wichtig Deutsch sei, wenn man in Deutschland lebte.

Ich hatte das Gefühl, sie würde dies nach jeder Schularbeit machen, und es nervte langsam. Kurz bevor ich dann wirklich einzuschlafen drohte, klingelte es wieder. Im Moment konnte ich mich sowieso nicht richtig konzentrieren. Immer schweifte ich während meinen Überlegungen von meiner Schulübung ab, und kam dann wieder zurück zu meinen Kräften.

Doch das musste schleunigst aufhören, denn ich hatte bereits an diesem einen Tag zwei Mitarbeitsminus einkassiert, weil ich nicht aufgepasst hatte, was unsere Lehrer erzählt hatten. Nein, so konnte es nicht weitergehen.

Entweder musste ich meine Gedanken wieder unter Kontrolle bringen, oder endlich Antworten auf meine Fragen finden. Am besten wäre natürlich beides, aber ich wäre auch mit einem schon zufrieden gewesen. Ich starrte vermutlich gerade Löcher in die Luft, doch davon bekam ich nicht viel mit.

Ich war in den Tiefen meiner Magie versunken. Als wäre sie zum angreifen nah. Da war dieser eine Funken Energie, der entdeckt werden wollte. Ich hatte auf einmal so ein komisches Gefühl. Was ist jetzt bitte los. Plötzlich wurde ich schwach, doch warum? Ich hatte mich doch den ganzen Tag nicht angestrengt und ausgeschlafen war ich auch.

Ich kippte, wollte einen Schritt nach hinten machen, und mich so einfach wieder ins Gleichgewicht bringen, doch das ging nicht. Mit benebelter Sicht, Füßen die mir nicht gehorchen wollten und einem Kopf, der sich anfühlte, als würde er gleich platzen fiel ich nach hinten.

Das letzte was ich wahr nahm waren erschrockene Schreie - vermutlich von Isa und Frau Grünberger - und kräftige Hände, die mich auffingen, bevor ich auf dem Boden aufknallen konnte.

Cassandra Rory KurefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt