Ich ging in mein Zimmer und dachte nach. Stimmte es, was der Arzt gesagt hat? Werde ich wirklich bald jemanden kennen lernen? Will ich das überhaupt? Möchte ich jemanden, der mich und mein leben kennen lernt? Möchte ich, dass jemand weiß, welche Probleme ich habe und wie es mir geht? Möchte ich jemanden, mit dem ich andauernd Zeit verbringe? Möchte ich jemanden lieben? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ich es versuchen möchte. Ich möchte jemanden kennenlernen und es einfach probieren. Ich kann mich jeder Zeit wieder zurück ziehen. Aber warum nicht einfach Spaß haben und mich auf das Leben einlassen? Was hab ich zu verlieren? Ein bisschen Liebeskummer hat noch niemandem geschadet.
Aber wie finde ich jemanden, der etwas mit mir unternehmen würde? Wenn ich jemanden fragen muss, wird das nichts. Ich werde garantiert niemanden nach einem Treffen fragen!Kann es überhaupt funktionieren, wenn ich es so sehr möchte?
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Am nächsten Morgen stand ich vor meinem Schrank und ich hatte keine Lust auf ein komplett schwarzes Outfit. Wenn meine Stimmen weg gehen, kann ich ein glückliches Leben führen, also kann ich auch farbige Kleidung tragen.
Ich entschied mich also für eine schwarze Hose und einen dunkel blauen Pulli. Ich fühlte mich sehr wohl darin und freute mich auf die Blicke der anderen Schüler. Es wird sicher auffallen, wenn ich keinen schwarzen Pulli mehr trage.
Wird mich deswegen eventuell jemand ansprechen? Oder ist es den anderen Schülern egal, was ich trage?Wir werden sehen.
Ich nahm mir also meine Tasche und ging zur Schule.
Es zeichnete sich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen ab. Ich kann in die Zukunft schauen und mich nicht mehr verstecken.Als ich durch den Flur lief sahen mich einige Schüler an. Es war das erste mal, dass ich nicht mit gesenktem Blick diesen Gang entlang lief. Ich konnte den anderen Schülern ins Gesicht sehen.
Manche konnten mein schwaches lächeln erkennen und lächelten mir ebenfalls entgegen.
Das tut verdammt gut. Heute wird ein super Tag!Am Ende der zweiten Stunde holte mich meine Lehrerin wieder nach vorne.
Lehrerin: "Haley, was ist denn mit dir los? Du siehst so entspannt aus. Geht es dir besser?"
Ich: "Ich war gestern beim Arzt. Er wird mir helfen. Das macht mir Mut, und jetzt möchte ich mein Leben genießen."
Lehrerin: "Das freut mich sehr. Du strahlst gute Laune und Zufriedenheit aus. Schön dich so zu sehen."
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In der Mittagspause saß ich wieder alleine an meinem Stammplatz. Es geht mir gut. Es geht mir verdammt gut. Ich weiß, dass jetzt alles besser wird.
Nate's P.O.V.
Ich saß mit meinen Freunden an unserem Stammtisch. Wir aßen unser Essen und sprachen über unsere neueste Beute. Jeder außer mir hatte eine neue. Ich hätte zwar eine haben können, aber ich wollte nicht. Werde ich krank?
Ich habe das ganze Wochenende an das Mädchen in den schwarzen Klamotten gedacht. Warum trägt sie nur schwarz? Warum ist sie immer alleine und warum schaut sie immer nach unten? Warum schottet sie sich von allen ab?Ich muss echt sagen, unsere Schüler sind sehr nett. Es ist sehr leicht Freunde zu finden. Wenn hier also jemand alleine ist, dann, weil er es so will.
Warum will sie also alleine sein?
Kann ich ihr irgendwie helfen? Wird sie mit mir sprechen?Ich war so ihn Gedanken verloren, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich sie anstarrte. Sie sah mich ebenfalls an. Allerdings mit einem sehr verwirrten Blick.
Schnell wendete ich meinen Blick von ihr ab und konzentrierte mich wieder auf mein Essen.
Soll ich zu ihr gehen? Oder soll ich lieber noch etwas warten? Aber worauf? Worauf will ich warten?
Aber was mich noch mehr wundert, warum trägt sie heute einen blauen Pulli? Er ist zwar dunkelblau, aber immerhin nicht schwarz! Und warum beobachtet sie die anderen Leute? Warum schaut sie nicht nur nach unten?
Was ist los mit ihr, und vor allen, warum interessiert es mich?
Es gibt so viele hübsche nette Mädchen auf unserer Schule, warum denke ich also an sie?Schon wieder starrte ich sie an. Das kann doch nicht sein.
Aber was soll ich sagen, wenn ich zu ihr gehe. Was will ich überhaupt von ihr wissen? Warum möchte ich mit ihr reden?
Dieses Mädchen wirft so viele Fragezeichen auf. Vielleicht interessiert sie mich deswegen so. Alle anderen Mädchen sind durchschaubar. Sie haben alle ein normales Leben und sehen grob genommen alle gleich aus. Es fällt also nicht auf, wenn eine von ihnen krank wäre. Bei ihr fällt es sofort auf! Es fällt ja schon auf, wenn sie keinen schwarzen Pulli an hat.Sie ist nicht normal, sie ist anders als die ganzen anderen, vielleicht reizt mich gerade das. Dass ich nichts von ihr weiß, dass man überhaupt nichts über sie heraus finden kann. Ich habe sie noch nie mit anderen Schülern reden sehen.
Ok, ich werde mich morgen in der Pause neben sie setzen, und versuchen mit ihr zu reden.
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Haley's P.O.V.
Warum glotzt mich der Typ andauernd an? Ich meine, er ist hübsch, keine Frage.... Aber warum schaut er die ganze Zeit zu mir. Das tut er in letzter Zeit öfter, aber nie so offensichtlich und lange wie heute.
Als die Schule vorbei war ging ich nach Hause und machte meine Hausaufgaben. Da es heute relativ viele waren, war es schon recht spät bis ich fertig war. Ich war mal wieder alleine zu Hause und entschied mich dazu eine Folge teenwolf anzuschauen. Und weil es mich nicht sonderlich zufrieden stellte, dass Stiles nicht darin vor kam, schaute ich noch 2 weitere Folgen.
Danach ging ich ins Bett.
Am nächsten Morgen konnte ich etwas länger schlafen. Ich musste schließlich nicht zur Schule. Heute war die erste Sitzung, und weil der Arzt sagte, ich brauche Ruhe meinte es, es wäre besser die Sitzung auf einen Vormittag zu verlegen, damit ich nicht in die Schule muss.
Ich sag ja, der Arzt ist genial!Irgendwie hatte ich gute Laune. Ich muss nicht in die Schule. Ich sehe Dr. Heger wieder und ich bin ausgeschlafen.
Kurz vor 10 machte ich mich dann auf den Weg zur Praxis. Dort angekommen lächelte mich die nette Dame am Empfang an und sagte: "Haley, richtig?"
Ich: "Ja genau, ich habe einen Termin mit Dr. Heger."
Dame: "Ah, ja. Setz dich doch bitte nochmal kurz, ich hole dich gleich."
Ich bedankte mich und setzte mich dann in den Warteraum. Diesmal war ich ganz alleine.
Nach einer Weile kam die nette Dame und sagte, ich soll ihr folgen.
Erst da ist mir aufgefallen, dass sie ein Namensschild trägt. Sie heißt Natalie.
Sie brachte mich wieder zu dem Raum von Dr. Heger und klopfte vorsichtig.
Er machte die Tür auf, bat mich herein und bedankte sich bei Natalie.Ich setzte mich auf den gleichen Platz wie letztes mal, nur viel entspannter.
Dr: "Na Haley? Wie geht es dir?"
Ich: "Sehr sehr gut, danke. Und Ihnen?"
Dr: "Ach, nenn mich doch bitte Roland. Ich komme mit diesem unpersönlichen gesietse nicht zurecht.
Mir geht es auch gut danke. Wie läuft es in der Schule?"Ich: "Sehr gut. Meine Noten sind super und morgen startet die Ausstellung mit den von uns gemalten Bildern."
Roland: "Oh, super. Darf ich mir die Bilder auch mal anschauen?"
Ich: "Klar. Sie müssten dazu allerdings in... Oh tut mir leid! DU müsstest dazu in unsere Schule kommen."
Roland: "Das lässt sich denke ich einrichten."
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It's just me & you
Teen FictionIn dieser Geschichte erzähle ich euch von einem Mädchen, das aufgrund einer psychischen Krankheit sehr verschlossen ist und keinen Menschen an sich ran lässt. Sie lebt in ihrer eigenen kleinen, dunklen Welt und hat nicht wirklich viel Kontakt mit an...